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Danjal: Wächter meines Herzens (German Edition)

Danjal: Wächter meines Herzens (German Edition)

Titel: Danjal: Wächter meines Herzens (German Edition)
Autoren: Annie Hayden
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Alte plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und zur Wohnungstür starrte. Eine eigenartige Stille legte sich über sie, fast wie eine Glocke unter der sie ihren Schmerz stumm hinausschreien konnte. Ihr tränendurchtränkter Blick glitt zur Tür und erfasste Damian, der sie schuldbewusst ansah. Es war also wahr. Seine Augen verrieten ihn. Er war ein Mörder. Ihr Grenouille, dessen betörender Duft nichts weiter als eine Fälschung war. Mia wandte sich von ihm ab und vergrub sich tief in ihr Innerstes. Sie war für niemanden mehr ansprechbar. Sie saß einfach nur da und starrte mit leerem Blick aus dem Fenster.

8
    Damian eilte zu ihr und wurde von der Alten aufgehalten. „Keinen Schritt weiter Danjal! Was zur Hölle geht hier vor?“
    „Lass mich zu ihr Jokura, sonst zerfetzte ich dich in deine ureigenen Bestandteile.“
    Der vertraute Umgang der beiden zeugte von Jahrhunderte langer Feindschaft. Doch Danjal hatte Jokura stets mit Respekt behandelt. Es war seine Aufgabe die Auserwählten zu vernichten, genauso wie es Aufgabe der Auserwählten war, ihn zu töten. Ihn jetzt so aufgelöst und durcheinander zu sehen, zu wissen, dass Mia sein Kind unter ihrem Herzen trug, war für Jokura etwas völlig neues. Sie ließ Danjal zu Mia, nicht ohne vorher einen Schutzzauber zu sprechen, doch so, wie Danjal vor Mia kniete - ergeben den Kopf in ihren Schoß gesenkt und um Vergebung bittend, war dieser Zauber wohl unnötig.
    „Mia, ich flehe dich an. Höre mir zu. Du bist in großer Gefahr. Aiakos will deinen Tod. Sofern deine Verwandlung abgeschlossen ist, kann er dir nicht wirklich etwas antun. Er braucht dazu mich und ich werde dir kein Haar krümmen. Einen Nachfolger hat er noch nicht. Ich war nie dazu in der Lage, dir wehzutun. Ich gebe zu, dass ich es oft versucht habe, doch ich konnte es nicht. Mia, ich liebte dich vom ersten Augenblick an. Als ich dich sah, in deinem kleinen Laden, wie du emsig die Kartons mit all deinen Büchern ausgepackt hattest. Du nanntest sie deine Schätze. Hast gelächelt und jedes einzelne Buch liebevoll an seinen Platz gestellt. Es war dein Lächeln, das mich sofort gefangen nahm. Mia ich würde alles dafür geben, wenn ich mit dir zusammen sein könnte, doch mir bleiben nur noch zwanzig Stunden, dann bin ich für immer verloren.
    Danjal hoffte auf eine Regung in ihren himmelblauen Augen. Doch Mia blieb stumm.
    „Sie wird die Wandlung nicht vollziehen können“, meldete sich Jokura leise.
    „ Sie wird es schaffen, da bin ich sicher. Sie ist stark. Verdammt, die anderen haben es doch auch geschafft.“
    „ Die anderen waren auch nicht schwanger, Danjal. Schon gar nicht mit einem Kind von dir. Sie wird die Wandlung nicht vollziehen können, mit dem Kind eines Dämonen unter ihrem Herzen.“
    Ungläubig starrte Danjal Jokura an. „Schwanger? Unmöglich. Ich meine ... geht das überhaupt?“
    „Ich hätte es auch nicht geglaubt, aber wie du siehst – es geht.“
    „ Aber was machen wir denn jetzt?“ Danjal versuchte sich zu konzentrieren. Mia konnte keine Auserwählte werden, weil sie sein Kind in sich trug. War diese Tatsache nun gut oder schlecht? Sie war keine Bedrohung mehr für den Hades, doch was würde geschehen, wenn Aiakos von dem Baby erfuhr? Hielt er das Kind für eine Bedrohung? Vermutlich. Eine Verbindung von Gut und Böse, vereint in einem Wesen empfand der finstere Fürst mit Sicherheit bedrohlich.
    „ Du musst sie von hier fortschaffen, Jokura. Aiakos darf sie nicht in seine Klauen bekommen. Ich werde nicht sterben, in dem Wissen, dass ich Mia so schutzlos zurücklassen muss.“ Danjal streichelte ehrfürchtig über Mias noch flachen Bauch und unterdrückte die aufsteigenden Gefühle, die ihn zu überrennen drohten. Jahrhunderte hatte er keinerlei Gefühle gekannt. Weder Hass noch Liebe. Seit er aus dem Himmel flog, hatte er geschworen, sich nie wieder auf eine Frau einzulassen. Er hatte erneut versagt. Es war dieses Mal nicht Zeus seine Frau, doch Mia war von größerer Bedeutung für ihn. Sie war sein Schatz, sein Lebensmittelpunkt. Hätte er doch nur ein wenig mehr Zeit mit ihr verbringen können. Ihren Sohn oder ihre Tochter aufwachsen sehen können. Sie immer wieder lieben zu können, ihre weiche Haut berühren und sich in ihren blauen Augen verlieren zu können. Er hätte sie bis an ihr Lebensende geliebt.
    Er küsste durch den Stoff ihrer Bluse den kleinen Bauchnabel, den er unzählige Male liebkost hatte, und verabschiedete sich stillschweigend von seinem Kind,
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