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Dark Hearts

Dark Hearts

Titel: Dark Hearts
Autoren: Neslihan Dadas
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sauber zu halten. Das war eine Katastrophe. Sie brauchten dringend eine Frau. Aber nicht mich. Ich war nicht die Richtige dafür. Ich würde nicht zu ihnen zurückgehen. Aber wohin sollte ich dann gehen?
    Seufzend blieb ich stehen.
    Was sollte ich nur machen? Ich hatte das Gefühl, verloren zu sein.
    "Sotiria!", rief plötzlich Jemand von hinten. Ich drehte mich um und stellte fest, dass es Tom war, der mir nachgelaufen war.
    Warum tat er das?
    "Verdammt, wo willst du in diesem Aufzug hin?" Eindringlich betrachtete er mich. Erst da merkte ich, dass ich ja noch immer den Bademantel trug und blöd angegafft wurde. Wie ich das hasste!
    "Ich... ich wollte..." Meine Stimme brach.
    Tom seufzte einmal und schüttelte seinen Kopf. "Du bist wahnsinnig, wenn du jetzt wegläuft. Ich weiß nicht, was Raj gesagt oder getan hat, aber wenn du nicht bleibst, wirst du untergehen. Diese Welt ist nicht wie deine Heimat. Hier ist alles anders. Du kannst das unmöglich schaffen."
    "Was soll ich denn machen?" Flehend sah ich ihn an. Vielleicht war er ja doch nicht so ekelhaft, wie ich angenommen hatte. "Ich will keine Last sein. Und Raj war wirklich nicht nett zu mir. Ich glaube, er will mich nur versklaven. So wie Kotiru..." Ich blickte finster drein.
    "Wer ist Kotiru?", wollte Tom verwirrt wissen, woraufhin ich nach Luft schnappte. Meine Augen weiteten sich.
    Mist! Jetzt hatte ich schon zu viel gesagt.
    "Der Grund, weshalb ich fliehen musste", gab ich dann aber doch zu. Tom schien zu verstehen, dass ich nicht weiter darüber reden wollte, denn er stellte sich direkt neben mich und hob seine Hand.
    Als ich meinen Kopf einzog, weil ich zuerst glaubte, er wollte mich schlagen, da hielt er inne und hob auch seine andere Hand, mit der er mir zeigte, dass alles gut war. Es beruhigte mich, als er nur seinen Arm um meine Schultern legte, flüsterte, dass ich keine Angst zu haben bräuchte, und mir versicherte, auf mich aufzupassen.

Kapitel 3
    Manchmal war es kein Fehler, Fremden zu vertrauen. Natürlich wurde mir etwas anderes beigebracht, aber Tom war wirklich nett zu mir. Ich hatte mich beim ersten Eindruck wohl getäuscht. Raj war derjenige, der mich ekelhaft behandelte und versuchte, mich zu unterdrücken – nicht so Tom. Dieser bereitete mir seit zwei Tagen das Frühstück vor. Ich hatte nichts dagegen, die menschliche Nahrung aufzunehmen, aber mein Körper dürstete nach dem Saft des Lebens. Ich hatte ausprobiert, ob Wasser da helfen konnte, aber das war leider nicht der Fall. Raj und Tom ließen mich nicht alleine raus, weil sie glaubten, ich könnte mich nicht zurechtfinden, aber wenn ich nicht bald Blut trank, würde ich meine Retter noch anfallen. Das sollte nicht passieren. Ich hatte mir vorgenommen, die beiden heute darauf anzusprechen.
    Davor aber mussten wir hier in diesem Heim mal dringend saubermachen. Ich kam aus gutem Hause. So etwas wie Dreck gab es in der Geisterwelt nicht. Wie konnte man hier nur leben? Es war schon schlimm genug, dass es so eng war. Ein bisschen aufräumen schadete diesen Männern nicht.
    Ich kostete es voll und ganz aus, ihnen sagen zu könen, was sie gefälligst wegräumen und putzen sollten. Tom war so lieb, mir die Vollmacht zu geben, was die Sauberkeit hier betraf. Natürlich aber dachte ich nicht daran, mir selbst die Finger schmutzig zu machen. Die merkwürdigen, ekelhaften Schachteln und die Dosen lagen überall nur wegen ihnen herum, also sollten sie sie beseitigen.
    Ich konnte einfach nicht fassen, dass Raj nur wider Willen meinen Worten Folge leistete. Es schien ihm zu gefallen, so dreckig zu leben. Vielleicht war er so aufgewachsen und kannte nichts anderes? Oder gefiel es ihm nur nicht, dass ich mit verschränkten Armen mitten im Raum stand und einen strengen Blick aufgesetzt hatte? Wenn es ihm nicht passte, wieso sagte er dann nichts? Warum machte er dann überhaupt mit Tom sauber? Bestimmt hatte er doch auch nur darauf gewartet, dass endlich der Tag kam, an dem dieses Heim zum Glänzen gebracht wurde.
    Ach, Männer waren komisch und allesamt Mistkerle. Sie ließen sich doch alle nur von ihrem Ding da unten leiten. So war es bei Kotiru und bei Tom und Raj war in meiner ersten Nacht hier nicht anders gewesen. Ich würde die zwei nicht in mein Herz schließen. Eigentlich ekelte mich allein ihr Anblick schon an. Aber ich hatte keine andere Bleibe. Hoffentlich würde ich bald diesen Tameran kennenlernen, damit er mich von diesen Vergewaltigern wegbrachte.
    "Ist dir klar, was du getan hast, als
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