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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eigenen wissenschaftlichen Instrumente dabeihaben.« Er starrte auf das dünne Hemd, das feucht an ihrem Oberkörper klebte, und setzte hinzu - ein wenig grob: »Und ziehen Sie sich verflixt noch mal warm genug an… sonst holen Sie sich eine Lungenentzündung.«
    Sie wirkte verblüfft, verwirrt, dann plötzlich ärgerlich; ihre Blicke schnellten zu ihm hin, aber MacAran beachtete sie schon nicht mehr.
    »Wann wollen Sie, daß wir aufbrechen, Captain? Morgen?«
    »Nein, zu viele von uns haben nicht genügend Schlaf bekommen«, erwiderte Leicester und zog sich abermals aus einer anscheinend mühseligen Benommenheit hoch. »Sehen Sie sich Ihr Gegenüber an, mit dem Sie reden… und meine halbe Mannschaft ist in demselben Zustand. Ich werde jedem außer einem halben Dutzend Wachmännern befehlen, heute nacht zu schlafen. Morgen werden wir alle bis auf die notwendigen Arbeitsmannschaften freistellen… Und es gibt eine ganze Menge Inventurarbeiten zu machen, von den Bergungsarbeiten ganz zu schweigen. Sie brechen in - nun, zwei, drei Tagen auf. Würden Sie einen bestimmten medizinischen Offizier bevorzugen?«
    »Kann ich Ewen Ross mitnehmen - vorausgesetzt, sein Chef kann ihn entbehren?«
    »Von mir aus geht das in Ordnung«, erklärte Leicester und sank wieder in sich zusammen, offenbar für einen Sekundenbruchteil im Sitzen eingeschlafen. MacAran murmelte ein leises »Danke, Sir« und wandte sich ab. Camilla legte eine Hand auf seinen Arm; es war wie die Berührung einer Feder.
    »Wagen Sie nicht, ihn deswegen zu verurteilen«, sagte sie mit leiser, zorniger Stimme. »Er war schon zwei Tage vor dem Absturz rund um die Uhr auf den Füßen, und seither hält er sich mit einer ständigen Schlaflosen-Ernährung wach… obwohl er dafür zu alt ist! Ich werde dafür sorgen, daß er vierundzwanzig Stunden durchschlafen kann, und wenn ich das ganze Lager schließen muß!«
    Leicester richtete sich wieder auf. »Bin nicht eingeschlafen«, sagte er energisch. »Noch etwas, MacAran, Lovat?«
    »Nein, Sir«, entgegnete MacAran respektvoll, glitt leise davon und überließ den Captain seiner Ruhe und seinem weiblichen Ersten Offizier; eine Vorstellung tauchte wie ein Schock in seinem Verstand empor: Sie wachte über ihn wie eine fanatische Tigerin über ihr Junges wacht. Oder über den alten Löwen? Und warum ging es ihn überhaupt etwas an?

2
    Der Großteil der Passagiersektionen war entweder vom Feuerschutz-Schaum überflutet oder ölglatt und gefährlich; aus diesem Grund hatte Captain Leicester den Befehl gegeben, allen Teilnehmern der Expedition in die Berge Boden-Uniform auszugeben, jene warmen, vor Wind und Wetter schützenden Kleidungsstücke, die dafür vorgesehen waren, daß sie vom Raumschiffpersonal beim Betreten der Oberfläche eines fremden Planeten getragen wurden. Ihnen war gesagt worden, sie sollten unmittelbar nach Sonnenaufgang abmarschbereit sein, und sie waren bereit und hatten die Rucksäcke mit ihren Essensrationen, der wissenschaftlichen Ausrüstung und den behelfsmäßigen Gerätschaften für das Lagern im Freien geschultert. MacAran stand da und wartete auf Camilla Del Rey, die einem Mannschaftsmitglied von der Brücke letzte Anweisungen gab.
    »Die Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Zeiten sind so exakt wie nur möglich bestimmt, und Sie haben genaue Azimut-Messungen bezüglich der Himmelsrichtung, in der die Sonne aufgeht. Den Mittag werden wir schätzen müssen. Aber jeden Abend bei Sonnenuntergang lassen Sie die stärkste Lichtquelle des Schiffes in diese Richtung strahlen - genau zehn Minuten lang. Auf diese Weise können wir eine Richtungslinie dorthin ziehen, wohin wir gehen, und Osten und Westen genau festlegen. Über die Mittagswinkel-Messungen wissen Sie ja bereits Bescheid.«
    Sie wandte sich ab und sah MacAran hinter sich stehen. »Lasse ich Sie warten?« fragte sie lakonisch. »Es tut mir leid, aber Sie müssen die Notwendigkeit genauer Messungen verstehen.«
    »Dem könnte niemand mehr beipflichten als ich«, erwiderte MacAran. »Außerdem… warum fragen Sie mich? Sie sind der ranghöchste Offizier in dieser Gruppe, nicht wahr, Ma’am?«
    Sie hob ihre feingeschwungenen Augenbrauen und sah ihn direkt an. »Oh, ist es das, was Sie beunruhigt? Eigentlich: nein. Nur auf der Brücke. Captain Leicester hat Sie mit der Leitung dieser Gruppe beauftragt, und glauben Sie mir, ich bin ganz zufrieden damit. Vom Bergsteigen verstehe ich ungefähr soviel wie Sie von der Himmelsnavigation - wenn
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