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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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sie oftmals Zuhältern abgekauft. Ich habe charmante, sehr hübsche Mädels gesucht, mit ein bisschen Verstand und Drogenfrei mussten sie sein. Später, als einige dort arbeiteten, hing es ein wenig von den Bedürfnissen meiner Kunden in der Bar ab. Einige kon- nten etwas fülliger sein, blond, braun, rot, schwarz. Von jedem etwas.“
„Weshalb? Aus Menschenfreundlichkeit?“
„Nicht unbedingt. Ich profitiere durch die erhöhte Miete. Ein Stammkunde hat mich darauf gebracht. In meinem Laden verkehren nur Männer mit Geld, mit Niveau, solche die unerkannt ihren Spaß, die Abwechslung suchen. Ich habe damals nach einer Kapitalanlage gesucht und diesen Häuserkomplex gekauft. So erstand die Idee mit den Wohnungen für solche Frauen. Wenn jemand ausgezogen ist, habe ich sie eben an ein Mädchen vermietet, zur doppelten Miete. Dafür wurden die Räumlich- keiten neu renoviert, teilweise umgebaut. Neue Bäder, kleine Küchen. Auf Dauer geht die Rechnung auf. Bald hatte ich eine kleine Liste. Einige Mädchen kannten andere und so weiter. Vier der Damen sind ausgestiegen, haben geheiratet, ihr Leben verändert. Herkömmliche Mieter zogen aus, zwei ältere Damen starben. Aber Irene war wie gesagt keine aus dem Milieu. Ich war natürlich neugierig, warum sie das machen wollte, habe ihr ausführlich all die Nachteile geschildert. Aber sie war fest entschlossen. Ihre Schwester hatte einen Unfall gehabt, war auf den Rollstuhl und teure Behandlungen angewiesen. Die Eltern keine Rücklagen, ihr Vater Alleinverdiener der Familie. Beide völlig mit der Situation überfordert. Irene studierte selbst seit anderthalb Jahren Medizin und dass Ende des Studiums noch in weiter Ferne. Zu jener Zeit jobbte sie nebenbei mal hier, mal da. Knapp drei Monate später wurde eine Wohnung frei und sie bekam sie. Ich habe sie drei Herren, gut situierte Herren, empfohlen. Sie wurden bei ihr Stammkunden.“ Er grinste ein wenig. „Ich habe ihr am Anfang die Wohnung etwas billiger gelassen, als den anderen, weil ich ein wenig Mitleid mit ihr hatte. Jetzt wollte ich jedoch die gleiche Miete wie bei all den anderen, deswegen hatten wir Krach. Sie hatte Recht, da sie einen Mietvertrag mit niedriger Miete hatte, der bis Ende des Jahres lief. Ich musste klein beigeben, habe ihr allerdings gesagt, wenn sie den verlängert haben wollte, nur zu dem Mietzins den all die anderen Mädchen zahlen. Sie war damit einverstanden, fand das den anderen Kolleginnen gegenüber fair.“
„Wo waren Sie in der Nacht zwischen zehn und zwei?“
„In meinem Laden. Dafür gibt es zig Zeugen, da wir den Geburtstag eines Stammkunden gefeiert haben.“
Der Mann sah zu Daniel hoch, der mit verschränkten Armen am Fenster stand, nur zugehört hatte.
„Ich bin sauber. Nichts mehr! Ich habe eine fast dreijährige Tochter und in wenigen Tagen einen Sohn. Meine Kinder will ich aufwachsen sehen. Keine krummen Dinger mehr.“
„Geben Sie meinem Kollegen die Namen der Gäste. Ihre Fingerab- drücke liegen uns ja vor. Danach können Sie gehen, aber bleiben Sie bitte in der Stadt. Waren Sie jemals in der Wohnung?“
„Ja, zwei, drei Mal.“
„Hatten Sie ein Verhältnis mit ihr?“
„Nein, mit keinen der Mädchen, die dort wohnen. Ob Sie es glauben oder nicht, aber ich bin meiner Frau treu. Ausgetobt habe ich mich früher. Mit dem Alter wird man ruhiger, außerdem habe ich bestimmt nicht geheiratet, um danach mein altes Leben weiterzuführen. Ich liebe mein Familienleben.“
„Das hören wir gern. Bedeutet für uns weniger Arbeit.“
„Wie wurde Irene umgebracht?“
„Man hat sie erdrosselt. Kennen Sie sich mit Wahrsagerei im weitesten Sinne aus?“
Der Mann sah perplex erst Daniel, Peter an, nicht begreifend.
„Sie meinen Horoskope?“
„Alles was eben dazu gehört: Horoskope, Tarot, Pendeln und so weiter.“
„Nein, meine Frau liest es mir bisweilen aus der Tageszeitung vor, wenn nur besonders Positives erwähnt wird“, lächelte er, als wenn er sich selbst akut darüber amüsierte.
„Kennen Sie ein Pentagramm?“
„Sie meinen dieses Bannzeichen aus dem Faust?“
„Genau. Faust sagt zu Mephisto, das Pentagramma macht dir Pein?“
„Ich weiß wie es aussieht, aber mehr nicht. Deutungen für die fünf Ecken sind der Geist und die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft oder Äther und die vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Westen und Osten. Was hat das mit Irene zu tun?“
„Kennen Sie einen Horst? Er war Kunde bei Frau Clement.“
„Muss ich die Frage
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