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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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aussehenden Einheimischen geangelt
hat, ist meine Auswahl an Gesprächspartnern ziemlich beschränkt. Wie heißt du?“
    Er zog abermals die Augenbrauen zusammen. „Geirfinnur.“
    „Was für ein interessanter Name! Ich heiße Pia Thomason. Ich
bin aus Seattle.
    Weißt du, wo das ist?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Lass mich überlegen. Wofür ist Seattle bekannt ...?
Microsoft? Kennst du Microsoft? Oder Starbucks? Oder Google?“ Er schüttelte
wieder den Kopf.
    „Geirfinnur!“ Ein Mann drängte sich durch die Menge und
redete auf Isländisch mit dem Jungen, während er immer wieder auf meine Füße
zeigte.
    Mein Tanzpartner stieg widerstrebend von meinen Schuhen
herunter und sah mich zerknirscht an.
    „Sind Sie Geirfinnurs Vater?“, fragte ich, als sich die
Augen des Gescholtenen mit Tränen füllten.
    „Sie sind Engländerin?“ Wie ich feststellte, hatte der Junge
eine große Ähnlichkeit mit seinem Vater und die gleichen hellgrauen Augen wie
er. „Tut mir sehr leid, dass er sich so schlecht benommen hat.“
    „Er hat sich überhaupt nicht schlecht benommen“, entgegnete
ich rasch und strich dem Kleinen übers Haar. Er belohnte mich mit einem breiten
Grinsen.
    „Ganz im Gegenteil! Ich saß ganz allein da, und er hat mir
freundlicherweise Gesellschaft geleistet und beim Eisessen geholfen. Er spricht
so gut Englisch, dass ich gar nicht glauben kann, wie jung er noch ist.“
    „Meine Frau stammt aus Schottland“, erklärte der Mann und
sah seinen Sohn liebevoll an. „Bedank dich bei der englischen Dame!“
    „Ich bin Amerikanerin. Aus Seattle.“
    Der Vater blickte ebenso nachdenklich drein wie zuvor
Geirfinnur, während er offensichtlich überlegte, wo Seattle liegen mochte.
    „Das ist am Pazifik. Am nordwestlichen Zipfel der
Vereinigten Staaten. Bei uns sind Boeing und Amazon zu Hause.“
    „Seattle?“, sagte der Mann, dann hellte sich seine Miene
auf. „Nintendo!“
    „Ja, die sind auch bei uns“, entgegnete ich und lächelte,
als mein Tanzpartner um uns herumzuhüpfen begann und aufgeregt „Nintendo!
Nintendo! Super Mario Brothers!“ rief.
    „Machen Sie hier Urlaub? Ich bin Jens Jakobsson. Das ist
Geirfinnur.“
    „Ja, ich bin mit einer ... äh ...“ Ich machte eine vage
Handbewegung, weil ich mich plötzlich auszusprechen scheute, dass ich eine
Gruppenreise für Singles gebucht hatte. „Ich bin auf einer dreiwöchigen
Europa-Rundreise.“
    „Das ist ja toll! Und wie gefällt Ihnen Island?“
    „Sehr gut! Dalkafjordhur ist ein wunderschönes kleines
Städtchen. Wir sind seit zwei Tagen hier und haben noch drei weitere zur
Verfügung, um Reykjavik und die Umgebung zu erkunden, bevor es dann nach
Holland geht.“
    „Wie schön“, sagte er grinsend. „Weil Sie so nett zu
Geirfinnur waren, würden wir Sie heute Abend gern ein bisschen herumführen.
Ihnen Orte zeigen, die Touristen normalerweise nicht zu sehen bekommen. Wir
kennen einen guten Platz, um sich das Feuerwerk anzusehen. Von dort sieht man
alles! Haben Sie Lust mitzukommen?“
    „Das wäre hinreißend!“, sagte ich, weil ich mich über die
Gelegenheit freute, Einheimische kennenzulernen. Meine Freude war jedoch dahin,
als ich an das Programm meiner Reisegruppe dachte. „Verflixt! Ich fürchte, für
heute Abend ist die Besichtigung einer Ruine draußen vor der Stadt vorgesehen.“
    „Hier gibt es sehr schöne Ruinen“, sagte Jens. „Aber schöner
als das Feuerwerk sind sie nicht.“
    „Feuerwerk!“ rief Geirfinnur begeistert aus, schlang
unvermittelt die Arme um meine Taille und sah zu mir auf. „Feuerwerk ist super!“
    „Geir, nun bedräng die Dame nicht! Sie hat schon etwas mit
ihrer Reisegruppe vor. Welche Ruine werden Sie sich denn ansehen?“
    „Sie soll sich in einem geschützten Waldgebiet befinden. Den
Namen habe ich leider vergessen, aber es gibt einen religiösen Hintergrund,
glaube ich. Dort sollen in der Mittsommernacht immer irgendwelche Rituale
stattgefunden haben, und weil es ja in ein paar Tagen so weit ist. .“
    „Die Ilargi!“, stieß Jens entsetzt hervor und zog seinen
Sohn von mir weg.
    „Sind Sie eine Ilargi?“
    „Ich? Nein, ich bin irischer Abstammung. Größtenteils.
Mütterlicherseits habe ich ein paar deutsche Vorfahren.“
    Jens sah mich misstrauisch an. „Wenn Sie keine Ilargi sind,
dann sind Sie von der Bruderschaft, oder?“
    „Ich bin nicht besonders religiös“, entgegnete ich
verwundert über seine Reaktion. „Tut mir leid, vielleicht haben
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