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Dark Secrets: Gesamtausgabe

Dark Secrets: Gesamtausgabe

Titel: Dark Secrets: Gesamtausgabe
Autoren: Lara Steel
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Boden gerissen hatte.
    Amanda fiel auf die Knie, während Nicolai sich unter Eric hervorzog und den Verletzten instinktiv mit seinem Körper schützte. Der Schuss hatte seine Schulter getroffen.
    „Glatter Durchschuss“, zischte der blonde Mann und biss die Zähne zusammen, während Amanda ihre Jacke auszog und ihm vorsichtig auf die Eintrittswunde legte, um den Blutfluss etwas zu mildern.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Nicolai beschwichtigend die Hände hob und auf Daria einredete. Auf Russisch. Sie verstand kein Wort. Eric kämpfte sich in eine sitzende Position. Vor Schmerz stand ihm der Schweiß auf der Stirn, doch ihm kam kein Laut über die Lippen.
    Plötzlich schrie Daria auf, noch immer die Waffe in ihren zittrigen Fingern auf Nicolai gerichtet. Das Wort, das sie schrie, war so ziemlich das einzige, das Amanda selbst auf Russisch kannte. „Nein!“
    Ihr Herz schlug wie wild. Der bittere Geschmack der Todesangst lag ihr auf der Zunge und sie fühlte sich so wacklig, als würde sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. Ein winziger Gemütsumschwung, ein Tropfen mehr Hass und Wut würde reichen, um Nicolai mit einem quälenden Bauchschuss aus dem Leben zu zerren.
    „Daria!“
    Amanda schloss vor Panik die Augen, als sie die männliche Stimme hinter sich hörte. Und es dauerte tatsächlich Sekunden, bis sie begriff, dass es nicht Dimitrij war.
    Es war Spock.
    Die komplette Szenerie erstarrte, allen voran Daria. Nur mit großer Mühe hielt sie die Pistole weiterhin auf Nicolai gerichtet, während ihr Blick immer wieder zu Spock flirrte, der atemlos in der Tür stand. Um seine schweren Stiefel bildeten sich Pfützen, ein sicheres Zeichen, dass auch er den Weg durch den Sumpf genommen hatte.
    „Gabriel“, hauchte Daria und unterdrückte ganz offensichtlich ein Schluchzen. Aus dem Augenwinkel sah Amanda, dass Eric und Nicolai einen Blick wechselten.
    „Daria, leg die Waffe weg“, bat er sie. Seine Stimme ein sanftes Flüstern, das im krassen Gegensatz zu seinem ernsten, tödlichen Auftreten stand.
    „Ich kann nicht“, flüsterte sie. „Es tut so weh, wenn er hier ist.“
    Amanda starrte sie offenen Mundes an. Sie sprach von Nicolai.
    „Dann leg’ die Waffe weg, und ich bringe dich fort von hier.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht … ich … muss dafür sorgen, dass es aufhört.“
    Die Verzweiflung gab ihr Kraft. Sie beruhigte ihre Hand und zielte.
    „Nicht!“, rief Spock und schob sich unvermittelt vor Nicolai, verdeckte seinen und Erics Körper mit dem seinen, indem er in die Knie ging.
    „Spock, Mann! Verschwinde!“ Nicolai machte keine Bewegung, als er sprach.
    „Daria, das ist nicht dein Wille! Du willst das nicht!“
    „Ich muss aber. Oh Gott, ich muss!“
    Amanda blickte zu Nicolai hinab, in dessen Augen dasselbe Verstehen lag, wie in ihren eigenen. Offenbar war Daria einer Art Gehirnwäsche unterzogen worden. Und aus welchen Gründen auch immer, schien Spock der einzige zu sein, der zu ihr durchdringen konnte.
    „Gib mir die Waffe, Daria. Ich bringe dich fort von hier.“
    „Er wird mir wehtun, wenn ich nicht tue, was er sagt. Ich werde … oh Gott, er wird mir so furchtbar wehtun.“
    „Ich lasse es nicht zu!“ Spock kam ihr immer näher, robbte regelrecht zu ihr, bis Amanda das Gefühl hatte, er könnte ihre Waffe jederzeit greifen.
    „Er ist so stark“, hauchte sie.
    „Ich bin stärker“, beharrte Spock.
    „Gabriel.“ Ihre Augen wurden glasig und bekamen einen beängstigend weggetretenen Ausdruck. „Mein Erzengel mit dem Flammenschwert. – Wirst du mich abholen im Himmel … Gabriel?“
    Bevor er antworten konnte, drückte sie ab. Amanda stürzte sich schützend auf Nicolai und suchte mit forschenden Händen seinen Körper ab. Er war unverletzt.
    Spock hatte Darias Arm weggeschlagen und damit den Schuss in die Decke abgelenkt. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte er sie entwaffnet. Sie kämpfte nur kurz gegen ihn an, dann ließ sie ihren zitternden Körper gegen seine Brust sinken, verschwand fast gänzlich in seiner mächtigen Umarmung.
    Amanda rollte sich erleichtert auf den Rücken und starrte an die Decke. Erics Atem ging schwer und Nicolai setzte sich mühsam auf.
    „Eric?“, fragte Spock.
    Der blonde Mann nickte. „Alles in Ordnung.“
    „Woher wusstest du es?“, fragte Nicolai.
    „Nachher.“ Spock deutete mit dem Kinn auf Daria. „Lass uns erst hier verschwinden!“
    Plötzlich war Applaus zu hören. Träge und schleppend. Und nur von einer
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