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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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wir
Verständigungsschwierigkeiten, obwohl Ihr Englisch wirklich ausgezeichnet ist.
Bei dem Ort, den wir heute Abend besichtigen werden, handelt es sich nicht um
ein Kloster oder eine Kirche. Die Ruine liegt in einem der wenigen unberührten
Wälder, die es hier noch gibt, und soll einen heidnischen Ursprung haben, aber
ich fürchte, diesen Teil des Reiseführers habe ich nur überflogen.“
    „Nicht heidnisch!“, belehrte mich Jens, hob seinen
strampelnden Sohn hoch und wich vor mir zurück. „Nicht gut! Halten Sie sich von
Geirfinnur fern!
    Und von den Ilargi!“
    Bevor ich ihn fragen konnte, was um alles in der Welt das
bedeuten sollte, machte er auf dem Absatz kehrt und eilte davon. Geirfinnurs
winkende Hand war das Letzte, was ich von den beiden sah, bevor sie in der Menge
versehwanden.
    „Was sagt man dazu?“, fragte ich niemand Bestimmten. Als
Antwort bekam ich einen brutalen Stoß in den Rücken, der mir zu verstehen gab,
dass es bessere Orte als eine überfüllte Tanzfläche gab, um über sonderbare
Isländer nachzudenken.
    Ich ging zurück an meinen Tisch und bestellte noch eine
Limonade, von der ich hin und wieder einen Schluck nahm, während ich die
Menschen ringsum beobachtete. Was war denn nur so schlimm an diesem Wald, dass
Jens so heftig reagiert hatte? Ob Audrey vielleicht etwas darüber wusste?
    Bevor ich darüber nachdenken konnte, was ich als Nächstes
tun wollte, plumpste eine dunkelhaarige Frau auf den Stuhl, auf dem zuvor
Geirfinnur gesessen hatte. Sie warf einen wütenden Blick über die Schulter, als
ein extrem gut aussehender blonder Mann sie versehentlich von hinten
anrempelte, während er seine beiden Kinder, die Wikingerhelme trugen, an uns
vorbeidirigierte. „Hallo, Pia! Du siehst so aus, wie ich mich fühle. Hast du
schon gehört? Der Ausflug heute Abend fällt ins Wasser. Ärgerlich, aber es hat
auch sein Gutes. Ich kann darauf verzichten, bei lebendigem Leib von
Stechmücken und Gott weiß was für Insekten aufgefressen zu werden! Du hast
nicht zufällig Audrey irgendwo gesehen? Sie ist sofort verschwunden, nachdem
sie mir gesagt hat, dass der Ausflug nicht stattfindet, und ich hatte keine
Zeit mehr, sie auf den eklatanten Männermangel bei dieser Reise anzusprechen.“
    „Seit dem Mittagessen habe ich sie nicht mehr gesehen“,
entgegnete ich und zog meine Einwegkamera aus der Tasche, um die beiden
fähnchenschwingenden Kinder mit ihrem lustigen Kopfschmuck zu fotografieren. „Ich
glaube, sie wollte noch mal überprüfen, ob mit unserer Unterkunft in Amsterdam
alles in Ordnung ist.“
    Denise, die vierte Frau in meiner Reisegruppe und diejenige,
die ich von allen Teilnehmern am wenigsten leiden konnte, schürzte verächtlich
die Lippen.
    „Pah! Da fliegen wir doch erst in drei Tagen hin! Nicht,
dass ich mich nicht freue, dieses Land zu verlassen! Ich war gerade in einer
ganz furchtbaren Buchhandlung. Mein Gott, die hatten nichts im Angebot, das in
den letzten hundert Jahren gedruckt worden ist. Nur uralte Schinken! Und die
Spinnen erst! Wer hätte gedacht, dass es in Island so große Spinnen gibt?
Richtige Taranteln! Hey, Sie da! Diätcola! Coca-Cola. Verstehen Sie?“ Denise
hatte eine vorbeieilende Kellnerin festgehalten und zerrte an ihrem Arm. „Pia,
hast du einen Sprachführer dabei? Was muss ich sagen, wenn ich eine Diätcola
will?“
    Die Kellnerin war nachsichtig mit ihr. „Ich spreche
Englisch. Wir haben keine Coca-Cola. Ich bringe Ihnen eine Pepsi.“
    „Was auch immer, Hauptsache kalt!“ Denise ließ die Kellnerin
los und nahm meine Serviette, um sich ihr schweißglänzendes Gesicht
abzuwischen.
    „Entschuldige, ich habe mich einfach hingesetzt, ohne zu
fragen, aber wir Dicken müssen doch zusammenhalten! Oder bist du etwa mit
jemandem verabredet?“
    Sie zog ihre für meinen Geschmack viel zu dünnen Augenbrauen
hoch und nahm mich ins Visier. Das hämische Funkeln in ihren schmutzig braunen
Augen gab mir zu verstehen, dass eine positive Antwort sie sehr überraschen
würde. Ich biss die Zähne zusammen, setzte ein höfliches Lächeln auf und
schüttelte den Kopf. Ich hatte mich längst mit der Tatsache abgefunden, dass
ich „kein leichtes Mädchen“ war, wie meine Mutter zu scherzen pflegte, aber ich
konnte es nicht ertragen, alle fünf Minuten daran erinnert zu werden, wie
Denise es gewöhnlich tat.
    „Das habe ich mir gedacht“, entgegnete sie selbstgefällig,
wenn auch mit einer gewissen Verbitterung. „Frauen wie wir bekommen doch nie
einen ab! Es
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