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Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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war, als habe sie Damon schon ihr Leben lang gekannt. Etwas weniger eng verbunden fühlte sie sich der hübschen Lady Ellemir, die geradeheraus erklärte, solange die Kinder noch klein seien, wolle sie ihnen ihre ganze Zeit
und Aufmerksamkeit widmen. Gerade saß sie am hinteren Ende der Halle, und die Kinder des Haushalts drängten sich um sie. Magda konnte sie immer noch nicht auseinanderhalten, aber sie wußte, der Siebenjährige mit den roten Locken, der Domenic gerufen wurde, war der älteste Sohn von Damon und Ellemir und ihr einziges am Leben gebliebenes Kind. Lady Callista hatte zwei Töchter zwischen vier und sieben. Die eine war dunkel und ernst, und Magda erinnerte sich, daß das Hilary war. Der Name hatte sich ihr eingeprägt, weil so auch die Leronis hieß, die ihre Füße geheilt hatte. Den Namen der zweiten, die hellhaarig war und ständig kicherte, hatte sie sich nicht gemerkt. Mehrere andere Kinder waren in Bausch und Bogen als Pflegekinder des Hauses vorgestellt worden. Den Kleinsten hatte Callista harmlos als Andrews Nedestro-Sohn bezeichnet, was merkwürdig wirkte, denn niemand konnte die tiefe Zuneigung zwischen Callista und Andrew verkennen - Magda hatte noch nie ein sich so zugetanes Paar gesehen. Die anderen kleinen Rotköpfe stammten, das erklärte Dämon ebenso beiläufig, aus Familien von Bauern und Landarbeitern und hatten von irgendwoher etwas Comyn-Blut. Sie wuchsen hier auf, wo sie die richtige Ausbildung erhalten konnten, sobald ihr Laran sich bemerkbar machte. Magda und auch Jaelle wunderten sich über die selbstverständliche Art, in der alles geschah. Ellemir bemutterte sämtliche Kinder, ohne Unterschiede zu machen.
„Es ist von mir die reine Selbstsucht”, gestand sie. „Aber sie sind nur so kurze Zeit klein, und Callista ist meine Zwillingsschwester und hat Laran genug für zwei. Deshalb will ich in diesen kostbaren Jahren soviel Freude an den Kindern haben wie möglich. Wir kommen aus einer langlebigen Familie; ich habe noch vierzig oder fünfzig Jahre vor mir, in denen ich in den Kreis zurückkehren und mein Laran einsetzen kann, wenn sie einmal erwachsen sind” Gerade erzählte sie ihnen eine Geschichte. Den Kleinsten hatte sie auf dem Schoß, die anderen drängten sich um ihre Knie. Sie hörten Alessandro Li mit seiner Eskorte wegreiten. Jaelle seufzte. „Peter wird mir jetzt wohl keine Schwierigkeiten wegen einer Scheidung mehr machen. Aleki hat mir versprochen, sie in die Wege zu leiten, so daß ich nicht - zurückzukehren brauche.” Ihre Augen waren beschattet, und Magda wußte, ohne in ihren Geist einzudringen, was sie dachte. Jaelle war immer noch leicht niedergeschlagen und weinte oft, aber Ellemir hatte Magda unter vier Augen versichert, das werde mit der Zeit vorübergehen. „Ich weiß es”, sagte Ellemir kummervoll, „ich habe drei verloren, und das letzte erst in diesem Jahr kurz vor Mittsommer” Magda dachte daran, wie Ferrika in Mariselas Armen geweint hatte. Nachdem sie, wenn auch nur für kurze Zeit, Bestandteil des Kreises gewesen war, zu dem Ferrika gehörte, verstand sie die Verbundenheit. Es war der einzige Kreis auf Darkover, der nicht hinter Turmmauern versteckt, bewacht und abgeschirmt war. Und Ferrika, ein Kind des Volkes, stand darin gleichberechtigt neben Lord Damon, seinem Bruder Kieran und der aristokratischen Lady Hilary, die mit Colin von Syrtis verheiratet war. Hilarys einziger Sohn Felix war eins der Kinder bei Ellemir - Magda hatte vergessen, welches.
Man hört niemals ganz auf zu trauern, hatte Ellemir zu Jaelle gesagt. Aber man lernt, mit dem Leid zu leben und einen Weg hindurchzufinden. Und man versucht es von neuem. Und man öffnet sein Herz anderen Kindern. Jaelle hatte ganz leise geantwortet: „Wie es Kindra tat. Und wie es Camilla tut” Von dem Tag an hörten die Alpträume über das kleine Mädchen mit dem roten Haar auf, das unwiderruflich in den grauen Nebeln der Überwelt verschwand.
Jetzt kam Andrew und sagte: „Ich möchte noch vor dem Sturm hinausreiten und nachsehen, ob alles mit den Pferden in Ordnung ist. Wer hat Lust mitzukommen, Jungens?”
Die Jungen, nur den ganz kleinen auf Ellemirs Schoß ausgenommen, rasten zur Tür. Sie alle nannten Andrew mit dem Wort, das „Onkel” oder „Pflegevater” bedeutete, gerade wie alle - einschließlich ihrer eigenen beiden Töchter - Lady Callista mit dem intimen Kosenamen anredeten, der sich mit „Tantchen” oder „Pflegemutter” übersetzen ließ. Aber Lady Ellemir war
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