Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Darkover 13 - Gildenhaus Thendara

Titel: Darkover 13 - Gildenhaus Thendara
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
terranischer Daunenjacke wohler fühlen würde. Aber Jaelle war kleiner als sie, und die Jacke würde ihr nicht passen. Also blieb nur der Reitmantel. Wenigstens hielt er warm. Sie sah nach den Pferden, vergewisserte sich, daß sie sich nicht zu weit entfernt hatten, streichelte sie und gab ihnen den letzten Rest an Korn. Dann machte sie sich daran, feuchte Zweige von Harzbäumen den Hang hinaufzuschleppen. Es war schwere Arbeit, die Arme taten ihr weh, und sie brach sich die Nägel an dem Holz ab. Wenn ich nur irgendwo an ein Interkom herankäme! Primitive Planeten sind wundervoll, ich liebe diesen hier, aber verdammt noch mal, was fängt man in einem Notfall wie diesem an? Setzt man sich hin und stirbt?
Sie hätte Alarm geben und terranische Hubschrauber auf die Suche nach Jaelle schicken können, bevor sie den Paß überschritt! Sie hätte eine gut ausgerüstete Rettungsmannschaft für Aleki auf die Beine stellen können, bevor er Thendara zwei Reitstunden hinter sich hatte! Wenn Jaelle auch nur ein halbes Gehirn besäße, hätte sie es getan, statt ihm abends kurz vor Ausbruch eines Unwetters nachzurasen!
Aber Jaelle hatte Peter getötet - oder bildete es sich zumindest ein, dachte Magda ernüchtert. Es war ein Unfall. Davon hätte sie die Terraner jedoch erst überzeugen müssen. Und sie hätte Aleki gar nicht helfen können, wenn sie im Hospital eingesperrt oder zur Vernehmung festgehalten worden wäre.
Magda zerrte einen Armvoll Holz an die Höhlenöffnung und stieg für die nächste bergab. Auf halber Höhe des Hangs setzten sich Schneeflocken auf ihren Mantel, diese dicken nassen Flocken, die sich wie kleine Schneebälle zusammenklumpten und bedeuteten,
daß bald schwerer Schneefall einsetzen werde. Ein Teil des Schnees würde schmelzen, wenn er auf das im Canon zurückgebliebene Wasser traf, aber auf den Hängen würde sich genug aufhäufen, um den Weg gefährlich zu machen.
Das erzwang die Entscheidung. Sie konnten sich nicht einschneien lassen, sie durften nicht bleiben. Irgendwie mußte sie Jaelle auf ihr Pferd bringen und sich mit ihr in eine bewohnte Gegend durchkämpfen.
Zur Hölle mit allen Überlegungen, wir könnten hier auf Rettung warten! Eine Entsagende hat sich selbst zu retten! Entschlossen ließ Magda das Holz fallen und begann, ihre Habseligkeiten und die Reste der Lebensmittel einzusammeln. Sie legte das letzte trockene Holz aufs Feuer und kochte Trockenfleisch. Das gab eine gute, nahrhafte Mahlzeit, die sie für die Reise stärken würde. Dann packte sie in ihre Satteltaschen, was sie konnte. Alles außer Essen und Decken ließ sie bedenkenlos liegen. Sie wollte Jaelle mit den Satteltaschen auf ihr Pferd setzen und selbst Jaelles Pony reiten. Es wurde bestimmt auch ohne zusätzliches Gewicht ein harter Ritt. Wenn sie es schafften, würde sie Leute nach Aleki oder seiner Leiche in den höhergelegenen Höhlen suchen lassen.
Als die Suppe fertig war und durchaus eßbar roch, sagte sich Magda, daß sie es nicht riskieren durfte, noch länger zu warten. Schon schneite es heftig, und sie zögerte von neuem. Wenn es noch schlimmer wurde, konnten sie sich in einem Blizzard verirren. Aber was war die Alternative? In der Höhle eingeschneit zu warten, bis sie starben? Sie trank etwas von der heißen Suppe und aß eine Handvoll Nüsse. Dann goß sie die abgekühlte Suppe in einen Becher, beugte sich über Jaelle und weckte sie. „Jaelle. Shaya, Liebes, wach auf und trink etwas Suppe. Ich muß dich hier wegbringen; es schneit, und da versuchen wir am besten, diesen Canon zu verlassen, solange wir es noch können”
Jaelle starrte sie mit leerem Blick an, und Magda sank der Mut. „Kindra?” flüsterte Jaelle. „Es tut weh. Ich blute. Muß ich sterben, Kindra?”
„Jaelle!” Magda schüttelte sie grob. „Hör auf damit! Du bist hier bei mir! Ich bin Magda! Wach auf, verdammt noch mal! Hier, trink das!” Sie hielt Jaelle den Becher an den Mund und kippte ihn. Jaelle nahm gehorsam einen Schluck, dann schob sie den Becher weg. Als Magda mit ihr schimpfte und ihn ihr von neuem an die Lippen hielt,
begriff sie offensichtlich nicht, was Magda von ihr wollte, und ließ die Suppe über ihr Kinn hinunterrinnen. Magda hätte sie am liebsten geohrfeigt.
Aber sie kann nichts dafür. Sie ist krank, sie weiß nicht einmal, wer ich bin. Sie überprüfte den improvisierten Verband. Jaelle blutete von neuem. Wenn sie noch mehr Blut verliert… Und Magda erkannte, wenn sie Jaelle jetzt zwang aufzustehen und zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher