Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann klappts auch mit dem Glueck

Dann klappts auch mit dem Glueck

Titel: Dann klappts auch mit dem Glueck
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
wollen, dann hören Sie demnächst von meinem Anwalt.“
    „Und Sie von meinem!“, drang ihre Stimme von der anderen Seite der Tür heraus.
    „Gut.“
    „Gut.“
    Jed marschierte zurück zu seinem SUV. Das war doch verrückt. Diese Frau war verrückt. Okay, vielleicht hatte ihr das hier alles einmal gehört, aber jetzt nicht mehr. Jed hatte sowohl den Kaufvertrag als auch einen nicht unerheblich niedrigeren Kontostand, um zu beweisen, dass es rechtmäßig ihm gehörte. Er hatte angeboten, die Sache gütlich zu regeln, aber das hatte sie ja nicht gewollt. Gleich morgen früh würde er als Erstes guten Gewissens seinen Anwalt anrufen. Zumindest hoffte er, dass er bis dahin wieder ein reines Gewissen hatte.
    „Was hat der Mann damit gemeint?“, fragte Leo.
    Meredith hörte die Angst in seiner Stimme heraus. „Mach dir keine Sorgen. Es ist einfach nur ein Missverständnis. Das lässt sich bestimmt schnell regeln.“
    Vor ein, zwei Jahren hätte ihr Sohn sich mit dieser Antwort zufriedengegeben. Jetzt nicht mehr. „Wie kommt er auf die Idee, dass ihm das hier gehört, wo es doch unseres ist?“
    „Weil er ein Dieb ist“, murmelte sie. Sehr erwachsen, Meredith, schalt sie sich. Genau wie ihr Benehmen gerade eben. Aber ehrlich, sie hatte so viel durchmachen müssen. So langsam war sie es leid, alles zu regeln, und sie war es auch leid, immer nett zu sein.
    Besorgt eilte sie in ihr Schlafzimmer, wo sie den Karton mit all ihren wichtigen Dokumenten hingestellt hatte. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, presste sie eine Hand auf den Mund, um das Schluchzen zu unterdrücken.
    Das konnte doch alles nicht wahr sein. Dieser Jed Banks irrte sich. Und er war gemein. Jeder, der drohte, eine hilflose Witwe auf die Straße zu setzen … Halt, stopp! Sie war nicht hilflos. Sie konnte sehr wohl für sich selbst sorgen.
    Also suchte sie den Karton heraus und stellte ihn aufs Bett. Nach Georges Tod hatte sie dort alles an Papieren hineingeworfen, mit der guten Absicht, sie schnellstens zu sortieren. Leider war sie bisher noch nicht dazu gekommen. Dazu war sie immer noch viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Emotionen und ihren Alltag wieder in den Griff zu bekommen. Diese ganzen Papiere hatten wie ein Berg vor ihr gestanden. Aber jetzt blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als ihn zu bewältigen.
    Wenn das keine Lockvogeltaktik war, dachte sie, als sie die Papiere durchblätterte. Ein gut aussehender Mann erscheint auf der Türschwelle – nicht, dass sie einen neuen Mann haben wollte, damit hatte sie endgültig abgeschlossen – und als was entpuppte er sich? Als Immobilienhai.
    Na, der Typ konnte sich auf den Kopf stellen, aber ihr Häuschen bekam er nicht. Er hatte nichts in der Hand. Sie zog den Ordner heraus, auf dem „Icicle Falls“ stand. Wenn er wieder auftauchen sollte, würde sie ihm … nichts zeigen. Der Ordner war leer. Wo war die Grundstücksurkunde?
    Panisch holte sie alle anderen Ordner heraus, blätterte jeden einzelnen durch und warf ihn anschließend aufs Bett. Irgendwo musste sie doch sein. Das konnte doch nicht angehen!
    Die Urkunde war nicht aufzufinden. Ihr Mann hatte das Unvorstellbare getan. Er hatte ihre Unterschrift gefälscht und ihr Häuschen heimlich verkauft.
    Aber wie hatte er das angestellt? Bei so einem Verkauf musste man doch zu einem … ja, wohin? Zu einem Notar? Zur Bank? Zu wem auch immer. Und hätte sie nicht anwesend sein müssen? Anscheinend nicht. Vielleicht hatte er einen seiner Zockerkumpel dazu überreden können, die Regeln ein ganz klein wenig zu beugen. Wie auch immer er es angestellt haben mochte, war in diesem Moment zweitrangig. Tatsache war, er hatte es getan. Ihr netter, charmanter Mann hatte ihr gesamtes Leben verspielt, hatte sie alle verkauft.
    Doch was für Papiere er auch unterzeichnet hatte, sie waren nicht von ihr unterschrieben worden … Er hatte ihre Unterschrift gefälscht, also war der Vertrag nichtig. Und Jed Banks hatte Pech gehabt. Sie würde sich nicht von hier verjagen lassen.
    Die Stimme ihres Sohnes, der in der Tür stand, schreckte sie auf. „Mom, schmeißt der Mann uns jetzt hier raus?“
    Leo hatte die Tür geöffnet, hatte die verstreuten Papiere auf dem Bett gesehen und blinzelte jetzt heftig. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er versuchte, mannhaft zu bleiben und nicht zu weinen. Ihr Sohn brauchte das hier jetzt wirklich nicht auch noch.
    Genauso wenig wie sie. „Auf keinen Fall.“
    „Es hat sich aber so angehört, als ob er uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher