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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Passagiere aus Ihrer Kolonistengruppe. Wir können keine großen Kontingente abzweigen, die sich um irgendwelche andere, fernliegende Dinge kümmern«, fügte er nachdenklich hinzu. »Wenn das also eine Forderung war, betrachten Sie sie als abgelehnt. Gibt es noch eine weitere Angelegenheit?«
    Moray setzte sich nicht. »Was geschieht, wenn wir in sechs Wochen entdecken, daß Sie Ihr Schiff nicht reparieren können? Oder in sechs Monaten?«
    Leicester machte einen tiefen Atemzug. MacAran konnte die große Müdigkeit in seinem Gesicht sehen - und sein Bemühen, sie nicht zu zeigen. »Ich schlage vor, wir überqueren diese Brücke, falls und wenn wir sie in der Ferne auftauchen sehen, Mr. Moray. Es gibt da ein sehr altes Sprichwort, das lautet: Kommt Zeit, kommt Rat. Ich glaube nicht, daß eine Verzögerung von sechs Wochen gravierend genug ist, daß wir uns alle mit der Hoffnungslosigkeit und dem Tod abfinden. Was mich betrifft, so habe ich vor, zu überleben und dieses Schiff wieder nach Hause zu bringen, und jeder, der irgendwelches defätistisches Gerede aufbringt, wird mit mir rechnen müssen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Moray war offenbar nicht zufrieden, aber irgend etwas, vielleicht nur der Wille des Captains, ließ ihn schweigen. Er setzte sich, aber er blickte noch immer finster drein.
    Leicester zog Camillas Schreibplatte zu sich herüber. »Gibt es noch etwas? Sehr gut. Ich glaube, das ist dann alles, Damen und Herren. Die Listen der Überlebenden und Verwundeten und deren Gesundheitszustand werden heute abend angeschlagen. Ja, Pater Valentine?«
    »Sir, man hat mich gebeten, an den Massengräbern ein Requiem für die Toten zu halten. Da der protestantische Geistliche bei dem Absturz getötet worden ist, entbiete ich meine Dienste gerne jedem, gleich welchen Glaubens, der sie für was auch immer gebrauchen kann.«
    Captain Leicesters Gesicht wurde sanft, als er den jungen Priester ansah, der den Arm in einer Schlinge trug und dessen eine Gesichtshälfte stark bandagiert war. »Halten Sie Ihren Gottesdienst auf jeden Fall ab, Pater«, sagte er. »Ich schlage den morgigen Tagesanbruch vor. Wählen Sie jemanden aus, der sich um die Errichtung eines angemessenen Gedenksteins für die Gräber kümmern soll; eines Tages, vielleicht erst in ein paar hundert Jahren, wird dieser Planet vielleicht kolonisiert werden, und jene, die dann kommen, sollten davon wissen. Wir werden genügend Zeit dafür haben, nehme ich an.«
    »Danke, Captain. Entschuldigen Sie mich jetzt, bitte? Ich muß ins Hospital zurückkehren.«
    »Ja, Pater, gehen Sie. Jeder, der jetzt aufbrechen will, ist entschuldigt - oder gibt es noch Fragen? Sehr gut.«
    Leicester lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloß kurz die Augen. »MacAran und Dr. Lovat - bleiben Sie bitte noch einen Moment?«
    MacAran ging langsam nach vorn, sprachlos überrascht. Er hatte noch nie zuvor mit dem Captain gesprochen, hatte nicht einmal geahnt, daß dieser ihn auch nur vom Sehen kannte. Was konnte er von ihm wollen? Der Reihe nach verließen die anderen die Kuppel. Ewen berührte ihn flüchtig an der Schulter und flüsterte. »Heather und ich nehmen an der Totenmesse teil, Rafe. Ich muß gehen. Komm im Hospital vorbei und laß mich nach deiner Gehirnerschütterung sehen. Nur ruhig, Rafe, bis bald.« Dann huschte er davon.
    Captain Leicester war auf seinem Stuhl zusammengesunken, und er sah erschöpft und alt aus, doch als sich Judith Lovat und MacAran näherten, richtete er sich mühelos auf. »MacAran«, sagte er, »Ihre Kurzbiografie besagt, daß Sie Bergerfahrung haben. Was ist Ihr berufliches Spezialgebiet?«
    »Geologie. Es stimmt, ich habe viel Zeit in den Bergen verbracht.«
    »Dann setze ich Sie als Leiter einer kurzen Vermessungsexpedition ein. Erklettern Sie diesen Berg, wenn Sie das können, und nehmen Sie vom Gipfel aus Ihre Sichtungen vor - schätzen Sie die Masse des Planeten und so weiter. Gibt es in der Kolonistengruppe einen Meteorologen oder Wetterspezialisten?«
    »Das nehme ich an, Sir. Mr. Moray dürfte es bestimmt wissen.«
    »Das wird er in der Tat, und es wäre wohl eine gute Idee meinerseits, ihn mit Nachdruck zu fragen«, sagte Leicester. Er war so müde, daß er fast murmelte. »Wenn abzusehen ist, wie sich das Wetter in den nächsten paar Wochen entwickelt, können wir entscheiden, wie wir den Leuten am besten Unterschlupf gewähren können. Außerdem könnte dem Kolonialen Expeditions-Korps jede Information über
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