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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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antwortete Erminie. »Ich glaube, das bringst du auch fertig. Willst du es versuchen?«
Aber Conn war in seinem Innersten zu erschüttert, als daß er irgend etwas dieser Art hätte versuchen wollen. Dankbar überließ er die Aufgabe einer leronis, die erfahrener war als er.
»Bringt sie jetzt zu mir, und ich will tun, was ich tun muß«, sagte Erminie, und offenbar verstand Storn sie. Er nahm seinen Sternenstein, und als Conn wenig später aus dem Fenster sah, füllte sich die Lichtung um das Gebäude schnell mit den wilden Tieren des Waldes.
Da waren Kaninchen und Rabbithorns, Igel und Eichhörnchen, und da waren zwei oder drei kleinere Tiere, die nicht einmal der im Wald aufgewachsene Conn kannte. Aber er erblickte auch Bären.
Erminie musterte sie alle, tief in Gedanken versunken. Nach einer Weile stand sie auf, ging hinaus und trat zwischen die Tiere. Die anderen folgten ihr. »Wenn ich sie verwandle, verschafft uns das nur die Illusion der Armee, die wir brauchen«, erklärte sie ihnen. »Die Kaninchen werden immer noch Kaninchen sein und weglaufen statt zu kämpfen, wenn sie bedroht werden.«
Aber was war mit den Bären? dachte Conn. Er und Fiona standen noch in engem Rapport, und sie sagte leise: »Ich hoffe, wenn die von Scathfell die Illusion einer großen Armee sehen, werden sie sich zurückziehen, ohne daß es zum Kampf kommt. Mir graust vor der Aufgabe, einen Bären in menschlicher Gestalt zu kontrollieren!«
Davor grauste es Conn auch. »Ganz gleich, in welcher Gestalt!« stimmte er ihr zu. Inzwischen hatte sich Erminie dem nächsten der Tiere genähert. Sie besprengte es mit etwas Wasser und sagte mit leiser Stimme: »Verlasse die Gestalt, die du trägst, und nimmt die Gestalt eines Menschen an.«
Das Tier stöhnte protestierend, streckte sich – und da stand ein kleiner Mann, in Braun und Grau gekleidet. Er hatte vorstehende Zähne und war im wesentlichen – wie Erminie gesagt hatte – immer noch ein Kaninchen. Doch zumindest äußerlich sah er wie ein Mensch aus. Nun wußte Conn, was sie wirklich gemeint hatte, als sie versprach, die Bären und Kaninchen gegen Scathfell zu bewaffnen.
Erminie hatte ihre Arbeit beendet, und es war, als stehe eine Armee vor ihnen – nur war es bloß eine Armee aus Tieren, das war Conn klar. Auch Alastair begriff es und meinte: »Sie können nicht richtig für mich kämpfen, auch nicht in menschlicher Gestalt…«
»Wir wollen hoffen, daß sie nicht zu kämpfen brauchen«, erwiderte Erminie. »Ich kann dir jedoch eine Leibwächterin geben, die dich tatsächlich mit ihrem Leben verteidigen wird.« Sie rief Juwel zu sich. Die alte Hündin kam, und wie Erminie es in Thendara getan hatte, sah sie ihr lange in die Augen. Dann besprengte sie auch die Hündin mit Wasser und sagte: »Verlasse die Gestalt, die du trägst, und nimm die Form an, die deine Seele sucht.«
»Das ist ja eine Frau!« rief Dame Jarmilla aus.
»Ja«, sagte Erminie, »sie ist wie Ihr – eine Kriegerin.« Sie wandte sich an Alastair. »Sie wird für dich kämpfen, solange Leben in ihrem Körper ist. Es ist ihre Natur, dich zu verteidigen.«
Alastair betrachtete die rothaarige Frau, die da stand, wo die Hündin gewesen war. Sie trug derbe Lederkleidung und ein Schwert an der Seite.
»Das ist der – das ist Juwel?«
»Das ist die Gestalt, die Juwel angenommen hat, um dich zu beschützen«, antwortete seine Mutter. »Das ist die wahre Gestalt ihrer Seele, oder zumindest ist sie der Vorstellung ähnlich, die sie von sich selbst hat.« Und Alastair ging es durch den Kopf, daß Juwel ihn beschützt hatte, solange er zurückdenken konnte. Tatsächlich war die alte Hündin eine seiner frühesten Erinnerungen.
»Aber wenn sie nicht kämpfen wird…«
»Ich habe nicht gesagt, daß sie nicht kämpfen wird«, berichtigte Erminie ihn. »Es ist ihre Natur, dich zu verteidigen. Ich sagte, wir wollen hoffen, daß es für die anderen Tiere nicht notwendig werden wird zu kämpfen. Sie werden wie eine Armee aussehen, und wahrscheinlich ist das alles, was wir brauchen.«
Juwel hockte sich zu Alastairs Füßen nieder. Er erwartete jeden Augenblick, daß sie ihm die Hände leckte, und fragte sich, was er dann tun solle. Sie war immer noch ein Hund, aber sie sah nicht wie ein Hund, sondern wie eine Kriegerin aus. Nur ihre Augen waren noch dieselben: groß, braun und voller Hingebung.

XXI
    Alastair wartete im Unterholz darauf, daß Scathfells Armee in Sicht kam. Seine eigene Truppe – die kläglich geringe Zahl echter
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