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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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Miene verwandelte sich in etwas Eisiges, dann in etwas ganz und gar Verstörtes.
    Aus vollem Halse schrie sie. Heiser und verzweifelt schrie sie alles hinaus, was ihre Stimmbänder schon ertragen konnten.
    „Spock!“ Ihr Schreien verwandelte sich in Schluchzen. „Gabriel! Bitte!“ Sie hielt ihren Kopf mit der freien Hand und verzog vor Schmerz das Gesicht. „Bitte, schick ihn weg! Oh Gott, bitte! Es tut so weh!“ Sie zog die Knie an und vergrub das Gesicht darin, wiegte sich plötzlich vor und zurück wie ein Kind.
    Nicolai war vor Schreck zurückgetaumelt. Wieder diese schreckliche Reaktion auf ihn. Wieder erkannte sie ihn nicht. Spock packte ihn bei den Schultern und schob ihn zur Tür und hinaus auf den Flur.
    Nicolai war kreidebleich. „Hast du das gesehen?“
    „Wie hätte ich das, verdammt nochmal, nicht sehen sollen?“ Spock schloss die Tür hinter ihnen und atmete einmal tief ein. „Es muss an dem liegen, was sie mit ihr gemacht haben. Oder an dem Trauma selbst. Bei Gott, ich kann es dir nicht sagen, Nicolai. Noch nicht! Es dauert einfach noch länger, bis ich mehr sagen kann.“
    „Sag es mir, wenn ich zurückkomme!“
    Spock blickte ihn ernst an. „Das werde ich. Also komm gefälligst auch zurück!“
    „Ich tue mein Bestes.“
     
    *
     
    „Geht es etwas besser?“ Spock hatte eine Zeitlang abgewartet, bevor er zu Daria zurückgekommen war. Sie saß nun gefasst im Bett und nickte. Ihr Herz schlug ihr noch immer bis zum Halse, als Spock nähertrat.
    „Haben Sie den Mann erkannt?“, fragte er.
    Sie nickte.
    „Tatsächlich?“
    „Ja, ich habe ihn heute schon einmal gesehen.“
    Spocks Miene blieb ernst und zeigte keine Gefühlsregung.
    „Wenn ich ihn ansehe, bekomme ich schreckliche Kopfschmerzen. Ich kann es kaum aushalten.“
    „Machen Sie sich darüber keine Sorgen.“ Er zog etwas aus der Tasche. Zwei silberne Tütchen.
    „Was ist das?“ Unweigerlich überfiel sie Angst. Natürlich wusste sie, dass das nichts Gefährliches sein konnte. Und doch war die Angst so tief in ihrem Geist verankert, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte.
    Spock blieb sofort stehen und hob beschwichtigend die freie Hand.
    „Es ist nur etwas zu Essen.“ Erklärend zeigte er ihr das silberne Päckchen. „Astronautennahrung. Maximale Nährstoff- und Kalorienzufuhr.“
    Daria blickte ihn misstrauisch an. Dieser große, dunkle Mann passte überhaupt nicht in einen weißen Arztkittel. Sie schüttelte den Kopf. Essen konnte man nicht trauen. Auch wenn ihre Gedanken noch immer in diffusen Nebelschwaden dahintrieben, wusste sie zumindest, dass Essen oft böse Überraschungen barg. Meistens Betäubungsmittel.
    Spock seufzte und ließ die silbernen Päckchen in seine Kitteltasche gleiten. Dann zog er sich einen Stuhl und setzte sich neben Daria ans Bett. Ihr ganzer Körper spannte sich unwillkürlich an, als er nach ihrem Arm griff. Panik wallte in ihr auf und ließ sie die Hand zurückreißen.
    Seine großen dunklen Augen fixierten sie. „Ganz ruhig“, sagte er. „Ich löse nur die Fessel.“
    Ihr Blick ruhte auf den langen, eleganten Fingern seiner starken Hand. Unwillkürlich durchflutete sie Erleichterung, als die Fessel endlich gelöst und ihr Handgelenk befreit war.
    „Ich denke, Sie sind wach genug, um sich nicht aus Versehen die Infusion rauszureißen.“
    Daria nickte zögerlich, während ihr Herzschlag sich langsam beruhigte. „Können Sie den Schlauch in der Nase auch entfernen?“
    „Natürlich.“ Er stand auf und beugte sich über sie. Gabriel . Ein Engel mit dem Flammenschwert. Sie wunderte sich, wie gut dieses Bild zu ihm passte.
    Behutsamer, als sie es von diesen großen Händen erwartet hätte, nahm er ihr den Schlauch ab. Dann drehte er die Sauerstoffflasche ab und setze sich wieder.
    „Besser?“, fragte er.
    „Ja, viel besser.“ Als sie erleichtert lächelte, frage sie sich unwillkürlich, wann sie das letzte Mal gelächelt hatte. Ihre Vergangenheit war ein Nebel aus Schmerz und Qual, aber irgendwie ergab kaum etwas davon Sinn. Als würde ihr ein Stück ihrer Gedanken fehlen; als wären sie noch nicht wieder zu ihr zurückgekehrt.
    „Ich fühle mich eigenartig“, sagte sie und berührte ihre Schläfe.
    „Haben Sie Schmerzen?“
    „Nein, nicht direkt. Es fühlt sich eher an, als … ich weiß nicht … als wäre mein Gehirn eingeschlafen. Wissen Sie, wie einem die Hand einschläft.“ Etwas unbeholfen zuckte sie mit den Achseln. „Das klingt dumm, ich weiß.“
    „Das klingt
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