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Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison
Autoren: Savi Jansen
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Seine Stimme klang nur eine Nuance schärfer, jagte Robin aber einen Angstschauer über den Rücken. Also nahm er gehorsam das Glas und leerte es in einem Zug.
    Zufrieden strich Jesse ihm über den Kopf, wie man das mit einem gehorsamen Kind tat, dann setzte er sich zurück auf seinen Platz, um seine Mahlzeit in Ruhe zu beenden.
    Auch Robin aß weiter, schaffte aber noch nicht einmal die Hälfte des Steaks.
    „Ich kann nicht mehr“, murmelte er schließlich und schob den Teller von sich, bevor er sich im Stuhl zurücklehnte und die Augen schloss.
    Jesse und Marcel aßen ungerührt zu Ende, und während Marcel das benutzte Geschirr in die Spülmaschine räumte, brachte Jesse Robin zurück ins Bett, obwohl dieser heftig dagegen protestierte. Er war zwar müde, aber er hatte keine Lust, ins Bett gesteckt zu werden. Draußen war es noch hell, er wollte etwas spazieren gehen, fernsehen oder lesen.
    Rigoros lehnte Jesse dies jedoch ab, meinte, er müsse sich erholen und ließ ihn einfach allein, nachdem er die Jalousien vor den Fenstern heruntergelassen und so das Zimmer verdunkelt hatte.
    Wütend boxte Robin aufs Kissen. Wie sprang Jesse nur mit ihm um? Trotzig wie er war, stand er wieder auf, knipste das Licht an und begann, noch ein wenig in einem Buch zu lesen, das auf Jesses Nachttisch lag. Er war so verwirrt von den Medikamenten, die Jesse ihm gab, ihm fiel noch nicht einmal auf, dass es sein eigenes Buch war.
    Nach einer Zeit brannten Robins Augen, und die Buchstaben verschwammen, so dass er das Buch wieder fortlegen musste.
    Doch bevor er das Licht ausschalten konnte, kam Jesse in den Raum, in der Hand eine Spritze.
    „Ich sagte doch, du musst schlafen.“ Seine Stimme klang immer noch sanft, als er sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand, setzte und Robins Arm ergriff. Vorsichtig strich er über die Vene, die bei Robin immer sehr deutlich hervortrat, und ehe Robin sich wehren konnte, hatte Jesse ihm die klare Flüssigkeit in den Arm gespritzt.
    „Was...?“, fragte Robin, doch Jesse verschloss seinen Mund mit den eigenen Lippen. Sein Kuss schmeckte nach Tabak und süßem Wein. Nur zu gerne verlor Robin sich in ihm. Er wollte ihm seine Hände um die Hüften schlingen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Völlig regungslos lag er da, starrte Jesse hilflos an, während seine Zunge Worte zu formen versuchte, die er nicht mehr aussprechen konnte.
    Befriedigt ließ Jesse ihn schließlich schlafend zurück.
    In den nächsten Tagen änderte sich nichts an Robins Zustand. Jesse mischte ihm regelmäßig die sogenannten Vitamine ins Essen, wenn er sich weigerte, kam er mit einer Spritze. Von Marcel konnte Robin keine Hilfe erwarten, denn dieser war wieder zurückgeflogen, da er sich ja auch um seinen Job kümmern musste. So war Robin die meiste Zeit mit Jesse allein.
    Jesse kümmerte sich wirklich rührend um ihn, umsorgte ihn, liebte ihn und hielt alles von Robin fern, das ihm irgendwie schaden konnte. Langsam wurde Robin ihm wieder hörig, denn tat er irgendetwas, das Jesse verärgerte, strafte dieser ihn mit Missachtung. Und das tat Robin mittlerweile mehr weh als Schläge ihn jemals schmerzen konnten.
    Robin sah keinen anderen Menschen außer Jesse, und wenn dieser mal kurz fort musste, sperrte er ihn ein. So sehr Robin flehte, es nicht zu tun, es kümmerte Jesse nicht. Und schließlich musste Jesse nicht mehr drohen. Er musste den anderen Mann nur strafend oder traurig ansehen, und schon tat Robin, was von ihm verlangt wurde. Zum zweiten Mal in seinem Leben war er Jesse hörig.
     
    Eines Abends brachte Jesse ein paar Geschäftsfreunde mit. Nach einem gelungenen Essen, für das Jesse einen Catering-Service engagiert hatte, sprach einer der Gäste den Wunsch aus, mit Robin schlafen zu wollen. Dieser lehnte ab, wollte nicht und wehrte sich, doch als Jesse ihn dann drei Tage bei völliger Dunkelheit in den Keller sperrte, ihm nicht einmal etwas zu Essen oder Trinken hinunterbrachte, wollte Robin diese Angst, dieses Alleinsein und vor allem diese Finsternis nicht mehr erleben.
    Wieder schrie er, tobte, rüttelte an den Gitterstäben und brach sich die Nägel ab bei dem ebenso verzweifelten wie sinnlosen Versuch, durch die Steine zu entkommen.
    Als sich endlich die Türe öffnete und das Licht wieder eingeschaltet wurde, blickte Robin Jesse vom Boden, wo er sich zusammengerollt hatte, heran.
    „Holst du mich raus?“, fragte Robin leise, und seine Stimme klang zittrig.
    „Was tust du denn dafür?“,
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