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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Anfang machen - es ist bereits ein Neubeginn für uns alle, selbst für mich!«
»Ja, das kann es sein, wenn wir die Kraft haben, ihn zu wagen.« Marguerida hob leicht die Stimme, als würde sie Regis auf eine Weise herausfordern, die Mikhail nicht verstand. Es dauerte nur einen Augenblick, aber Mikhail sah, wie sich die Blicke der beiden begegneten, und er wusste, dass sie eine lautlose Vereinbarung getroffen hatten. »Und was machen wir mit der Domäne Alton?« Marguerida sah erst ihren Vater an, dann Regis. »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich meinen Anspruch zu Gunsten von Dom Gabriel oder einem seiner Söhne aufgeben würde. Falls du nichts dagegen hast, Vater.«
»Das ist eine sehr vernünftige Entscheidung, da ich die Domäne nicht haben will, Dom Gabriel dagegen schon«, antwortete Lew. »Aber ich möchte einen Sitz im Rat der Comyn. Ich werde nicht eine Macht hinter dem Thron sein, weder bei Regis noch bei meinem Schwiegersohn. Ich will, dass mich alle sehen können und wissen, was ich vorhabe. Alles andere wäre verdächtig.«
»Nun gut, damit wäre alles geklärt. Dom Gabriel wird Inhaber der Domäne Alton bleiben«, sagte Regis, und im selben Augenblick ging die Tür auf, und der Angesprochene kam ins Arbeitszimmer zurück. Beim Anblick seines Gesichtes hätte Mikhail am liebsten einen Freudenschrei ausgestoßen. Dom Gabriels wettergegerbte Züge wirkten zehn Jahre jünger, als er die Worte vernahm. »Und seine Söhne werden ihm nachfolgen.«
»Das habe ich nun davon, weil ich hinter meiner armen Frau herrennen musste«, knurrte er heiser vor Rührung. »Javanne tobt. So habe ich sie noch nie erlebt, und ich fürchte um ihren Verstand. Ich habe versucht …ich konnte nur befehlen, dass man ihr einen Schlaftrunk verabreicht.« Er sah traurig aus, doch dann gewann die Freude wieder die Oberhand. »Lew, hast du diesem Vorschlag zugestimmt?«
»Vorbehaltslos, lieber Vetter. Du bist seit Jahrzehnten Herr der Domäne, und es wäre dumm, das jetzt zu ändern. Wozu etwas reparieren, das nicht kaputt ist?«
Gabriel seufzte und lächelte, was sein Gesicht völlig verwandelte. »Du wirst immer willkommen sein auf Armida, Lew.«
»Ich bitte darum.«
Dom Gabriel richtete den Blick auf seinen Sohn. Er räusperte sich einige Male verlegen, bevor er etwas herausbrachte. »Ich habe dich nie verstanden, Mikhail. Du bist mir ein Rätsel, und ich mag keine Rätsel. Aber ich gestehe, dass ich dich lange Zeit falsch eingeschätzt habe. Ich habe dir misstraut, weil du anders bist als ich.« »Vater!«
»Unterbrich mich nicht! Es fällt mir schwer genug. Ich habe deine Fähigkeiten nicht bemerkt, weil ich zu dickköpfig war. Du bist ein treuer Mann und ein loyaler Sohn - es bedurfte der Torheit deiner Mutter, mich das erkennen zu lassen. Ich kann nur hoffen, du kannst einem alten Narren wie mir verzeihen.«
Mikhail stand auf und umarmte seinen Vater, wie er es seit Jahren nicht mehr getan hatte. »Es gibt nichts zu verzeihen.« Er spürte Dom Gabriels rauen Atem an seiner Wange und wusste, dass der Alte nur mit Mühe seine Tränen zurückhielt. »Ich habe dich ebenfalls nicht verstanden.«
»Dann müssen wir uns in Zukunft eben mehr anstrengen.« Gabriel seufzte schwer und ließ seinen Sohn los. Er ging mit ausgestreckter Hand auf Marguerida zu. »Und du, liebe Tochter, die ich nie in der Familie willkommen geheißen habe -kannst du mir auch verzeihen?«
Marguerida ignorierte die Hand und stand rasch auf. Sie umarmte ihren Schwiegervater innig und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. In ihren Augen glänzten Tränen. »Du bist der netteste Mensch der Welt. Danke!«
»Nach allem, was ich letzten Sommer getan habe …«
»Ach was. Das ist Vergangenheit. Lass sie ruhen, so wie ich es tue.« Mikhail schwoll das Herz. Er hatte schon befürchtet, er würde sich nie gut mit seinem Vater verstehen, und der würde Marguerida auch nie als Schwiegertochter akzeptieren. Nun erkannte er, dass ein guter Teil von Dom Gabriels Widerstand Javannes Schuld gewesen war. Vielleicht konnten sie mit ein bisschen Anstrengung auf beiden Seiten doch noch eine echte Vater-Sohn-Beziehung zu Stande bringen.
»Wenn nur all unsere Probleme so leicht zu beheben wären«, bemerkte Regis sichtlich bewegt, hielt aber seine Gefühle in Schach. »Wie zum Beispiel die Aldarans.« Alle Anwesenden außer Dani stöhnten. »Aber ich glaube, für heute haben wir genug getan. Ich jedenfalls hätte jetzt gern etwas Ruhe und Frieden. Und Zeit, um meinen
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