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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)
Autoren: Tabita Lee Spencer
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ihm, weiß nicht, was ich tun soll, was sagen, was fühlen? Als er zu lächeln beginnt, laufe ich einfach los, über das platt getretene, dürre Gras und werfe mich einfach in seine Arme. Ich halte ihn, so fest ich nur kann, und drücke mich an seine breite Brust. Und genauso fest zieht er mich in seine Umarmung, als wollte er mich nie wieder loslassen.
    »Ihr habt es geschafft«, flüstert er an meinem Ohr.
    Ja, wir haben es geschafft, aber ich kann es noch immer nicht glauben. Es ist eine Ratlosigkeit in mir, als wüsste mein Geist nicht, was er mit seiner neuen Freiheit anfangen soll.
    »Mit dir«, flüstere ich zurück.
    Er hat sein Versprechen gehalten, er war durch die Hölle gegangen. Für mich.
    Uns fehlen die Worte, nichts kann die Gefühle beschreiben, die mich plötzlich überschwemmen. In Sicherheit. Wir haben es wirklich getan. Schritt für Schritt haben wir uns weiter gekämpft, das Unmögliche gewagt, jedes Hindernis, das uns zum Aufgeben zwingen wollte, überwunden. Ich, die Indie, die nie etwas zu Ende brachte, und Dawna, die sich vor jeder Auseinandersetzung scheute. Wir wussten nie, was der nächste Schritt sein würde, und der Gedanke »Wir werden es können, wenn wir es tun müssen« hat sich in mein Gedächtnis gegraben.
    Ich drücke mich ein klein wenig von ihm weg, sehe in seine Augen, in der all die Liebe liegt, die ich mir immer gewünscht habe.
    »Ich liebe dich«, sagt er schlicht.
    »Ich liebe dich auch«, sage auch ich, dann drücke ich mich wieder an ihn. Starre reglos auf den verwüsteten Friedhof und diejenigen, die nicht durch die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne vertrieben wurden.
    Ein paar Meter neben uns steht Mum, ihr Gesicht wird beleuchtet von den Strahlen der Morgensonne und lässt sie jung und zart wirken. Sie sieht versonnen aus und nachdenklich, der Energiestrom hat sie Gott sei Dank nicht geschädigt. Ein großer Wolf geht auf sie zu, bleibt direkt vor ihr stehen. Noch bevor er sich verwandelt, weiß ich, wer es ist.
    Chakal.
    »Ich danke dir«, sagt Mum. »Ich danke dir dafür, dass du dich an den Vertrag gehalten hast und zurückgekommen bist nach New Corbie. Euer Rudel hat dadurch große Verluste erlitten – ich weiß, dass ich es nicht mit Worten gutmachen kann.«
    Sie legt eine kleine Pause ein. »Aber meine Dankbarkeit ist euch immer gewiss.«
    Chakal antwortet nicht sofort, betrachtet ernst Mums Gesicht.
    »Es war nicht nur euer Kampf«, sagt er schließlich. »Es war unser aller Kampf.«
    Als Mum zu lächen beginnt und ihm die Hand reicht, wird auch sein Gesichtsausdruck weich.
    »Wenn du nicht hierbleiben willst …«, setzt er noch mit gesenkter Stimme hinzu, »kannst du dich auch unserem Rudel anschließen.«
    Ich sehe Dawnas erstaunten Blick, aber noch mehr überrascht mich die Reaktion von Mum.
    »Ich habe noch keine Pläne. Aber vermutlich brauche ich erst einmal Zeit für mich …« Bevor ich mich wieder binde, will sie sagen, verschluckt diesen Satz aber.
    Wer spricht denn von Bindung?, sagen Chakals Augen und sein Blick wird eindeutig sexuell. Mum lächelt und hebt dabei eine Augenbraue. Sie sieht wunderschön aus.
    Später werde ich sagen, der Energiestoß hatte auch sein Gutes, und Mum wird sagen: Schätzchen. Dein Humor ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich hätte daran sterben können.
    Aber ich könnte wetten, dass diese Energie ihr all ihre Absonderlichkeiten genommen hat und sie dadurch eine ganz normale Mum geworden ist.
    Ich lausche dem Herzschlag von Gabe, die Sonne hat sich jetzt ganz über den Horizont erhoben.
    Über die weite Ebene sehe ich einen einsamen Reiter kommen. Es ist Diego, der auf der Grauen reitet, als Handpferd führt er den Schwarzen. Neben ihm galoppiert ein großer schwarzer Wolf, Morti. Emma, pulsiert es in meinem Blut. Aber Diego strömt so viel Trauer aus, dass ich die Antwort auf meine Frage schon kenne…Ich suche Diegos Blick, aber er schüttelt nur den Kopf. Emma ist tot. Ein kalter Schauer läuft mir über die Arme, aber ich kann nicht weinen und es nicht begreifen. Es ist kein Gefühl in mir, aber ich weiß, dass die Trauer bald unbarmherzig nach uns greifen wird.
    Einzelne Dunkle sind noch da, in ihrer Verwandlung zum Schutzengel noch gefangen. Sie sehen wie wahre Lichtgestalten aus und die Angst, dass mich Gabe verlassen könnte, lässt mich noch fester meine Arme um seine Taille schlingen.
    »Hab keine Angst«, sagt er an meinem Ohr. »Meine Indie.«
    Ich habe Tränen in den Augen, als ich meinen Kopf zu
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