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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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unglaublich peinlich war. „Ich meinte knackige,
ansehnliche Kerle im Allgemeinen.“
    Denise stand auf, ließ ihren Blick über den Platz schweifen
und setzte sich wieder. „Also, ich sehe hier niemanden, der so gut aussieht wie
die beiden und nicht schon vergeben ist. Gut, sie könnten ein schwules Paar
sein - und auch in diesem Fall gewinne ich natürlich -, aber lass uns mal davon
ausgehen, dass sie weder schwul noch verheiratet sind. Du sprichst sie an, und
wenn tatsächlich einer von ihnen mit dir ausgehen will, hast du gewonnen.“
    „Das ist doch kein Wettstreit, Denise!“
    „Aber sicher doch! Du denkst, du hast recht, und ich weiß,
dass ich recht habe. Du denkst, du könntest dir so ein Prachtexemplar angeln,
und ich sage, so jemand beachtet dich nicht einmal. Beweis mir, dass ich
falschliege; mehr will ich ja gar nicht!“
    „Sie können doch Frauen oder Freundinnen haben, die gerade
nicht hier sind“, protestierte ich, und mir zog sich vor Panik der Magen
zusammen. „Oder sie haben sich eben erst von jemandem getrennt und sind gar
nicht auf eine Beziehung aus. Es gibt alle möglichen Gründe, warum sie im
Moment vielleicht nicht mit mir ausgehen wollen.“
    Denise schnippte die zusammengeknüllte Hülle ihres
Trinkhalms in meine Richtung. „Das sind doch alles nur Ausflüchte, aber ich
will mal nicht so sein.
    Was hältst du davon: Du gehst einfach nur an den beiden
vorbei, und dann sehen wir ja, ob sich einer von ihnen wenigstens so viel für
dich interessiert, dass er dir hinterherguckt.“
    Ich wollte eigentlich einwenden, dass der interessierte
Blick eines Mannes noch gar nichts bewies, doch das triumphierende Funkeln in
Denise' Augen gab mir den Rest. Wenn dieses Experiment schon sonst nichts
brachte, so war es doch immerhin eine Möglichkeit, dieser garstigen Frau zu
entfliehen. „Also gut, einverstanden. Ich gehe an den beiden vorbei.“
    „Ich warte hier, bis du zurückkommst - ohne Begleiter“,
entgegnete sie mit einem Lächeln, das in mir das Bedürfnis weckte, ihr eine zu
kleben.
    „Ich bin nicht gewalttätig“, murmelte ich beschwörend vor
mich hin, nahm meine Sachen und bahnte mir einen Weg durch das vol besetzte
Straßencafe.
    „Man darf niemanden umbringen, wie sehr man auch provoziert
wird!“
    Die Tanzfläche auf dem Marktplatz war immer noch leer, denn
die Leute stärkten sich in der Pause in den umliegenden Cafes und an den
Imbissständen. Ich blieb am Rand der freien Fläche stehen und beobachtete meine
Opfer.
    Die beiden Männer standen immer noch im Schatten eines hohen
Hauses und waren offenbar ganz in ihr Gespräch vertieft. Der eine nickte von
Zeit zu Zeit, während der andere ihm heftig gestikulierend etwas erzählte.
    Plötzlich gingen rings um den Marktplatz bläulich weiße Lichter
an, und ich blinzelte einige Male, bis sich meine Augen an die Helligkeit
gewöhnt hatten. Die Sonne ging zur Mittsommerzeit in diesem Teil Islands nie
ganz unter, doch sie sank in den sogenannten „weißen Nächten“ immerhin so tief
ab, dass alles in ein dämmeriges Zwielicht getaucht war. Der Himmel bot mit
herrlichen Farbschattierungen von Bernsteingelb bis Tiefblau ein prächtiges
Bild, und es war hell genug, dass man etwas sah, gleichzeitig jedoch so dunkel,
dass sämtliche Konturen leicht verschwammen.
    Allmählich kam auf dem gesamten Marktplatz Aufbruchstimmung
auf, denn die Leute machten sich auf den Weg zu einem nahe liegenden Park am
Wasser, wo das abendliche Feuerwerk stattfinden sollte.
    Ich beobachtete die beiden Männer. Sie waren komplett in
Schwarz gekleidet.
    Der eine hatte seine Lederjacke lässig über die Schulter
geworfen, der andere hatte seine an, obwohl es noch sehr warm war. Das Gesicht
des Letzteren konnte ich nicht gut erkennen, sah aber, dass er kurzes, lockiges
kastanienbraunes Haar hatte. Der andere hatte langes schwarzes Haar, das er zu
einem Zopf zusammengebunden hatte.
    Verzweiflung stieg in mir auf, als ich mich an die beiden
heranpirschte, und ich überlegte fieberhaft, wie ich einen Ausweg aus der
unmöglichen Situation finden konnte, in die ich mich gebracht hatte. „Was hast
du dir eigentlich dabei gedacht, du Dussel?“, schimpfte ich vor mich hin. „Dann
hat Denise eben mit ihrem ständigen Gerede über dein Aussehen und die
Unmöglichkeit, einen Mann zu finden, deinen Stolz verletzt. Na und? Glaubst du
im Ernst, du könntest auch nur für eine Sekunde die Aufmerksamkeit dieser
attraktiven Männer auf dich ziehen? Glaubst du, sie schenken
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