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Dark Secrets 2 - Entflammt (German Edition)

Dark Secrets 2 - Entflammt (German Edition)

Titel: Dark Secrets 2 - Entflammt (German Edition)
Autoren: Lara Steel
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sich an das Bild der jungen blonden Frau. Das musste Daria gewesen sein. Als ihre Gedanken abschweiften, begriff sie, wie restlos sie seine Worte erschütterten. Einerseits wegen der Traurigkeit seiner Geschichte, andererseits, weil es womöglich stimmte.
    Hatte sie sich tatsächlich in ihn verliebt?
    Als sie ihn wieder anblickte, war sein Blick abwartend, fast ein wenig furchtsam. Noch immer hielt er ihre Hand fest.
    „Ich habe noch nie Jemanden geliebt“, sagte sie leise und hörte ihr eigenes Zittern mehr, als dass sie es spürte. „Ich danke dir für dein Vertrauen, Nicolai … und deine Ehrlichkeit. Ich fühle mich dir sehr verbunden.“
    „Und ich fühle mich dir sehr verbunden.“ Er drückte ihre Hand fest, bevor er sie losließ. „Vielleicht sind wir, vielleicht bin ich zu weit gegangen … obwohl ich wusste, wie und wer ich bin. Ich konnte einfach nicht anders.“
    Ein hilfloses Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Amanda schwieg und versuchte das Gehörte zu verdauen. Sie fragte sich, wie seine Frau gestorben war. Die Vorstellung, wie er gelitten haben musste, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Als sie aufsah, fand sie seinen ruhigen, tiefgrünen Blick. Konnte es wirklich möglich sein, dass sie mehr für ihn empfand als Lust und Vergnügen?
    Aber was spielte das schon für eine Rolle, dachte sie dann. Er hatte ja mehr als deutlich dargelegt, dass für ihn Liebe ohnehin keine Option war. Und zu einem gewissen Maß konnte sie das auch verstehen. Vermutlich wäre es ihr ähnlich ergangen.
    „Kannst du bitte etwas sagen?“, fragte er ungeduldig.
    „Ich hätte gerne Wein“, erwiderte sie tonlos.
    „Wein?“
    „Wein.“ Amanda nickte in Richtung der Flasche. „Da dir das Hotel gehört, müsste das ja machbar sein.“ Sie klang gereizter, als sie hatte klingen wollen, was Nicolai nicht verborgen blieb.
    „Amanda -“ Er griff beschwichtigend nach ihrer Hand, doch sie entzog sie ihm schnell. Aus irgendeinem Grund wusste sie, dass sie in Tränen ausbrechen würde, wenn er sie jetzt berührte.
    „Ich habe ein erstes Diagramm erstellt“, wechselte sie das Thema und verbarg dabei ihre Gefühle hinter einer professionellen Miene. „Wie schnell kannst du die Einbauten vornehmen lassen, wenn ich dir sage, wo was gemacht werden muss?“
    Nicolai zögerte, goss ihr schweigend Wein ein. Dann nickte er. „Die Leitungen sind verlegt, die Pumpen bestellt und die Arbeiter warten. Alles in Allem dauert es vielleicht eine Woche, bis die Änderungen durchgeführt sind.“
    Amanda nickte und griff nach ihrer Gabel, spießte eine grüne Spargelstange auf und schnitt sie durch, konzentrierte sich auf jede ihrer Bewegungen, um nicht nur an das denken zu müssen, was Nicolai gesagt hatte.
    „Ich werde die Nacht durcharbeiten. Morgen früh habe ich die Pläne fertig, dann kannst du mich in die Botschaft bringen.“
    Nicolais Gesicht war ernst.
    Er wirkte, als würde er widersprechen wollen, doch dann nickte er ebenfalls. „Morgen früh also.“
     

 
     
    V
     
    Amanda blieb am Esstisch zurück, mit einer Flasche Wasser, ihrem MP3-Player, dem Computer und einer Masse von Unterlagen und Notizen.
    Zuerst fiel es ihr schwer, ihre Gedanken von Nicolai abzulenken, doch je tiefer sie sich in die Materie einarbeitete, desto besser wurde ihre Konzentration. So war es schon immer gewesen, ihre Überlegungen und Forschungen hatten sie stets vor Traurigkeit bewahrt, hatten ihr Trost gespendet, wo es sonst keiner getan hatte. Zahlen, Fakten und physikalische Gesetze waren ein Gefüge, das sie verstehen und einordnen konnte, ganz im Gegensatz zu zwischenmenschlichen Gefühlen. Trauer musste etwas ganz und gar Schreckliches sein. Wie gut, dass die Physik und ihre Gesetze unsterblich waren.
     
    Als sie den MP3-Player abschaltete und ihren Nacken rieb, blickte sie auf ihre Unterlagen. Das würde die vierte Anlage sein, die nach ihrem Muster umgerüstet wurde; und die größte. Sie betrachtete eingehend ihre eigenen Pläne und Zeichnungen. Da sie keinen Drucker zur Verfügung hatte, zog sie alles auf einen USB-Stick und legte ihn auf Nicolais Gutachtenmappe.
    Noch reichten die Anlagen nicht aus, um hinter das Optimierungssystem zu kommen, das sie ausgearbeitet hatte. Für den Laien, und wohl auch für den Fachmann, der sich nicht intensiv mit ihrem System, ihrer gesamten Arbeit auseinandergesetzt hatte, wirkte es wie etwas völlig Willkürliches. Dieser Gedanke ließ sie lächeln.
    „Du bist so schön, wenn du
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