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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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seinem eigenen und ließ die Anspannung aus ihm weichen.
    »Jayr.« Es war eine Stunde her, seit sie aus der Stadt zurückgekehrt waren – so lange konnte sie nicht gebraucht haben, um sich umzuziehen. Hatte sie vergessen, was heute für eine Nacht war? »Was hat dich aufgehalten?«
    »Ich dachte, ich sollte mich zuerst darum kümmern, dass Lord Locksley es bequem hat.« Sie hob seinen Gürtel und sein Schwert auf und legte beides in sein Waffenregal.
    Er beobachtete sie, bemerkte das trockene Hemd und die Riemen mit Pistolen und Messern, die sie darüber am Körper trug. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sie zuletzt unbewaffnet gesehen hatte.
    Nein, die Wahrheit war, dass er es konnte. Er wollte sich nur nicht gestatten, an jenen Tag zu denken, als das Schicksal und alle seine schlauen Dämonen ihn für alle Zeit verflucht hatten.
    Byrne sah ihr bei der Arbeit zu. »Ist Rob zufrieden mit seiner Unterbringung?«
    »Er behauptet, dass er es ist, Mylord. Er hat auch viel über das Turnier gesprochen und über diese neuen Kyn, die von Europa herkommen.« Jayr ging zu dem Schrank in der Ecke und goss einen Becher Blutwein ein. »Ich hätte nicht so lange bei ihm bleiben sollen. Ihr müsst durstig sein.«
    Aye, das war er. Wie gerne wäre er noch ein Mensch gewesen und hätte sich bis zur Besinnungslosigkeit betrunken. Eine der größten Qualen der Unsterblichkeit war es, dass er sich nur berauschen konnte, indem er einen Menschen in Entrückung versetzte und leer trank. Danach würde er dann tagelang gefangen und besinnungslos im Blutrausch verharren, aber die Kyn töteten keine Sterblichen mehr.
    Heute Abend hätte er jedoch beinahe vier junge Männer in Stücke gerissen.
    »Vielen Dank.« Als er das Glas, das Jayr ihm brachte, entgegennahm, bemerkte er, dass sie noch immer das ovale Gerät im Ohr trug, das es ihr gestattete, Telefonanrufe anzunehmen und mit anderen im Realm zu sprechen. »Muss dieses Ding Tag und Nacht an deinem Kopf kleben?«
    »Nur während des Turniers.« Weil sie seine Abneigung gegen alle elektronischen Geräte kannte, entfernte sie das kleine Headset und drückte auf einen Schalter an der Seite des Geräts. Dann ließ sie es in ihre rechte Hüfttasche gleiten.
    Byrne wusste, dass er unvernünftig war – Jayr war verantwortlich für die Führung seines Anwesens und musste deshalb alle modernen Mittel der Kommunikation einsetzen – , aber für ihn waren die meisten technischen Fortschritte der Menschen nur wenig besser als die Beulenpest. Die hoch entwickelten Waffen töteten, ohne Unterschiede zu machen; die industrielle Revolution hatte der Erde viel Schaden zugefügt; Verbrennungsmotoren hatten die Luft verpestet; Fabriken hatten das Gleiche getan und außerdem das Land und das Wasser vergiftet. Selbst die kleinen elektronischen Hilfsmittel, die Jayr benutzte, schienen Byrne eine Beleidigung zu sein. Es passte ihm nicht, dass er ein Telefon benutzen musste, um mit den anderen Kynlords zu sprechen, anstatt wie früher auf Kuriere und Diplomaten zurückzugreifen.
    Byrne wollte mit diesen drahtlosen Dingern nichts zu tun haben. Wenn er mit einem seiner Männer sprechen wollte, dann tat er das verdammt noch mal von Angesicht zu Angesicht, nicht durch irgendein Spielzeug, das ihm im Ohr hing.
    »Harlech hat erwähnt, dass Rainer nicht auf den Listen auftaucht«, sagte Jayr, während sie sein Schwert mit einem leicht geölten Tuch abwischte, bevor sie es wieder in die Scheide steckte.
    Byrne erinnerte sich an den Kampf zwischen Rainer und Beaumaris, den Farlae abgebrochen hatte. »Der Arm?«
    Sie nickte. »Ich werde tun, was ich kann, aber wenn der Knochen falsch zusammengewachsen ist, dann werde ich einen Arzt aus der Stadt holen müssen.«
    »Farlae soll dir helfen; Rain wird tun, was er sagt.« Byrne wusste, dass seine Seneschallin geschickt war, wenn es um kleinere Verletzungen ging, die seine Männer sich im Training zuzogen, aber selbst ihre Talente waren begrenzt. Schade, dass sie keinen der Heilkunst mächtigen Kyn hatten, so wie Cyprien. Obwohl Byrne fand, dass dessen Quacksalber- Sygkenis schon für mehr Ärger gesorgt hatte, als sie wert war, würde sie die Kyn niemals verraten. Locksley behauptete, dass sie sogar ein Mittel gefunden hatte, um Richards Zustand als Veränderter wieder rückgängig zu machen.
    Ein Lichtstrahl, der aus dem langen, schmalen Fenster fiel, ließ Byrne blinzeln. »Es dämmert schon. Weck mich eine Stunde vor Sonnenuntergang, Jayr. Rob schläft selten den
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