Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
Vom Netzwerk:
Handflächen schienen besetzt. „Habt ihr schon was raus?“ Er schob die Lider des Mannes hoch und leuchtete ihm in die Pupillen.
    „Sieht nach Schussverletzung aus ...“
    „Ist ja nicht wahr“, kommentierte er die ausschweifende Diagnose. „Bringt den Mann in OP3. Wenn der Saal noch belegt sein sollte – schiebt ihr ihn einfach zur Seite ... Was hält er da fest?“ Die spinnenartigen Finger des Mannes hatten sich um ein dickes, in Leder gebundenes Buch gelegt. Als er seine Hand danach ausstreckte, schlug der Tätowierte die Augen auf. „Der schwarze Mann wird dich holen“, kreischte er, „es gibt kein Entrinnen, er wird von dir erfahren und dich töten ...“ So plötzlich er sich zu Wort gemeldet hatte, so schnell verstummte er wieder.
    Die beiden Latinos wechselten irritierte Blicke aus.
    „OP3“, sagte Ethan emotionslos, „beeilt euch.“

    *

    „Herzschlag hat sich wieder normalisiert.“
    „Prima“, schnarrte Barker, „einer von dreien.“ Barker wollte schon erleichtert aufatmen als die Tür zum Operationssaal aufgerissen wurde und zwei fluchende Latinos hineinließ. Die Bahre, welche sie vor sich her schoben, verdrängte die Hoffnung, auf eine Verschnaufpause und verursachte in seinen Schläfen eine heftiges Pochen. „Nicht doch. Lasst mich wenigstens den letzten noch zunähen.“
    „Wir sind nur der Paketdienst“ rechtfertigte sich einer der Latinos, „wenn Sie mit der Ware nicht einverstanden sind, dann beschweren Sie sich beim Hersteller.“
    Barker lief rot an. „Macht, dass ihr raus kommt.“ Er wartete bis die Sanitäter den OP verlassen hatten und wollte der Schwester gerade neue Anweisungen geben, als York hereinplatzte.
    „Hab ich es nur noch mit Bescheuerten zu tun?“, schnauzte Barker den jungen Assistenzarzt an. „Ich ersticke hier in der Scheiße und Harris schickt mir einen Assistenzarzt?“
    Ethan setzte ein gespieltes Grinsen auf. „Ich freu mich auch dich zu sehen“, entgegnete er ruhig und machte sich daran die Wunde des Tätowierten zu versorgen.
    „Schusswunde?“
    „Laut den Latinos schon, aber ich bin mir da nicht so sicher.“ Die Kleidung, unterhalb des Brustkorbs, des Mannes war in einen kreisrunden Blutkranz getränkt.
    „Was soll das heißen? Du bist dir nicht sicher.“ Eine der Schwestern tupfte Barker etwas Schweiß von der Stirn, während er Nadel und Faden in symmetrischer Perfektion auf- und niedersteigen ließ.
    „Eben was ich meinte.“ Sein Blick fiel wieder auf das Buch, welche noch immer im eisernen Griff des Tätowierten thronte. „Helfen Sie mir, ihm die Klamotten auszuziehen und nehmen Sie ihm das verdammte Ding weg.“
    Die Schwester, eine Asiatin namens Yeoh gehorchte aufs Wort.
    Barker warf seinem jungen Kollegen einen düsteren Blick zu. „Du enterst nicht nur meinen OP-Saal, sondern auch die einzige mir verbliebene Schwester“, maulte er.
    „Noch nie vom Vorrecht der jungen Generation gehört?“
    Barker gab ein geknurrtes Schnauben von sich und machte sich daran die letzten Zentimeter der Bauchdecke zu vernähen.
    Während York damit begann, seine Hände zu desinfizieren, bereitete Yeoh alles für den baldigen Eingriff vor. Als ihre Hände das Buch berührten, riss sie ihren Arm mit einem schrillen Schmerzensschrei zurück.
    „Was zum ...“ Als Barker seinen Kopf hob, verschluckte er die schon bereitstehende Bemerkung.
    Er sah die zurückweichende Schwester und auch den Grund ihres von Pein verzerrten Gesichtes. Etwas hatte ihr die Fingerkuppen der rechten Hand weggerissen.

    *

    Barker ließ die Instrumente fallen, eilte auf die Verletzte zu und übersah dabei den Tätowierten, welcher sich plötzlich aufrichtete und ihm mitten im Sprint das Buch entgegenschlug.
    Endlich reagierte auch Ethan. Er griff sich eines der bereitliegenden Skalpelle und wollte sich dem Wahnsinnigen von hinten nähern als dieser sich zu ihm umwandte.
    Hier im überfluteten Licht der Neonleuchten wirkten die Tätowierungen des Mannes wie eine zweite Haut. Über den Augen des Mannes prangten drei ihm unbekannte Schriftzüge, welche in ihrer äußeren Form an keltische Keilschrift erinnerte. Auf dem Gesicht des Mannes manifestierte sich ein irres Grinsen. Die dabei entblößten Zähne waren nur mehr als gelbe und schwarze Stümpfe zu erkennen.
    „...der schwarze Mann“, hustete er und machte einen Schritt auf Ethan zu.
    Der junge Assistenzarzt schielte am dem sich Nähernden vorbei. Barker zog sich an dem OP Tisch hoch und warf ihm dabei einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher