Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Briester - Hass verbindet

Daniel Briester - Hass verbindet

Titel: Daniel Briester - Hass verbindet
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
habe mich im Vorfeld mit Mitschülern, Bekannten der Eltern unterhalten. Es sollte sein, wie er es von seiner Mutter permanent hörte: Du bist der Schönling, du bist besser als Torsten, du kannst alles, du bekommst alles. Dieses erklärt wiederum den Hass besonders auf Heinz. Der setzte dem Kind Grenzen. Etwas, dass er nie kannte. Er nörgelte bei Ausflügen, weil er zu wenig Beachtung erhielt. Er nörgelte, weil er spürte, er war ein Kind von mehreren. Er nörgelte, weil er eben nicht unentwegt in den Himmel gehoben wurde. Er sollte sich einordnen, anpassen, aber das wollte er nicht. Er wollte der Besondere sein. Dass er zweimal Schläge von Heinz bekam, kann man sicher verurteilen. Allerdings muss man da sehen, dass der Angeklagte nicht nur erhebliche Geldbeträge gestohlen hat, sondern der eigentliche Auslöser waren die Lügen, die falsche Beschuldigung des Bruders. Dass ihm jemand als Lügner und Dieb hinstellte, war in seinen Augen eine große Ungerechtigkeit, ja Impertinenz. Es schürte die Abneigung gegen Heinz. Er wusste, dass der nicht sein Vater war, aber trotzdem maß der Mann sich an, ihn zu maßregeln. Auf der anderen Seite wollte er von ihm Anerkennung. Gerade bei Jungen ist es symptomatisch, dass sie den Vater als Vorbild sehen, dem nacheifern. Für ihn, das kleine Kind war es unverständlich, warum der Vater, ergo Heinz, ihn nicht so liebte, wie seinen Bruder Torsten.
Der krasse Gegensatz zu ihm, Torsten. Ein aufgeweckter Junge mit vielen Freunden. Er war überall beliebt, obwohl der in den Augen des Angeklagten nicht gut aussah, nicht intelligent war, nie mit Geld um sich werfen konnte. Er freute sich, lachte, wenn die Mutter den Jungen schlug, ihn auf das Übelste beschimpfte. Diese Ausdrücke verbreitete der Angeklagte in der Schule, trotzdem hielten alle zu Torsten. Dieser rote Faden zieht sich durch das gesamte Leben. Er geht verbal gegen Menschen vor, aber trotzdem erreicht er damit nichts. Lernen daraus tut er nichts.
Torsten schaffte das Abitur spielend mit Bestnoten, er dagegen durch- schnittlich. Torsten hat Freundinnen, die will er ihm abspenstig machen. Schafft er mit Geld, die anderen, lassen ihn abblitzen. Er heiratet eine Frau, bei der er denkt, sein Bruder habe darauf ein Auge geworfen. Dass sie eher leichter Natur war, reichlich Erfahrung hatte, war da egal. Eine andere Frau wird angeblich geschwängert. Die hat er mitgenommen, weil es Heinz verboten hatte. Das Kind interessiert ihn nicht. Hinterher heißt es, ich wusste es nicht. Sein beliebter Spruch. Daneben versucht er sogar Torsten die Freundin auszuspannen. Gut, kann man als stark pubertäres Gebaren bezeichnen. Nein, es war da bereits Hass.
Torsten kehrt als Doktor nach Bremen zurück, er ohne Titel. Sofort versucht er, sich im Präsidium beliebt zu machen. Er reißt alles an sich, weiß alles, kann alles. Man hat es gehört, ich hätte jederzeit eine Doktorarbeit schreiben können. Blöd dabei nur, dass er nie einen Studienplatz erhalten hätte, da die Zensuren nicht annähernd ausreichten. Notabene die zweite Pleite, da er erfährt, wie seine Frau gelebt hat. Zahlreiche Männer. Er war in Bremen damals bereits eher unbeliebt. Er hatte keine Freunde. Alle stellten sich gegen ihn. Schuld hatten natürlich wie permanent die anderen. Die Kollegen moppten ihn, die Schulkameraden waren neidisch, die Ex-Frau böse. Heinz war nicht nett zu seiner Ex-Frau, Torsten gemein, dass er promoviert hatte. Er stellt sich dem nicht, sondern entzieht sich durch Flucht. Der Hass in seinem Inneren bleibt, flieht mit ihm.
Der Wechsel nach Hamburg. Er beginnt mit den gleichen Fehlern. Er will die Kollegen kaufen. Er will der große Hauptkommissar sein. Bei seinem ersten Fall rasselt er in das Chaos. Er nimmt sofort, aufgrund einiger Indizien, aber besonders, weil der ihn einmal ausgelacht hatte, einen Mann fest. Mit dessen Schwester geht er ins Bett. Die jedoch hat das nicht gemacht, weil er so toll war, sondern weil sie sich etwas davon versprach. Sie wollte dem Bruder helfen. Nun hat er das nächste Opfer, das seinen Hass zu spüren bekommt. Hätte Frau Larsen ihm gesagt, du bist der Größte, der Beste, der Tollste, ich bete dich an, wäre es ok gewesen. Nein, sie sagt eigentlich dass, was er ist. Ein Lügner, Betrüger, eine Niete. Dieser Fall Larsen geht gründlich schief und er heimst nicht die Lorbeeren als großer Kommissar ein. Nein, Kollegen stellen sich gegen ihn. Er hat Fehler begangen, weiß es, aber anderen schiebt er die Schuld zu.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher