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Dan

Dan

Titel: Dan
Autoren: Roxanne St. Claire
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der Hand, kam Maggie vorbei und strich mit den Fingerspitzen über seine Schulter. »Noch zehn Minuten, dann gehöre ich für den Rest der Nacht dir.«
    Für den Rest der Nacht? Er wollte sie für immer.
    »Denk drüber nach«, sagte Lucy. »In etwa sechs Monaten werde ich selbst eine Auszeit nehmen. Bis dahin ist Quinns Schuljahr zu Ende. Vielleicht könnt ihr drei dann hochkommen, und du leitest den Laden an meiner Stelle, solange ich das mit der Mutterschaft angehe. Wenn ich wieder alles unter Kontrolle habe, kannst du dann wieder zurückgehen.«
    »Als ob du jemals etwas nicht unter Kontrolle hättest.«
    »Sag das wieder, wenn wir neben dem Kontrollraum eine Krippe eingerichtet haben.«
    Ihre Antwort entlockte ihm ein Lächeln, ebenso ihr Vorschlag. »Das ist durchaus machbar, Lucy. Vorausgesetzt, Maggie ist einverstanden.«
    »Da hab ich gar keine Bedenken.« Ihre Stimme war warm. »Und glaub mir, wenn du diese Happy-End-Geschichte mal ausprobiert hast, kannst du gar nicht mehr aufhören. Mir geht es jedenfalls so.«
    Ihm auch. »Danke wieder einmal, Juice, fürs Zuhören.«
    »Jederzeit. Schick Xenakis zu mir. Mal sehen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.«
    Als er das Gespräch beendet hatte, legte Maggie ihre Hand auf seine leere Bierflasche und ließ ihre Armreife einen nach dem anderen über deren Hals gleiten.
Ding, ding, ding
.
    Dann bedachte sie ihn mit einem sengenden Blick, der ihm als Spezialität des Tages ein besonderes Highlight versprach.
    »Wir könnten zu mir gehen. Onkel Eddie hat angerufen; er möchte Quinn morgen in aller Frühe zum Fischen mitnehmen. Quinn hat Eddie schon lange nicht mehr gesehen, und ich möchte nicht, dass der Kontakt zu Smittys Familie abbricht.«
    »Dann zu dir«, sagte Dan. »Ich würde mich sogar anbieten, Milk Man beim Abwasch zu helfen, wenn es dann schneller geht.«
    Sie lachte. »Milk Dud«, verbesserte sie. »Aber ich bin jetzt schon so weit.«
    Dan stand auf und winkte Brandy zu, die zurückzwinkerte.
    Draußen hatte es sich etwas abgekühlt. Er hatte sich seine Überraschung eigentlich für Weihnachten aufheben wollen, aber nach dem Gespräch mit Lucy konnte er nicht warten.
    Ohne Quinn und Goose wirkte das Haus sehr still, aber das passte heute Abend perfekt. Während Maggie duschte, erledigte Dan ein paar E-Mails, goss dann für Maggie ein Glas ihres Lieblingsweins ein und nahm sich selbst eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank.
    Als sie, nur mit einem Handtuch bekleidet, aus dem Bad kam, saß er im Schlafzimmer im Sessel.
    »Weißt du, worüber ich gerade nachgedacht habe?«, fragte sie und rieb sich ihre dampfenden Locken.
    »Über mich?«
    Sie lächelte. »Woher weißt du das?«
    »Ich wollte gerade das Gleiche sagen. Du zuerst.«
    Sie nahm das Glas Wein und machte es sich auf dem Bett bequem. »Deine
Chris Craft
. Das ist ein tolles Boot. Ich würde es zu gerne einmal sehen.«
    Die perfekte Eröffnung. »Dann musst du einmal nach New York kommen.«
    Sie seufzte. »Es hierher zu transportieren wird nicht möglich sein, was?«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Um Gumbo Jim und Tommy Sloane die Tränen in die Augen zu treiben.« Sie lächelte. »Jetzt bist du dran. Worüber hast du nachgedacht?«
    »Über deine Großmutter.«
    Ihre Miene hellte sich auf. »Wie süß. Sie hätte dich gemocht. Sie hatte eine Schwäche für Männer, die sie zum Lachen bringen. Wie bist du auf sie gekommen?«
    »Wegen der Tarotkarten. Ich habe mich gefragt, ob du daraus lesen kannst.«
    »Nicht so gut wie sie, aber ich glaube, sie hat sich die Sprüche sowieso selbst ausgedacht.«
    »Alle?«
    Sie stand auf und ging zur Kommode.
    »Weißt du, ich glaube, ich gebe das auf, mit dem Universum. Ich brauche keine Ratschläge von meiner toten Großmutter, die mir nicht viel mehr hinterlassen hat als meine Silberreife und …« Sie öffnete die oberste Schublade. »… ihre Tarot –«
    Eine ganze Zeitlang sagte sie nichts, sondern blickte nur auf das, was Dan hineingelegt hatte. Sein Herz begann zu rasen.
    Schließlich nahm sie die Schmuckschachtel heraus, so behutsam, als würde sie sonst in ihrer Hand explodieren. »Was ist das?«
    »Ein Geschenk. Das wollte ich dir seit Langem geben.«
    Sie setzte sich aufs Bett. »Wirklich?« Mit zitternden Fingern löste sie die weiße Seidenschleife. »Schon seit langem?«
    Er beugte sich vor und stützte die Hände auf den Knien ab. »Seit ich zum ersten Mal gehört habe, wie deine Reife klimpern.«
    Sie warf ihm einen raschen Blick zu und hob
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