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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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von dreißig bis fünfzig. Wieso fragst du? Was ist daran so wichtig?“
„Sind sie sehr nett? Magst du einen davon besonders gut leiden?“
Für einen Moment herrschte Schweigen am anderen Ende. „Was soll das? Hältst du mich für eine Prostituierte, die mit jedem ins Bett geht?“, fragte sie aggressiv und die Verbindung war unterbrochen. Sie hatte ihn weggedrückt. Daniel fluchte leise, wählte abermals.
„Jana, so war das nicht gemeint. Ich war nur neugierig, aber es ist ja egal. Du könntest nie als Prostituierte arbeiten, weil dich der erste Mann mit nach Hause nimmt.“
Er lauschte ihrem Lachen, wusste, dass die Missstimmung vorbei war.
„Du bist unmöglich, mein Schatz. Ich ...“ Sie machte kurz Pause, räusperte sich. „Ich mach Schluss, gehe duschen und schlafen, allein übrigens. Bis morgen.“
Er legte das Telefon beiseite. Er ahnte, nein wusste, was sie sagen wollte. Er wusste es seit Längerem, trotzdem sprachen sie nie darüber, obwohl es Jana hin und wieder herausrutschte. Adäquat seinen Vorstellungen hatte er sie am Anfang darüber informiert, dass er nur ein Verhältnis für einige Zeit anstrebte, nie mehr und daran hielt sie sich, obwohl das für sie bestimmt nicht einfach war und sie forderte bisweilen deswegen mehr von ihm. Er meckerte sie deshalb aus seiner Angst heraus an. Die Angst, dass ihr Verhältnis zu intensiv wurde. Trotz allem wollte er sie nicht verlieren. Oftmals, wenn seine Gefühle ihn zu sehr übermannten, machte er ihr klar, was sie für ihn war, nämlich nur eine Frau für Sex. All das bereute er hinterher, aber er konnte aus seiner Haut nicht heraus. Carola hatte ihm einmal gesagt, du gehörst in psychologische Behandlung. Deine gespielte Gleichgültigkeit ist anormal. Du musst das Kapitel deiner gescheiterten Ehe schließen. Damals hatte er das barsch von sich gewiesen. Es sei lange geschlossen und nur ganz selten gestand er sich ein, dass es nicht der Fall war. Es war genauso wenig geschlossen, wie das Kapitel seiner verkorksten Kindheit. Eventuell hingen diese beiden Kapitel seines Lebens auch enger zusammen, waren verknüpft. War seine Ehe gescheitert, weil er einen Knacks in seiner Kindheit wegbekommen hatte? Die Betroffenen bemerkten es nie selbst, sondern das nahm nur ihr Umfeld wahr.
Blödsinn! Jana war ein ganz anderer Typ als seine Ex-Frau. Sie war sehr behütet und umsorgt aufgewachsen, in einem streng katholischen Elternhaus. Selbst während des Studiums wurde sie ständig von den Eltern, ihrem älteren Bruder Rafael überwacht und kontrolliert. Nach dem Unfalltod ihres damaligen Verlobten hatte besonders Roberto Behrend, ihr Vater, versucht, sie nach Hause zu holen, aber sie hatte sich geweigert. Zwei Jahre später hatte er sie kennen gelernt. Inzwischen wartete die Familie Behrend vermutlich darauf, dass eine feste Verbindung zwischen Jana und ihm bevorstand. Nur die würde es nie geben.

Zuhause schleuderte Sandra Stunden später wütend ihre Schuhe von den Füßen. Der Abend war ein reines Fiasko gewesen. Dieser blöde Typ war verheiratet und baggerte sie an. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir das Theater erspart. Till, der blöde Kerl, hatte sie heruntergeputzt, nur weil sie ein paar Tausend Mark wollte. Dabei wusste der genau, wie nötig sie das Geld brauchte. Sie war seit Monaten mit der Ratenzahlung für die Wohnung in Verzug und die Bank hatte bereits gedroht, ihr diese wegzunehmen. Wegen der paar Kröten. Diese blöden Typen! Sie würden ja ihr beschissenes Geld bekommen. Sie grübelte, wenn sie noch anpumpen konnte. Helmut kam nicht infrage, obwohl der ihr sofort helfen würde. Nur gerade von ihm wollte sie kein Geld. Dabei wäre sie sich zu billig vorgekommen. Von ihrer Mutter bekam sie generell nichts, da das dieser Kerl verbot.
Plötzlich fiel ihr Daniel Briester ein. Sie setzte sich und ließ ihre Gedanken um den Mann kreisen. Er war ein interessanter Mann, ein sehr interessanter. Jetzt war der alte Hass da. All die Dinge fielen ihr ein, die er ihr angetan hatte. Erst hatte er sie benutzt, danach weggeschoben. Er hatte sie verhöhnt, sie fertig gemacht, angeschrien, beleidigt, verleumdet, gedemütigt. Ja, da war noch eine Rechnung offen und dieses Mal würde er sie bezahlen. Sie hatte öfter überlegt, wie sie ihn zufällig treffen könnte und einige Versuche waren gescheitert, da er oftmals in Begleitung dieser Zahnärztin gewesen war. Aber heute hatte ihr der Zufall geholfen und dass würde sie nutzen. Ob er noch mit der Behrend
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