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Dan

Dan

Titel: Dan
Autoren: Roxanne St. Claire
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zutrat und sich am anderen Ende einen Hocker nahm. »Brandy, Kundschaft für dich. Wird dir gefallen.«
    Brandy blickte über die Schulter und stieß einen leisen Pfiff aus. »Gütiger Himmel, hier gibt’s heute Abend aber mal Qualitätstestosteron im Überfluss.«
    Maggie hielt ihr Tablett hoch. »Schnapp ihn dir. Sie spielen immer noch unser Lied.« Sie ging zu der Gruppe aus Philadelphia, bei der es schon ziemlich hoch her ging. Während sie sich vorbeugte, um die Gläser abzustellen, konnte sie es sich nicht verkneifen, zu dem kleinen Tisch am Fenster zu sehen.
    Er sah sie an. Mit unverwandtem Blick. Direkt in ihren Ausschnitt.
    Oops, hatte sie vergessen, einen BH anzuziehen? Ihre Brüste waren klein, aber mächtig fest, wie mal jemand zu ihr gesagt hatte, und ab und zu gab sie den Mädels Freigang. Sie lächelte den Gästen zu, doch das leichte Zwinkern aus dem Augenwinkel galt
ihm
.
    Sie hatte eigens die engen Hüftjeans angezogen und ein bisschen Extra Make-up aufgelegt. Keine Frage: Es kümmerte sie nicht, ob er kam oder nicht. Sie
hoffte
es wie verrückt. Vor allem heute Abend, da zu Hause ausnahmsweise kein Teenie samt Hund wartete.
    Heute Abend würde sich Magdalena Varcek Smith mal ein bisschen amüsieren.
    Im Aufrichten nickte sie ihm zu. »Ich komme gleich«, gab sie ihm tonlos zu verstehen, nahm die leeren Gläser vom Tisch und schlängelte sich zwischen ein paar Stühlen hindurch auf ihn zu.
    Er gab sich keine Mühe, seinen langen, bewundernden Blick zu verbergen, diesen hungrigen Ausdruck, der ihr prickelnd-heiße Wellen bis in die Fußspitzen sandte. Als er mit seinen Augen wieder in ihrem Gesicht angelangt war, hatte sie seinen Tisch erreicht und nahm auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz.
    »Möchten Sie ein Heineken?«
    »Das und manch andere Dinge.« Er deutete ein schiefes, lässiges Grinsen an, das ihn in einem Sekundenbruchteil vom Sahneschnittchen zum Herzensbrecher machte.
    »Dann lassen Sie mal hören«, gab sie zurück.
    Er stützte seine Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Arme, eine Haltung, die seine breiten Schultern noch mehr zur Geltung brachte, und beugte sich vor. Ein Hauch würziger Minze schlug ihr entgegen, eine Dosis reiner Sexappeal, und ja, er war tatsächlich nicht rasiert.
    »Mrs Smith, sind Sie verheiratet?«
    Seine Frage war unverblümt und einfach, und seine Stimme klang so voll und warm, dass sie überlegte, ob seine Brust vibrierte, wenn er sprach.
    »Nicht mehr.« Sie lehnte sich ihm entgegen. »Und Sie?«
    »Nicht im Entferntesten.«
    »Nun, nachdem wir das geklärt hätten, könnten wir uns vorstellen, oder?« Sie hielt ihm ihre Hand hin und wappnete sich gegen den Stromschlag, der gleich ihren rechten Arm hinauffahren würde. »Ich bin –«
    »Ich weiß, wer Sie sind.« Er nahm ihre Hand nicht. Stattdessen zupfte er mit seinen langen, starken Fingern an einem ihrer silbernen Armreife. »Sie klimpern beim Gehen, wussten Sie das?«
    Sie blickte ihn nur wortlos an.
    »Ich habe Sie in meinen Träumen läuten hören.«
    Oh Mann, er war gut. »Wie hat es geklungen?«
    »Nach Ärger.«
    Sie lachte. »Mit mir gibt’s nie Ärger. Alle hier nennen mich Lena, ich bin die Inhaberin dieses netten Etablissements und heute Abend Ihr Traumglöckchen. Wie heißen Sie?«
    »Dan.«
    »Nur Dan?«
    »Für den Moment nur Dan, ja.«
    »Und später?«
    »Das setzt voraus, dass es ein ›Später‹ gibt. Ich möchte nicht vermessen sein.«
    Sie kreuzte die Arme, wie um seine Haltung zu spiegeln, und ging auf sein Spiel ein. »Los, seien Sie vermessen. Wir bespitzeln uns jetzt seit drei Tagen. Wie lange sind Sie hier?«
    »Woher wissen Sie, dass ich nicht hier lebe?«
    »Weil ich jeden kenne, der in Marathon lebt, das bedeutet, dass Sie nicht hier leben und folglich ein Tourist sind.«
    »Werden Sie heute Abend wieder das Lokal schließen?«
    Erneut durchfuhr sie ein Stromstoß, diesmal allerdings mehr eine innere Warnung als ein erotisches Signal. »Vielleicht.«
    Da sie gerade erwähnt hatte, dass sie die Inhaberin war, war es nur logisch, dass sie als Letzte ging. Aber zurzeit musste sie übervorsichtig sein. Seit sie auf dieser Internetseite die Liste mit den Haftentlassungen entdeckt hatte, trug sie stets Smittys Pistole bei sich, sah ständig über die Schulter und ließ sich von einem Stammgast zum Auto begleiten.
    Außerdem hatte sie Quinn übers Wochenende zu seinem Onkel Eddie geschickt, damit er nicht allein zu Hause war, wenn sie bis abends spät arbeitete.
    »Können
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