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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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östlich von hier gibt es einen alle anderen überragenden Berggipfel - man kann ihn nicht verfehlen -, von dem aus wir Sichtungen vornehmen und eine grobe Einschätzung der Planetenmasse bekommen können, selbst ohne komplizierte Instrumente. Wir könnten auch nach Flüssen, Ebenen, einer eventuellen Wasserversorgung oder irgendwelchen anderen Anzeichen von Zivilisation Ausschau halten.«
    »Aus dem Raum war kein Anzeichen von Leben feststellbar«, wandte Camilla Del Rey ein.
    Moray, der schwere dunkelhäutige offizielle Vertreter des Kolonialen Expeditions-Korps und verantwortlich für die Kolonisten, warf ruhig ein: »Sie meinen doch sicher - keine Anzeichen einer technologischen Zivilisation, nicht wahr, Erster Offizier? Vergessen Sie nicht: Bis vor kaum vier Jahrhunderten hätte auch ein Sternenschiff, das sich der Erde nähert, dort kein Anzeichen intelligenten Lebens ausmachen können.«
    »Selbst wenn es irgendeine Form prätechnologischer Zivilisation gäbe, was praktisch keiner Zivilisation nach unseren Maßstäben entspräche«, sagte Captain Leicester knapp, »und unabhängig davon, was für eine Lebensform hier auch immer existieren mag, intelligent oder nicht - sie wird keinen Einfluß auf unsere Arbeit haben. Sie könnten uns bei der Reparatur unseres Schiffes nicht helfen, und vorausgesetzt, wir sind vorsichtig genug, ihr Ökosystem nicht zu verunreinigen, besteht für uns auch kein Anlaß, ihnen gegenüberzutreten und einen Kulturschock hervorzurufen.«
    »Ich pflichte Ihrer letzten Bemerkung bei«, sagte Moray langsam, »doch ich möchte gerne eine Frage aufwerfen, die Sie noch nicht gestellt haben, Captain. Genehmigt?«
    »Das erste, was ich vorhin klargestellt habe, war, daß die Etikette für die Dauer unseres Hierseins aufgehoben ist - also los«, knurrte Leicester.
    »Was wird getan, um diesen Planeten auf seine Bewohnbarkeit hin zu überprüfen - ich meine: für den Fall, daß die Antriebsmaschinen nicht repariert werden können und wir hier festhängen?«
    MacAran empfand einen Augenblick des Schocks, der ihn erstarren ließ, dann eine kleine Woge der Erleichterung. Ein anderer hatte es ausgesprochen. Ein anderer hatte ebenfalls darüber nachgedacht. Er brauchte nicht derjenige zu sein, der es zur Sprache brachte.
    Doch auf Captain Leicesters Gesicht war der Schock nicht verschwunden, er war zu steifem, kaltem Zorn erstarrt: »Dafür besteht nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit.«
    Moray erhob sich gewichtig. »Ja, ich habe gehört, was Ihre Leute gesagt haben, aber ich bin nicht restlos überzeugt. Ich denke, wir sollten augenblicklich damit anfangen, eine Inventur dessen zu machen, was wir haben und was hier ist - für den Fall, daß wir auf Dauer gestrandet sind.«
    »Unmöglich«, wehrte Captain Leicester schroff ab. »Wollen Sie etwa behaupten, Sie würden über den Zustand unseres Schiffes besser Bescheid wissen als meine Mannschaft, Mr. Moray?«
    »Nein. Ich habe verdammt noch mal keine Ahnung von Sternenschiffen und weiß auch gar nicht, ob ich überhaupt Ahnung davon haben will. Aber ich erkenne Trümmer, wenn ich welche sehe. Ich weiß, daß ein gutes Drittel Ihrer Mannschaft tot ist, einschließlich einiger wichtiger Techniker. Ich habe den Ersten Offizier Del Rey sagen hören, sie glaube - sie glaube -, der Navigationscomputer könne repariert werden, und ich weiß bestimmt, daß im interstellaren Raum ohne Computer niemand einen M-AM-Antrieb steuern kann. Wir müssen in Betracht ziehen, daß das Schiff vielleicht nirgendwo mehr hinfliegt. Und in diesem Fall werden auch wir nirgendwo mehr hinfliegen. Es sei denn, wir haben ein jugendliches Genie unter uns, das im Laufe der nächsten fünf Jahre mit den hier vorhandenen Rohstoffen und unserer Handvoll Leute einen interstellaren Kommunikationssatelliten bauen und eine Nachricht zur Erde oder zu den Kolonien auf Alpha Centauri oder Coronis senden kann, auf daß man komme, um die armen verirrten Schäflein abzuholen.«
    »Was wollten Sie damit erreichen, Mr. Moray?« fragte Camilla Del Rey mit leiser Stimme. »Uns noch mehr demoralisieren? Uns ängstigen?«
    »Nein. Ich versuche, realistisch zu sein.«
    Leicesters Gesicht verfärbte sich rot, und er unternahm eine vortreffliche Anstrengung, seine Wut zu beherrschen. »Ich denke, Sie liegen falsch, Mr. Moray«, sagte er. »Unsere vordringlichste Aufgabe ist es, das Schiff zu reparieren, und für diesen Zweck mag es eventuell vonnöten sein, jeden Mann heranzuziehen, einschließlich
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