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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut
Autoren: Lilith Saintcrow
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den Boden, schwang ich mich auf dem Ballen herum und riss mein Schwert aus der Scheide, das mit singendem Geräusch einen silbrigen Bogen beschrieb. Kein Denken, gellte die Stimme des kleinen, nussbraunen Jado mit seinem orangefarbenen Anzug in meinem Kopf. Du nicht denken, du bewegen! Bewegen!
    Wieder sah ich Jaf nicht kommen. Plötzlich stand er ganz dicht vor mir, schneller als ein Mensch dies je könnte, verdrehte mir das Handgelenk, bis es beinahe brach, und entriss mir das Katana. Ich schlug zu und traf ihn am Kopf, der nach hinten flog. Nach einem Ausfallschritt weg von den Dämonen zog ich meine beiden Schwertbrecher heraus, presste den einen gegen meinen linken Unterarm und hielt den anderen mit ausgestrecktem Arm vor mich. So war ich auf alles vorbereitet.
    Auf alles, nur nicht auf das.
    Jaf ließ mein Schwert fallen. Es landete qualmend und klirrend direkt neben der Scheide auf dem Boden. „Geweihter Stahl. Sie glaubt“, sagte er und warf dem Fürsten, der stehen geblieben war und mich musterte, einen Blick zu.
    Natürlich glaube ich, dachte ich wie im Delirium. Ich spreche regelmäßig mit dem Gott der Toten. Ich glaube, weil ich muss.
    „Meinen Sie, Sie könnten sich aus der Hölle freikämpfen?“, fragte der Fürst.
    „Meinen Sie, Sie könnten zur Abwechslung mal höflich sein? Ich muss nämlich sagen, Ihr Umgang mit Gästen ist nicht gerade das Gelbe vom Ei.“ Keuchend sog ich Luft durch meine raue Kehle. Es fühlte sich an, als würde mich das Gas, das Dämonen als Luft diente, allmählich ersticken.
    Luzifer machte einen Schritt auf mich zu. „Ich bitte um Entschuldigung, Dante. Kommen Sie, setzen Sie sich. Wir sollten uns wirklich höflicher verhalten, wo wir Sie doch um Ihre Hilfe bitten wollen.“
    „Was ist in dem Ei?“, fragte ich, ohne mich zu rühren. „Warum ist es so wichtig?“
    Die Art, wie Luzifer mich anlächelte, ließ mich zurückweichen, bis meine Schultern gegen ein Bücherregal stießen. „Was in dem Ei ist?“, fragte er zurück. „Das geht Sie nichts an, Mensch.“
    „Oh Mann.“ Ich schnappte nach Luft. „Das läuft alles so was von verkehrt.“
    „Helfen Sie mir, Dante, und Sie werden eine der wenigen Auserwählten sein, die sich meiner Freundschaft rühmen dürfen.“ Seine Stimme war sanft und einschmeichelnd, betastete meinen Schädel, suchte einen Eingang. Ich biss mir heftig in die Backe, und durch den Schmerz, der mich durchzuckte, wurde mein Kopf wieder ein wenig frei. „Ich schwöre Ihnen bei den Wassern der Lethe, wenn Sie das Ei zurückbringen und den Dieb töten, betrachte ich Sie für alle Ewigkeit als Freundin.“
    Ich schmeckte Blut. „Wie heißt der Dämon?“, fragte ich. „Der, der das Ei gestohlen hat.“
    „Sein Name ist Vardimal. Sie kennen ihn unter dem Namen Santino.“
    Kurz zog ich in Betracht, mein linkes Messer nach ihm zu werfen. Es würde ihn nicht töten, aber vielleicht würde ihn der geweihte Stahl so lange zurückhalten, dass ich durch die Tür oder das Fenster abhauen konnte. „Santino?“, flüsterte ich. „Du schleimiger Huren …“
    „Pass auf, wie du mit dem Fürsten redest“, fiel Jaf mir ins Wort. Luzifer hob eine seiner goldenen Hände.
    „Lass sie reden, wie sie will, Japhrimel.“ Zum ersten Mal klang er … ja wie? Irgendwie erschöpft. „Schätze die Menschen, die die Wahrheit sprechen, denn sie sind wenige und selten.“
    „Das Gleiche könnte man von Dämonen behaupten“, sagte ich benommen. „Santino …“ Es kam als sehnsuchtsvolles Flüstern heraus.
    … Blut, das mir durch die Finger rinnt, kristallklares Lachen, das einen gefrieren lässt, Doreens Schrei, das Leben, das aus der klaffenden Wunde in ihrer Kehle aus ihr heraussprudelt, Schreie, Schreie …
    Ich steckte meine Messer in ihre Scheiden zurück.
    Luzifer musterte mich noch eine Zeit lang, dann drehte er sich um und trat wieder zum Kamin. „Mir ist bewusst, dass Sie ebenfalls eine Rechnung mit Vardimal zu begleichen haben“, fuhr er fort. „Sie helfen mir, ich helfe Ihnen. Verstehen Sie?“
    „Santino ist ein Dämon?“, flüsterte ich. „Wie …?“ Ich musste mich räuspern. „Wie zum Teufel soll ich ihn dann töten?“
    „Japhrimel wird Ihnen helfen. Er hat ebenfalls ein … persönliches Interesse an dieser Geschichte.“
    Jaf hob behutsam mein Schwert hoch und ließ es in die Scheide gleiten. Schweiß lief mir die Stirn hinab, und einer der Tropfen landete in meinem Auge, das sofort zu brennen anfing. Ich blinzelte ihn beiseite.
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