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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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hatte sie kaum und doch kam sie schließlich unten in der Halle an.
    „Ihr Taxi steht bereit, Dr. Pierce.“
    Sie fragte sich nicht länger, woher die Sicherheitsleute ihren Namen kannten. Sie wollte nur noch fort von hier.
    Der Taxifahrer, ein älterer Mann indischer Herkunft, nickte freundlich und nahm ihr den Koffer ab, den er vorsichtig im Heck des Wagens verstaute.
    „Amanda, warte!“
    Nicolais Stimme schmerzte wie ein Schuss in den Rücken. Sie legte ihre Handtasche auf den Rücksitz des Taxis und öffnete die Tür.
    Als er sie herumriss, schloss sie die Augen, unterdrückte die Tränen, die ihr in der Nase brannten. Atemlos hielt er ihre Arme fest und ließ sie erst los, als sie einen vorwurfsvollen Blick auf seine Hände warf.
    „Wo willst du denn hin?“, fragte er.
    „Fort.“
    „Nein! Bitte bleib hier!“
    „Ich kann nicht hier bleiben. Nicht mehr.“
    „Mein Gott, Amanda, was soll ich denn machen?“ Er raufte sich die Haare. „Sie war meine Frau.“
    Amandas Kinn zitterte. „Sie ist es noch.“
    Zur Antwort schwieg er betreten.
    „Nicolai, ich will nicht gehen“, fuhr sie fort. „Aber sie ist deine Frau. Was anderes kann ich tun, außer zu gehen?“
    „Ich liebe Dich!“ Seine Stimme klang verzweifelt.
    Als sie tief einatmete, stieg ihr Nicolais Geruch in die Nase. Sie roch die Mischung aus Mann, sich selbst und Sex. Sie schüttelte den Kopf und stieg in das Taxi.
    „Leb wohl!“, sagte sie und gab dem Fahrer ein Zeichen, damit er losfuhr.
     
    *
     
    Es war so warm und weich. Die Schmerzen waren fort, der Hunger war fort. Es musste ein Traum sein. Ja. Wenn es so war, war es immer ein Traum. Heftig kniff sie die Augen zusammen. Sie wollte nicht aufwachen. Nie wieder wollte sie aufwachen, doch er ließ sie nicht sterben. Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen; Tränen, für die sie eigentlich keine Kraft hatte. Sie wollte nicht weinen. Er freute sich, wenn sie weinte.
    „Sie wacht auf.“
    Eine fremde Stimme ließ sie in Reglosigkeit verharren. Englisch. Jemand sprach Englisch.
    Dann hörte sie noch eine Stimme.
    „Dunkeln Sie den Raum ein wenig ab.“ Es war eine tiefe Stimme. Es war nicht er. Es war ein Fremder. Er klang nicht böse. Wieder sammelten sich Tränen in ihren Augenwinkeln. Hinter ihren geschlossenen Lidern sah sie, dass es im Raum etwas dunkler wurde. Sie hatte so lange kein Tageslicht gesehen und war so neugierig auf die Sonne. Sie erinnerte sich kaum, wie es war, wenn die Sonnenstrahlen ihr Gesicht wärmten. Indem sie all ihren Mut zusammennahm, versuchte  sie die Augen zu öffnen. Heftig blinzelte sie gegen das Licht an. Es schoss wie ein glühender Pfeil durch ihre Pupillen, durch die Stirn in ihren Kopf. Ein greller Schmerz, wie ein roher Nerv. Unweigerlich stöhnte sie auf und versuchte ihr Gesicht abzuschirmen. Doch ihr Arm war festgebunden.
    „Dunkler!“ Die fremde Männerstimme klang plötzlich scharf. „Machen Sie dunkler, Mann!“
    Sofort verschwand das grelle Licht und der Schmerz klang ab. Sie entspannte sich und atmete vorsichtig ein.
    „Daria? Sind Sie wach? Können Sie mich hören?“
    Ihre Lippen waren so ausgetrocknet, ihre Zunge geschwollen.
    „Möchten Sie etwas trinken?“, fragte der Fremde, als hätte er ihre Geste aufmerksam beobachtet.
    Ein richtiges Nicken brachte sie nicht zustande, doch sie bewegte den Kopf ein wenig nach unten. Gleich darauf hörte sie ein paar Schritte, die von ihr weg, und wieder zu ihr hinführten. Es waren schwere Schritte, als wäre der Fremde sehr groß oder sehr schwer.
    „Ich berühre Sie jetzt am Rücken, um Sie aufzurichten“, sagte er leise.
    Daria ließ zu, dass er einen Arm unter sie schob. Als würde sie nichts wiegen, hob er ihren Oberkörper an und brachte das Glas an ihren Mund.
    „Nur ganz kleine Schlucke“, warnte er. „Nicht zu viel.“
    Sie gehorchte und trank vorsichtig aus dem Becher, den er ihr hinhielt. Das Wasser war frisch und köstlich. Sie hatte solchen Durst, dass sie hätte einen ganzen See davon austrinken können. Viel zu schnell verschwand der Becher von ihren Lippen. Sie wollte ihn so sehr zurück, dass sie die Augen aufschlug. Zuerst war ihr Blick verschwommen, doch dann wurde er langsam klarer. Sie sah zu dem Mann auf, der sie noch immer festhielt. Unweigerlich zuckte sie zurück. Er war groß und dunkelhaarig mit wilden, ebenfalls dunklen Augen und einem verstümmelten Ohr.
    „Haben Sie keine Angst“, sagte er ruhig, als hätte er mit dieser Reaktion gerechnet. „Sie sind
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