Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
geeignet, der Hastur von Hastur zu werden.«
»Dani«, begann Lady Linnea freundlich, »komm und setz dich zu mir. Das ist alles sehr tapfer von dir, aber du bist zu jung, um zu begreifen, was du da sagst!«
»Zu jung, um mich selbst zu kennen, meinst du«, sagte Dani unglücklich und schlüpfte auf einen Stuhl. »Aber ich weiß, wer ich bin. Ich habe nicht das Zeug zum Herrscher, Mikhail dagegen hat es. Natürlich hast du dir große Mühe mit meiner Ausbildung gegeben, Vater, aber das ist, als würde man einem Pferd beibringen, den Pafan zu tanzen. Der Wille mag vorhanden sein, aber es fehlt an der Fähigkeit.«
Trotz der Spannung im Raum mussten alle außer Javanne lachen. Der Friedensmann reichte Danilo Hastur ein Glas Wein, unterdrückte ein Lachen und bemühte sich, ernst zu bleiben. Der junge Mann trank einen Schluck und errötete, weil ihm ein wenig Wein über die Mundwinkel lief.
»Rede weiter, Dani. Erzähl ihnen, weswegen du gestern Vormittag bei mir warst.« Danilo Ardais’ Stimme war leise und ruhig, und die Nervosität seines jungen Namensvetters schien allmählich nachzulassen.
»Was unser Blut angeht«, begann Dani stockend, »sind Mikhail und ich gleichzeitig in unseren Ansprüchen auf die Domäne Elhalyn. Beide haben wir Alanna Elhalyn als Großmutter, wie alle Kinder von Tante Javanne. Ich fände es gut, wenn ich …« Die Stimme versagte ihm, und die blauen Augen sprangen wild hin und her. »Was, mein Sohn?« Regis sprach sehr sanft; er schien zu wissen, dass er seinen Sohn nicht noch mehr verängstigen durfte, als er es bereits war.
Dani warf seinem Vater einen raschen Blick zu, dann sah er stur geradeaus, so dass seine Augen Mikhails begegneten. »Ich habe folgende Idee.« Er holte tief Luft. »Ich schlage vor, dass ich Miralys Elhalyn heirate, sobald sie alt genug ist, und Elhalyn-König werde und dass meine Söhne mir nachfolgen.« Als niemand etwas sagte, wich alle Farbe aus seinem Gesicht, und er schaute wild umher. Er schien sich nicht klar zu machen, dass außer Danilo Ardais alle Anwesenden zu verdutzt waren, um reagieren zu können. Nach einigen Augenblicken stürmte er weiter. »Ich bin, soweit ich das beurteilen kann, geistig und körperlich gesund, wenn auch mehr an Lyrik interessiert als an der Regierungskunst. Mein Freund Emun ist tot, und seine Brüder können den Thron unmöglich übernehmen. Und Mira liebt mich - erzählt mir nicht, wir seien zu jung, um zu wissen, was wir wollen. Wir passen zueinander. Du, Tante Javanne, warst nicht viel älter, als du Dom Gabriel geheiratet hast!« »Ich habe keine Einwände gegen eine Heirat zwischen dir und Miralys«, antwortete Javanne, der man ansah, dass ihr Geist fieberhaft arbeitete. »Aber ich glaube nicht, dass dir bewusst ist, was du da aufgibst.« Mikhail spürte, dass sie die Möglichkeiten eines Richtungswechsels abwog. Sollte sie darauf bestehen, dass Dani Regis’ Nachfolger wurde, mit dem Hintergedanken, den jungen Mann zu ihren Zwecken zu beeinflussen? Dieser Einfall war Mikhail bisher nie gekommen, vermutlich sogar nicht einmal seiner Furcht einflößenden Mutter.
»Und ob ich das weiß! Ich gebe eine Menge Kopfschmerzen und Sorgen auf, die ich nie haben wollte! Vater ist ein Gefangener hier. Er hat Thendara seit Jahren nicht verlassen, und er verlässt kaum je die Burg. Selten kann er einmal an etwas anderes denken als an Darkover. Wer wollte so leben?«
»Aus dem Mund von Kindern …«, murmelte Lew. Er bemerkte, dass Javanne ihn wütend anstarrte, und erwiderte den Blick. »Das ist eine elegante Lösung, Regis - wenn auch ein wenig ungewöhnlich. Danis Lebenskraft wird die Elhalyn-Linie erneuern, und …«
»Und deine verrückte terranische Tochter kann treiben, was ihr gefällt«, fauchte Javanne.
»Ich würde nie etwas tun, was Darkover in Gefahr bringt, Tante Javanne.« Mikhail spürte, wie seine Frau sich mühsam beherrschte und trotz der beträchtlichen Provokation ruhig zu bleiben versuchte. »Oh, ich bin mir sicher, dass du das glaubst. Aber man kann dir nicht trauen und meinem Sohn ebenso wenig. Ihr habt bewiesen, als ihr mitten in der Nacht…«
»Du bist besessen, Mutter. Du hast jegliches Maß und Ziel verloren.« Mikhail wurde rot vor Zorn. »Schließlich ist Regis noch nicht senil!«
»Vielen Dank, Mikhail«, bemerkte sein Onkel sarkastisch. »Ich hoffte, dass es auch jemandem auffällt. Und natürlich ist das nicht das eigentliche Problem, nicht wahr?«
»Ich verstehe nicht ganz«, antwortetet Mikhail.
»Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher