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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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plastische Chirurgie ist so weit, dass es sicherlich möglich wäre, ein anderes Gesicht nachzukonstruieren. Wenn du sie als deine Frau akzeptierst, ist sie ein paar Milliarden reicher.“
    Nicolai sah verwundert auf. Offenbar hatte er an diese Möglichkeit nicht gedacht. „Aber du hast keine Narben gefunden.“
    „Nein. So wie sie aussieht, wurde sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch geboren. Es gibt keine DNA-Proben von ihr. Aber ich habe ihren Zahnarzt ausfindig gemacht und bekomme Röntgenbilder geschickt. Die werde ich abgleichen.“
    „Das ist nicht nötig. Sie ist es.“
    „Wie kannst du dir nach all den Jahren und dem Zustand, in dem diese arme Frau ist, so sicher sein?“
    Wutentbrannt fuhr Nicolai auf. „Sie war meine Frau!“, schrie er. „Was weißt du schon davon, wie es ist, eine Frau zu haben?“
    Spocks Miene versteinerte, als er aufstand. „Da hast du wohl Recht.“
    „Spock, es tut mir -“
    „Sie wird gleich aufwachen“, schnitt er Nicolai das Wort ab. „Ich muss zu ihr.“
    „Wenn ich nur wüsste, was ich jetzt tun soll.“
    Spock drehte sich noch einmal um, fixierte ihn mit seinem fast schwarzen Blick. „Wenn du das wirklich nicht weißt, hast du keine dieser beiden Frauen verdient.“
    Mit diesen Worten ging er zurück ins Krankenzimmer.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    II
     
    Amanda stand in ihrem Wohnzimmer und starrte auf die Couch. Auf dem Beistelltisch standen noch immer die beiden Whiskeygläser, die sie nicht weggeräumt hatte. Alles war wie immer. Und doch fühlte sie sich, wie ein Fremdkörper in ihrem eigenen Haus.
    Bilder von Nicolai und Daria schoben sich vor ihr inneres Auge, quälten sie mit einer Szene der glücklichen Wiedervereinigung.
    Entschlossen griff sie sich ihren Koffer und zerrte ihn die Treppenstufen hinauf ins Schlafzimmer. Sie zog die Reißverschlüsse des Trolleys auf und atmete unwillkürlich Nicolais Duft ein, der ihren Kleidern anhaftete. Sie griff mit beiden Händen in den unordentlichen Kleiderhaufen und hob ihn an ihr Gesicht, saugte den Geruch mit geschlossenen Augen in sich auf, hielt ihn in ihren Lungen fest, bis sie das Gefühl hatte, ersticken zu müssen. Dann nahm sie alles und warf es voller Wut und Verzweiflung in den Wäschekorb.
    Kraftlos sank sie aufs Bett und starrte auf den hellen Teppich. Sie hatte ihn verloren. Sie hatte alles verloren.
    „Doc?“
    Erschrocken fuhr sie auf.
    Nicolai stand im Zimmer. Seine Arme und Hände hingen schlaff und unentschlossen herab, sein Gesicht war von Schmerz gezeichnet. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Das dumme Ding wusste offenbar nicht, dass alles vorbei war.
    „Diese Alarmanlage ist wirklich das Letzte!“, sagte sie, ohne sich zu rühren.
    „Allerdings.“ Er kam auf sie zu, doch sie hob die Hände.
    „Nicht. Ich kann das nicht!“
    „Ich liebe Dich!“
    „Und ich dich! Und deine Frau ist zurückgekehrt. Und du liebst deine Frau! Das hast du mir selbst gesagt.“
    Sein Kopf sank auf die Brust. „Sie hat mich nicht erkannt“, sagte er leise.
    „Hast du mit ihr gesprochen?“
    „Als ich ins Zimmer kam, hat sie eine Panikattacke bekommen. Spock musste mich rauswerfen lassen.“ Er verschränkte seine langen Finger ineinander, drückte, bis sie knackten.
    Plötzlich fiel er vor Amanda auf die Knie. Sie war so perplex, dass sie beinah von der Bettkante rutschte. Schnell griff er ihre Hände und sah zu ihr empor. Die Angst musste ihr ins Gesicht geschrieben sein; genau wie es die Traurigkeit und die Liebe waren.
    Sie entwand ihm eine Hand und strich ihm über das schwarze Haar. Unter ihrer Berührung schloss er die Augen und verharrte regungslos.
    Sie betrachtete sein schönes, männliches Gesicht. Es musste eine schreckliche Situation für ihn sein; schlimmer als für sie. Seine totgeglaubte Frau tauchte genau in dem Moment auf, als sie sich verliebt hatten. Er musste wahnsinnig sein, wenn er an einen Zufall glaubte. Oh, sie wollte ihn so sehr. Sie liebte ihn so.
    „Verlange nicht, dass ich dich mit ihr teile“, sagte sie leise und hörte selbst, wie verzweifelt sie klang. „Das überlebe ich nicht.“
    Nicolai spreizte ihre Beine und schlag seine Arme um ihren Rücken, vergrub den Kopf an ihrem Bauch wie ein Kind. Als sie ihre Hände auf seine Schultern legte, seufzte er erleichtert. Die Anspannung wich ein wenig aus ihr und er sah auf.
    „Ich würde dich niemals teilen. Und ich würde etwas Derartiges genauso wenig von
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