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Dan

Dan

Titel: Dan
Autoren: Roxanne St. Claire
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ein paar junge Leute, die sich mit Lime-Drinks die Kante gaben.
    Die zierliche blonde Barfrau namens Brandy hob den Blick von der Theke, die sie gerade wischte, und winkte ihn mit dem Finger zu sich. Er nahm einen der leeren Barhocker und erwiderte ihr verschwörerisches Lächeln.
    »Sie hat vor fünf Minuten die letzte Runde ausgerufen«, sagte Brandy.
    »Sieht so aus, als wollte sie heute zeitig schließen«, mutmaßte Dan.
    »Oder möglichst bald beginnen.« Sie wandte sich zum Kühlschrank um, nahm ein Heineken heraus und schlug die Flasche gegen einen Öffner, der auf Hüfthöhe angebracht war. »Das geht aufs Haus, Mr Dan Ohne-Nachnamen.«
    Er nahm das Bier entgegen. »Gallagher. Danke.«
    Zwei Hocker weiter saß ein Gast, der sich in diesem Moment umdrehte und ihn scharf ansah.
    Dan nickte ihm zu. Er erinnerte sich an den Typ, er war hereingekommen, kurz nachdem Dan die Bar betreten hatte. Er sah immer noch ziemlich nüchtern aus, obwohl er seit über drei Stunden hier saß. Vor ihm stand ein Bier ohne Schaum und ohne Kondenswasser am Glas.
    Als würde er schon ziemlich lange daran trinken.
    »Wie geht’s so?« Dan betrachtete die südländischen Züge des Mannes; das schwarze Haar und die olivbraune Haut bildeten einen scharfen Kontrast zu den hellblauen, beinahe silbrig schimmernden Augen.
    »Wie war noch mal Ihr Name?«, fragte der andere.
    »Dan Gallagher. Und Sie sind?«
    »Constantine Xenakis.«
    Dan hielt grüßend seine Flasche schief. »Gerade aus Athen eingeflogen?«
    »So was in der Art. Woher kommen Sie?«
    »New York.«
    Der Barnachbar rückte näher heran. Auch wenn er einen Hocker zwischen sich und Dan freiließ, schien er doch zu einem Gespräch bereit zu sein. »Was führt Sie nach Marathon? Arbeit oder Vergnügen?«
    »Sowohl als auch«, sagte Dan gewohnt vage. »Und Sie?«
    »Arbeit ist Vergnügen.«
    Brandy hörte auf zu wischen und ließ ihren Blick zwischen ihnen hin und her wandern. »Schau sich einer diese beiden an. Die Götter meinen’s heute gut mit dem Smitty’s.«
    »Seien Sie so nett, Süße«, sagte Xenakis und legte ihr freundlich seine Hand auf ihre. »Würden Sie uns bitte allein lassen?«
    Sie wich überrascht zurück, und in ihren dunklen Augen, die nach Dans letztem Besuch frisch getuscht worden waren, lag ein Ausdruck von Enttäuschung.
    »Was immer Sie möchten.« Sie ging zum anderen Ende der Bar, und Dan wartete neugierig ab, warum der Typ wohl lieber mit ihm redete, als mit der offensichtlich höchst willigen Kellnerin zu flirten.
    Der Grieche wandte sich Dan zu und sah ihn unverwandt an. »Sie sind hier, um Mrs Smith zu sehen?«
    Dan nickte nur, er hatte nicht vor, darauf etwas zu sagen.
    »Sie ist ein heißer Feger«, sagte Xenakis und hob sein Bier. »Wie haben Sie sie kennengelernt?«
    »Hier«, erwiderte Dan.
    Xenakis lehnte sich etwas auf seinem Hocker zurück, ohne Dan aus den Augen zu lassen. »Wann?«
    »Vor ein paar Tagen. Warum?«
    »Nur so. Sie ist mir aufgefallen.«
    Na klar. »Sie ist eine Frau, die man nicht übersieht.«
    Der Grieche blickte von einer Seite auf die andere, als wollte er sichergehen, dass ihn niemand hörte. Dann lehnte er sich näher zu Dan und fixierte ihn mit seinen silbrig schimmernden Augen. »Und? Konnten Sie bei ihr landen?«
    Meinte er das im Ernst? »Wieso, haben Sie’s versucht und sind gescheitert?«, fragte Dan zurück.
    Als Antwort erntete er nur einen langen, strengen Blick. »Ich scheitere nie.«
    »Schön für Sie.« Trotzdem nippte der Typ an einem abgestandenen Bier, während Dan ein nächtliches Rendezvous erwartete.
    »Seien Sie versichert, Gallagher, ich weiß genau, warum Sie hier sind. Ich kann nicht der Einzige sein, der es versucht.«
    »Ich schätze, Mrs Smiths Warteschlange ist lang.« Dan hob sein Bier und warf dem Typ einen warnenden Blick zu. »Aber heute hat nur einer Glück, Kumpel.«
    »Sie nicht.«
    Was sollte das? Dan nahm einen Schluck und wandte sich zur Bar zurück, um das Gespräch zu beenden.
    »Ich mein’s ernst«, fuhr der andere fort. »Sie werden nicht rankommen.«
    Dan stellte die Flasche ab. »Ich diskutiere mit Fremden nicht über Privatangelegenheiten.«
    Der Mann lachte leise. »Sie dürfen Ihre Privatangelegenheiten gerne für sich behalten. Aber Sie werden nicht an ihren Schatz rankommen.«
    Ein Schatz? War Maggie etwa vermögend? Davon stand nichts in ihrer Bullet-Catcher-Akte. »Wollen Sie meinen Rat?«, fragte Dan kühl.
    Der Grieche hob eine Augenbraue. »Nein.«
    »Nun, Sie
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