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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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hier in Sicherheit.“
    „Wer …?“ Ihre Stimme hatte weder Kraft noch Ton. Es war fast, als wäre sie stumm. Sie blickte in das Gesicht des Fremden, blinzelte ihn aus ihren großen blauen Augen an.
    Wer sind Sie?, formte sie mit den Lippen.
    Er zögerte kurz und zog die Stirn kraus, als müsste er über die Frage nachdenken. „Man nennt mich Spock.“
    Sie versuchte sich an einem zweiflerischen Gesichtsausdruck, der seine Mundwinkel auf angenehme Art zucken ließ.
    Name?, fragte sie. Es war noch immer nicht mehr als ein Atemhauch.
    Wieder zögerte er.
    „Gabriel“, sagte er dann, als würde er selbst erst probieren müssen, wie sich der Name auf seiner Zunge anfühlte. „Ich heiße Gabriel.“
    Sie lächelte selig. Wie der Erzengel , dachte sie. Er hat mich gerettet. Als sie kurz davor war, wieder in ruhigen Schlaf hinüberzudämmern, klopfte es plötzlich. Sie riss die Augen auf, wie sie es immer tat, wenn ein neues Geräusch zu hören war. Geräusche bedeuteten meistens Gefahr ... und Schmerz.
    „Komm rein!“, sagte der Fremde, der Gabriel hieß.
    Ob er wohl Arzt war? Daria wusste es nicht, doch solange er in der Nähe war, schien ihr nichts passieren zu können. Ihr Kopf fühlte sich seltsam pelzig und taub an. Sie hatte das Gefühl, als wäre ein Teil ihres Gehirns schlichtweg eingeschlafen.
    Als die Türklinke heruntergedrückt wurde, hielt sie den Atem an, drückte mit ihrer freien Hand unwillkürlich die von Spock.
    Ein schwarzer Haarschopf tauchte im Türspalt auf und schließlich der groß gewachsene Mann, dem er gehörte. Sein tiefgrüner Blick traf sie, und sie wollte schon höflich lächeln, da durchzuckte sie ein schier unvorstellbarer Schmerz. Sie riss an ihrer Fessel, hielt sich den Kopf mit der freien Hand und stieß einen tonlosen Schrei aus. Sie krümmte sich und wand sich, so dass Spock sie festhalten musste, damit sie sich nicht den Sauerstoff aus der Nase und die Braunüle aus dem Arm riss.
    „Geh’ raus, Nicolai!“ Er brauchte alle Kraft, um Daria in die Kissen zu drücken. Wenn man bedachte, wie schwach sie war, konnte ihre heftige Gegenwehr nur durch nackte Todesangst ausgelöst worden sein.
    „Simmons, Beruhigungsmittel!“ Hastig zog der junge Arzt eine Spritze auf und injizierte Daria die klare Flüssigkeit. Praktisch schlagartig wurde sie schwächer. Doch sie wand sich und kämpfte noch immer.
    Solange dieser Mann an der Tür stand, konnte sie, durfte sie nicht schlafen!
    „Raus hier!“, rief Spock dem regungslosen Nicolai zu, der sich noch immer keinen Millimeter bewegte. „Simmons, schaffen Sie ihn raus! Sie kollabiert sonst!“
    Der junge Arzt verzog unsicher das Gesicht, schaffte es aber Nicolai aus dem Krankenzimmer zu schieben, während Darias Sichtfeld immer enger wurde.
    „Es ist gut, Daria. Alles ist gut.“ Sie spürte die schweren, großen Hände auf ihren abgemagerten Unterarmen und konnte endlich nachgeben. Ihre Lider waren schwer wie Blei. Dann war es dunkel.
     
    *
     
    Nicolai stand vor einer Wand mit Picasso-Lithographien und fuhr herum, als Spock aus dem Krankenzimmer kam.
    „Sie schläft jetzt“, sagte er schlicht.
    Nicolai ging auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Seine Augen flirrten rastlos, er war noch immer kreidebleich. „Sie hat mich nicht erkannt, Spock!“
    „Sie ist noch sehr schwach.“
    „Sie hatte Panik! Todesangst!“ Er raufte sich die Haare, machte einige Schritte und kam wieder zu Spock zurück. „Sie ist in meinen Armen gestorben, Spock. In meinen Armen!“ Er hob die Hände, als trüge er sie noch immer darauf. „Ich habe ihren leblosen Körper zum Krankenwagen gebracht. Sie wurde fast dreißig Minuten lang reanimiert und ist gestorben.“
    „Du denkst, sie ist es nicht?“
    „Ich weiß, dass sie es ist!“, rief er verzweifelt. „Ich erkenne sie, egal wie abgemagert und schmutzig sie ist. Ich erkenne ihren Geruch. Sie war meine Frau, ich habe sie geliebt, mehr als mein Leben.“ Erschöpft ließ er sich auf einen der Stühle fallen und barg das Gesicht in den Händen. Spock setzte sich zu ihm. „Und tust du es noch?“
    Sekunden und Minutenlang herrschte Schweigen. „Ich weiß es nicht. Bei Gott! Ich weiß es einfach nicht. Ich bin seit acht Jahren Witwer, Spock, und endlich fühle ich wieder etwas. Ich liebe Amanda!“
    „Ich weiß.“ Spock sah auf die Uhr. Daria würde in wenigen Minuten wieder zu sich kommen. „Ich habe ihr Gesicht untersucht.“
    Nicolai sah auf. „Ihr Gesicht?“
    „Auf Narben. Die
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