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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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Eure kleine Feuerblume ein richtiger Soldat wird, wie sie es immer sein wollte, und lernt, Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen. Sie hat uns das Ganze eingebrockt. Jetzt soll sie die Suppe auch auslöffeln.»
    Drakar umrundete den Tisch mit langen Schritten und blieb dann vor Mangol stehen. «Ich will, dass Ihr nicht zimperlich mit ihr umgeht. Sie soll meine Missbilligung für ihr leichtfertiges Handeln spüren, solange sie mit Euch unterwegs ist.»
    Mangol runzelte die Stirn. «Eure Hoheit, Ihr könnt Katara für ihr Vergehen bestrafen, wie Euch beliebt. Aber ich weiß nicht, ob es in Anbetracht der Geschehnisse sinnvoll ist, sie mit auf die Jagd nach diesen Verrätern zu nehmen. Was ist, wenn sie unterwegs den Kopf verliert und sich erneut gegen uns wendet? Wie können wir ihr trauen?»
    «Ihr habt Recht, wir können ihr nicht trauen», bestätigte Drakar, und ein abschätziger Ton schwang in seiner Stimme mit. «Sie ist schwach. Sie ist zu leicht beeinflussbar. Sie muss endlich Gehorsam lernen, und genau das wird sie tun, wenn ich sie unter Eure Fittiche gebe, Mangol.»
    Mangol war anderer Ansicht. «Bei allem Respekt, Eure Hoheit. Es ist zu riskant. Ihr Leichtsinn könnte uns alle in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.»
    «Glaubt mir, sie wird wissen, dass dies ihre einzige Chance ist, ihre Loyalität unter Beweis zu stellen. Sie wird tun, was auch immer Ihr von ihr verlangt.»
    «Und wenn sie sich querstellt? Ihr kennt ihren sturen Kopf.»
    Drakar kniff die Augen leicht zusammen. Sein Blick war kalt. «Wenn dies geschehen sollte, dann wisst Ihr, was zu tun ist, Mangol.»
    Bei diesen Worten sprang Goran jäh von seinem Stuhl auf und baute sich mit gereckter Brust vor Drakar auf. Er überragte den jungen König um mindestens einen Kopf. Blankes Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Puls kletterte auf hundertachtzig.
    «Das könnt Ihr nicht machen, Drakar!»
    «Sie lässt mir keine andere Wahl», sagte Drakar ungerührt.
    Jetzt verlor der schwarze Ritter endgültig die Beherrschung. Unvermittelt stürzte er sich auf den König, packte ihn mit beiden Fäusten am Kragen und schüttelte ihn heftig.
    «Ich liebe Katara!», rief er erbittert. «Ihr wisst, wie viel sie mir bedeutet! Bitte tut ihr nichts an. Sie weiß nicht, wer sie ist!»
    Mangol warf sich zwischen die beiden Männer und zerrte Goran gewaltsam von Drakar weg. Die Luft schien zu knistern. Drakar rückte sich sein Hemd zurecht, warf sich seine Silbersträhne aus dem Gesicht und sah Goran ausdruckslos an. Er wirkte unnahbar und distanziert.
    «Und Ihr wisst anscheinend nicht, wie viel auf dem Spiel steht, Goran», erklärte er trocken. «Glaubt nicht, dass ich es mir leicht mache. Katara bedeutet mir genauso viel wie Euch. Aber sollte es zum Äußersten kommen …»
    Gorans Atem ging heftig. Die Fäuste geballt, stand er da und musste sich zusammennehmen, um keinen zweiten Angriff zu starten. Fassungslos starrte er den König an.
    «Ihr würdet tatsächlich die nächste Thronnachfolgerin Eures Vaters umbringen lassen? Eure eigene Schwester?»
    Drakar nickte kalt. «Ja, das würde ich.»

67
    Nayatis Bellen weckte die Jugendlichen auf. Sie lagen irgendwo mitten auf einer Straße, und der widerliche Gestank nach Abwasserkanälen und Kadavern ließ ihnen die Galle hochkommen. Der Nebel und die trostlose Dämmerung räumten auch die letzten Zweifel aus: Sie waren zurück in Dark City.
    «Wo sind wir?», fragte Ephrion, während er sich auf seine Ellbogen stützte und sich mühsam aufrappelte.
    «Irgendwo im Stadtzentrum», schätzte Joash.
    Ein betrunkener alter Mann mit einer Flasche Alkohol stand am Straßenrand. Er sah sie entsetzt und verwirrt an und rieb sich die Augen. Dann warf er seine Flasche weg und rannte davon.
    «Was war das?», erkundigte sich Aliyah.
    «Offenbar hat unsere Ankunft einen Betrunkenen zu Tode erschreckt», meinte Miro. Er erinnerte sich daran, was Master Kwando am Tag ihrer Ankunft gesagt hatte. Solange ihr hier seid, wird es hier sein, und wenn ihr gegangen seid, wird es nicht mehr sein.
    Es stimmte. Es war alles weg, die Schönheit, die Blumen, die Düfte, die Weite, die Klarheit der Luft. Es war alles weg, genau wie der Master es gesagt hatte. Sie waren zurück zu Hause, zurück in der Dunkelheit und in der bedrückenden Stimmung von Dark City.
    Nayati bellte laut und stellte seine Nackenhaare auf.
    «Was ist los, Nayati? Was hast du?», fragte Aliyah und versuchte ihren Wolf zu beruhigen. Doch sein ganzer
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