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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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Entfernungen zu hören als die meisten Kyn und alle Menschen. »Trage ich dieses Ding nicht deshalb, wenn ich die Limousine fahre?«
    Da Jayr die Anzahl ihrer menschlichen Diener gerne auf ein Minimum beschränkte, hatte sie Harlech überredet, auch Byrnes Chauffeur zu sein. Er konnte moderne Fahrzeuge bewegen, aber was noch wichtiger war, er besaß mehr Kampferfahrung als die meisten Krieger des Jardin . Sein kühler Kopf in brenzligen Situationen und seine Fähigkeit, Bedrohungen ganz klar einzuschätzen, waren Jayr mehr als einmal sehr nützlich gewesen.
    Sie mochte auch seinen Duft, den von weißen Nelken, der die Luft in der Limousine erfüllte, ohne aufdringlich zu sein.
    »Es ging zu schnell.« Jayr fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar. »Es waren nur Kinder. Ich hätte ihre Anwesenheit riechen müssen.«
    »Nach einer Nacht, in der du nur den Gestank der Stadt eingeatmet hast, und noch dazu in diesem Regen?« Harlech rümpfte die Nase. »Ich kann selbst kaum etwas riechen.«
    Jayr hatte von dieser Reise in die Stadt abgeraten; es gab noch so viel zu tun, um das jährliche Turnier vorzubereiten, dass ihr kaum Zeit für alles blieb. Byrne war jedoch entschlossen gewesen, aus dem Realm zu fliehen, und seinen Wunsch abzulehnen oder jemand anderen an ihrer Stelle zu schicken, war undenkbar. Sie traute niemandem außer sich selbst zu, Byrne zu beschützen.
    Ihr Gewissen korrigierte sie missmutig. Es ist wohl eher so, dass du nicht riskieren willst, dass jemand dir den Platz an seiner Seite streitig macht .
    Jayr sah erneut in den Rückspiegel, dieses Mal nur für sich. Byrnes Anblick bestärkte sie in ihrem Entschluss; sie hatte ihm während der vergangenen sechs Jahrhunderte gedient, so gut sie konnte. Wenn er sie durch jemand anderen hätte ersetzen wollen, dann hätte er es lange vor dieser Nacht tun können. Daran würde sie sich klammern. Das tröstete sie, wenn nichts anderes mehr half.
    Ihm zu dienen war alles, was sie jemals bekommen konnte.
    Was ihre Gefühle anging, so hatte sie die Unzufriedenheit und die Sehnsucht nun schon so lange bekämpft, dass beide zu einem unbestimmten Gefühl geworden waren, das sie nur plagte, wenn sie allein war. Es ließ sie Seiten voller lächerlicher Gedichte schreiben, die häufig im Feuer landeten. Sie hätte das Gleiche mit den Zeichnungen gemacht, aber sie waren schwerer zu zerstören.
    Sie zu verbrennen hätte bedeutet, ihn zu verbrennen.
    Zum Glück verbrachte sie die meisten ihrer Stunden mit oder in der Nähe ihres Meisters. Die Angst zu versagen verließ sie nie, aber sie war zu einem zweiten Meister für sie geworden, der sie täglich dazu anspornte, ihre Pflichten so gut wie möglich zu erfüllen. Vielleicht würde sie sich nach weiteren sechshundert Jahren entspannen und akzeptieren, dass niemand sich besser um den Meister des Knight’s Realm kümmern konnte als sie.
    Vielleicht würde ihre Liebe zu ihm mit der Zeit etwas einfacher, etwas besser zu beherrschen werden.
    Im Spiegel sah Jayr, wie ihr Meister das Gespräch beendete und dann zum langsam heller werdenden Horizont starrte. Er wirkte nicht unglücklich oder wütend über die Ereignisse der Nacht, aber Byrne zeigte selten seine Gefühle. Wenn er verärgert war, dann ermahnte er sie nicht vor den Männern, sondern wartete, bis sie allein waren, um sie sich vorzunehmen.
    Locksley fing ihren Blick auf und zwinkerte ihr zu.
    Jayr lächelte. Sie mochte Robin von Locksley. Als Suzerän des Jardin von Atlanta kam er oft in das Realm, und alle, Menschen und Kyn, freuten sich über seine Besuche. Byrne murrte oft, dass es keine missliche Lage gab, die Rob nicht mit seinem Talent für ihn entwirren konnte, aber Jayr wusste es besser. Es waren Locksleys Humor und sein Sinn für Späße, die ihn legendär machten; es hieß, der Mann habe sogar als Mensch einen Stein zum Lachen gebracht.
    Wenn dieser Stein Jayrs Meister war, dann umso besser. Byrnes Melancholie war in letzter Zeit besonders ausgeprägt gewesen. Es quälte sie, dass sie, die seine dunklen Stimmungen genau kannte und wusste, wie sie am besten zu mildern waren, den Grund dafür nicht begriff.
    »Wenn du die ganze Nacht nur schweigend dasitzen willst, dann mache ich das Radio an«, warnte Harlech sie. »Ich entwickle langsam eine Vorliebe für diese ländliche Musik.«
    »Country Music«, korrigierte ihn Jayr. »Ich kann sie nicht ausstehen. Die Sänger klingen alle, als würden sie in ihren Bechern ertrinken. Oder ihre Liebe in ihren Tränen
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