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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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seinen Hals, drückte unbarmherzig zu. Er fühlte wie sich die dreckigen Fingernägel des Tätowierten tief in seine Haut bohrten, sie anritzten. Warmes Blut lief ihm den Kragen herab. In seiner Panik winkelte er seinen linken Ellenbogen an und ließ ihn nach hinten schellen. Es gab ein widerliches Klatschen. Der Angreifer wurde nach hinten geschleudert.
    Ein heller Lichtkegel, einer rettenden Insel gleichkommend, überflutete den Raum und ließ in Ethan den schwachen Funken einer Hoffnung aufkeimen. „Helft mir...“ bettelte er. „Oh Gott helft mir...“

    *

    „Wie geht es ihm?“
    „Er...“, Harris hielt kurz inne, wog die schon zuvor zurecht gelegten Worte nochmals ab und fuhr mit leiser Stimme fort. „Er ist stabil.“
    Die junge Frau lachte verächtlich auf: „Das sind Ihre Koma-Patienten eine Etage tiefer auch – ich will wissen, ob er keine bleibenden Schäden davongetragen hat.“
    „Das können wir noch nicht mit Bestimmtheit sagen.“
    Nathalie wischte sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht. „Was seid Ihr überhaupt für ein Laden?“
    Harris konzentrierte sich auf die einstudierte Diagnose. „Es scheint sich um eine Art Virus zu handeln.“ Die Erklärung hörte sich hölzern und vorgetragen an.
    „Ein Virus?“
    Er hörte die Hysterie raus. „Wir stecken noch immer in den Untersuchungen.“ Er stand auf und wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen.
    Sie blockte den Versuch ab. „Ich will ihn sehen“, zischte sie barsch.
    „Das wird kaum möglich sein... Wie schon gesagt, wir...“
    „Wo sind die anderen Beiden?“
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Diese Fragerei machte ihn nervös. „Barkers Wunden werden zurzeit verarztet.“
    „Die Schwester - was ist mit der Schwester?“
    Harris fühlte einen dicken Kloß im Hals. „Das wissen wir nicht“, gab er mit überlegter Stimme zurück.
    Allein der bloße Gedanke an das Vorgefallene, weckte in Harris den unwiderlegbaren Wunsch diese Gebäude auf dem schnellsten Wege zu verlassen und nie wieder einen Fuß herein zu setzen. „Laut Barkers Aussage“, er ließ, dass Doktor weg, „muss sie aufgrund der Ereignisse einen Schock davongetragen haben. Als der Wachmann den OP Saal betrat, fand er außer den beiden Ärzten und dem Leichnam niemanden mehr vor.“
    Er verschwieg die tote Patientin, welche während der Vorkommnisse, gerade von Barker behandelt worden war. Noch mehr Probleme konnten sie sich nicht erlauben. Die gesamte Angelegenheit war schon strapazierend genug. Man hatte ihn gebeten die Überreste des Toten zu begutachten.
    „Soll das heißen, dass ihr die arme Frau...“
    „Wir tun alles...“
    Nathalie rückte den Stuhl zurück. „Sie haben die Kontrolle verloren, Sie und die gesamte restliche Stadt.“ Sie nickte verächtlich zu dem kleinen Fenster, welches Harris Büro in ein kaltes Herbstlicht tauchte.
    „Ich habe die Nachrichten gehört“, antworte der Chefarzt nervös. „Das legt sich wieder. Ich kann... Wo wollen Sie hin?“
    Nathalie war aufgestanden und marschierte auf die Tür zu. „Ich will ihn sehen“, sagte sie tonlos.
    „Davon ist abzuraten.“ Er räusperte sich: „Lassen Sie ein wenig Zeit verstreichen.“
    „Welches Zimmer.“
    „Nathalie, bitte.“
    Sie streckte ihre Hand nach dem Knauf aus. „Bemühen Sie sich nicht. Ich finde es auch so.“
    Nachdem Nathalie Wood, die Tür hinter sich ins Schloss geknallt hatte, lehnte sich Harris ermattet zurück und ließ einen wehleidigen Seufzer erklingen.

    *

    Er fühlte sich wie ein verwundetes Tier, dem die Geier bereits auf den Fersen waren und nur darauf warteten, dass es entkräftet zusammenbrach. Er machte sich gar nicht mehr die Mühe ihre neugierigen Blicke zu erwidern.
    Barker befühlte die verbundene Nase. >Hätte schlimmer sein können<, hatte dieser Arsch, Harris behauptet. Aber einmal abgesehen von den dumpfen Schmerzen, gab es weit aus dringendere Dinge, die seiner Aufmerksamkeit bedurften.
    Ethan York – einer der wenigen Menschen in diesem Drecksladen, die noch nicht vollständig abgedriftet waren. Vom Erdboden verschluckt.
    Barkers Stirn legte sich in tiefe Falten. Die Sorge um seinen jungen Kollegen schien beileibe nicht eingebildet.
    >Ich möchte Sie bitten, vorerst Stillschweigen zu halten< Stillschweigen... echote Harris Bitte in ihm nieder. Er war noch nicht ganz wieder aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht, als der Chefarzt bei ihm auftauchte und ihm mit gespielter Ruhe erklärte, dass alles in Ordnung
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