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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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überhaupt. Ich bin in der Alpha-Kolonie aufgewachsen, und Sie wissen, wie dort die Wüsten beschaffen sind.«
    MacAran fühlte sich beträchtlich erleichtert - und verärgert. Diese Frau war einfach verdammt zu scharfsichtig! Oh ja, es würde die Spannungen vermindern, wenn er sie als vorgesetzten Offizier nicht bitten mußte, diesen oder jenen Befehl oder Vorschlag, die Reise betreffend, weiterzugeben. Aber die Tatsache blieb bestehen: Sie hatte es irgendwie geschafft, daß er sich übereifrig, tölpelhaft und wie ein verdammter Narr vorkam!
    »Nun«, sagte er, »jederzeit, sobald Sie fertig sind. Wir haben einen recht langen Weg vor uns, durch ziemlich rauhes Gelände. Setzen wir diesen Zirkus also in Bewegung.«
    Er ging dorthin, wo der Rest der Gruppe versammelt stand, und machte in Gedanken eine knappe Bestandsaufnahme. Ewen Ross trug einen großen Teil von Camilla Del Reys astronomischer Ausrüstung, da, wie er zugegeben hatte, sein Medo-Koffer nur ein Leichtgewicht war. Heather Stuart, wie die anderen in eine Boden-Uniform gehüllt, sprach leise zu ihm, und MacAran dachte schmerzlich daran, daß es wohl Liebe sein mußte, wenn ein Mädchen zu dieser unheiligen Stunde aufstand, um jemanden zu verabschieden. Dr. Judith Lovat, klein und untersetzt, hatte ein Sortiment kleiner Probenkästen über ihre Schulter zusammengeschnallt. Die anderen beiden, die - ebenfalls in Uniform - warteten, kannte er nicht, und bevor sie aufbrachen, ging er zu ihnen und sprach mit ihnen.
    »Wir haben uns in den Freizeiträumen gesehen, glaube ich, aber ich kenne sie nicht. Sie sind… «
    Der erste Mann, ein großer dunkelhäutiger Bursche mit einer Falkennase, etwa Mitte Dreißig, sagte: »Marco Zabal. Xenobotaniker. Ich komme auf Dr. Lovats Bitte hin mit. Ich habe Bergerfahrung. Ich bin im Baskenland aufgewachsen und habe an einigen Expeditionen in den Himalaya teilgenommen.«
    »Freut mich, Sie dabeizuhaben.« MacAran schüttelte seine Hand. Es würde nützlich sein, jemanden dabeizuhaben, der sich in den Bergen auskannte. »Und Sie?«
    »Lewis MacLeod. Zoologe, Veterinärspezialist.«
    »Mannschaftsmitglied oder Kolonist?«
    »Kolonist.« MacLeod lächelte knapp. Er war klein, dick und hellhäutig. »Und bevor Sie fragen: nein, keine formelle Bergerfahrung - aber ich bin im schottischen Hochland aufgewachsen, und dort muß man auch heutzutage noch weite Wege zu Fuß zurücklegen, will man irgendwohin kommen, und es gibt da eine Menge mehr vertikales als horizontales Land.«
    »Gut«, nickte MacAran, »das ist eine Hilfe. Und jetzt, nachdem wir alle soweit sind - Ewen, küß dein Mädchen zum Abschied, und dann gehen wir!«
    Heather lachte leise, drehte sich um und schob die Kapuze ihrer Uniformjacke zurück - sie war ein kleines Mädchen, schmächtig und zart gebaut, und in dieser Uniform, die für eine größere Frau gedacht gewesen war, wirkte sie noch kleiner. »Komm von deinem hohen Roß herunter, Rafe. Ich gehe mit euch. Ich bin graduierte Mikrobiologin, und ich bin hier, weil ich für den Medo-Chef Proben einsammeln soll.«
    »Aber… « MacAran runzelte verwirrt die Stirn. Er konnte verstehen, weshalb Camilla mitkommen wollte - sie war für diesen Job besser qualifiziert als jeder Mann. Und Dr. Lovat fühlte sich vielleicht verständlicherweise besorgt. »Ich habe für diesen Ausflug um Männer gebeten«, sagte er. »Es ist ein verdammt rauhes Gelände.« Er sah Ewen um Unterstützung bittend an, aber der jüngere Mann lachte nur.
    »Muß ich dir die terranische Menschenrechtserklärung vorlesen? Kein Gesetz soll formuliert oder verabschiedet werden, das die Rechte irgendeines menschlichen Wesens auf gleichgestellte Arbeit einschränkt, wobei unerheblich ist, welcher rassischen Herkunft, welcher Religion oder welchen Geschlechts… «
    »Oh, verdammt, du brauchst mir den Artikel 4 nicht aufzusagen«, murmelte MacAran. »Wenn Heather ihr Schuhleder unbedingt abnutzen will und du damit einverstanden bist, wer bin ich, daß ich über diesen Punkt streite?« Er vermutete nach wie vor, daß Ewen es arrangiert hatte. Eine verdammte Art, eine Reise anzutreten! Und er… er war trotz des ernsthaften Zwecks der Mission aufgeregt gewesen, tatsächlich eine Chance bekommen zu haben, einen unerforschten Berg zu erklettern - nur um sich jetzt vor die Tatsache gestellt zu sehen, daß er nicht nur ein weibliches Mannschaftsmitglied mitschleppen mußte (das wenigstens ausdauernd und durchtrainiert aussah), sondern auch noch Dr. Lovat,
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