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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihnen gelingen, den Feind zu vertreiben, bevor Scathfell und seine Armee merkten, was los war.
    Alastair blickte sich nach allen Richtungen um. Juwel hockte zu seinen Füßen. Conn, der den wenigen loyalen Männern bekannt war, führte den Befehl über sie, und das war auch ganz in Ordnung so – sie sollten den »jungen Herzog« haben, unter dem sie früher schon gekämpft hatten. Gavin war, wie Alastair wußte, zu Herd unterwegs, um König Aidans Gesellschaft abzufangen und dafür zu sorgen, daß sie nicht ahnungslos in den Kampf hineinstolperten.
    Und ich bin zurückgeblieben, um die Bären und Kaninchen zu kommandieren, dachte Alastair mit einiger Bitterkeit. Wie die Sache auch ausgehen mag, seine erste Schlacht würde ihm keinen Ruhm eintragen. Ein Befehlshaber, der sich im Gebüsch herumdrückt und eine Horde verwandelter Tiere unter sich hat, stellt keine besonders heroische Figur dar. Wenn er, abgesehen von dem Herumwimmeln und Lärmmachen, irgend etwas anderes tat, würde er Scathfell nur mit der Nase auf den Trick stoßen, und die Folgen wären verheerend.
    Also hetzte Alastair mit Juwels Hufe seine Truppen im Unterholz herum. Offensichtlich war von Juwels Hundenatur noch genug vorhanden, daß es ihr Spaß machte, Kaninchen zu jagen, welche Gestalt sie auch gerade hatten. Doch sie achtete darauf, daß sie sich nie weit von Alastair entfernte.
    Die Situation war, wenn auch heikel, im Augenblick stabil. Und dann schlug ihr Glück um.
Es war, wie Alastair später von jedermann versichert bekam, unvermeidbar gewesen, daß Juwel irgendwann einmal ein Kaninchen einem Soldaten Scathfells vor die Füße jagte. Prompt stieß der Mann sein Schwert in das, was er für einen Menschen hielt. Doch im Tod nahm das Kaninchen wieder seine natürliche Gestalt an. Das Gebrüll des Mannes: »Zauberei! Das ist ein Trick!« alarmierte seine Kameraden, und bevor Alastair um Hufe rufen konnte, drang eine beträchtliche Zahl von ihnen ins Unterholz ein, alle drauf aus, einen Haufen Kaninchen abzuschlachten.
Die Kaninchen gerieten natürlich in Panik und liefen überall herum. Die Igel und Eichhörnchen ergriffen ebenfalls die Flucht. Die Bären aber verhielten sich völlig anders. Im Handumdrehen rannten die Soldaten, die Kaninchen verfolgten, gegen Bären an. Und während sowohl die Kaninchen als auch die Bären unbewaffnete Menschen zu sein schienen, war das nur äußerlich. Die Kaninchen waren immer noch furchtsam und unfähig, sich zu verteidigen, aber die Bären waren das genaue Gegenteil. Ein Zusammenstoß mit einem Bären, auch mit einem in menschlicher Gestalt, war eine schreckliche und lebensgefährliche Erfahrung. Die Bären besaßen immer noch ihre Klauen und fanden es gar nicht lustig, angerempelt zu werden. Viele Soldaten starben, zerfleischt von den Klauen und Zähnen der erbosten Bären, und ihre Todesschreie verrieten den anderen, daß in diesem Dickicht doch kein leichter Sieg zu erringen war.
Scathfells Männer zogen sich zum Hauptteil der Armee zurück, der, wie Alastair bemerkte, inzwischen etwas kleiner geworden war. Gut, dachte er grimmig, Conn und seine Männer müssen in der Verwirrung einigen Schaden angerichtet haben. Ich hoffe nur, daß es Gavin gelungen ist, König Aidan rechtzeitig abzufangen. Dann begannen Scathfells Bogenschützen, aufs Geratewohl in das Dikkicht zu schießen, in dem Alastair und seine »Männer« sich verbargen. Diese Taktik hatte unerwartete Folgen. Wurde ein Kaninchen getroffen, starb es für gewöhnlich, aber die Bären waren viel zäher. Sie blieben nicht nur auf den Beinen, sondern versuchten, auf den Weg hinauszustürmen und noch ein paar Soldaten zu zerreißen, bevor sie fielen. Scathfell mußte jedoch zu dem Schluß gekommen sein, daß dies noch seine beste Chance war. Die Pfeile kamen weiterhin geflogen.
Alastair geriet sehr in Versuchung, Deckung hinter dem nächsten Felsblock zu nehmen und abzuwarten, bis alles vorüber war. Aber er ermahnte sich streng, daß er der Herzog von Hammerfell war, und der Herzog von Hammerfell versteckte sich nicht während der Schlacht hinter einem Felsbrocken. Hatte er nicht bereits Hunderte von Malen für Hammerfell gekämpft? Auch wenn er es nur in seinem Kinderzimmer gespielt hatte, so wußte er doch, daß ein Herzog seinen Männern ein heldenhaftes Beispiel geben mußte. Trotz seiner Angst jagte er seine Truppen weiter herum und versuchte, so viel Lärm zu machen, daß Scathfell glauben mußte, seine Pfeile hätten nur wenig
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