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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS
Autoren: Brian Lumley
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fürchte ich mich nicht. Aber falls irgendetwas fehlschlagen sollte, folge unbedingt meinen Befehlen. Denn ich bin der Lord Nestor, Leben und Tod sind für mich eins, und selbst im schlimmstmöglichen Fall werde ich zurückkehren!«
    »Ich glaube dir, mein Lord«, sagte Zahar.
    Sie gingen zu ihren Bestien und stiegen in die Sättel. »Folge mir nun dichtauf«, sagte Nestor, „und ich bringe dich zu ihnen.«
    Zahar behielt seine Gedanken für sich, als er seinen Flieger höher aufsteigen ließ. Aber im östlichen Bergvorland und auf den Gipfeln hatte er gesehen, wie sich Nebelbänke bildeten, und wusste, dass die Wamphyri dort ihre Jagd begannen. Während Nestor Träumen und Gespenstern aus seiner unbekannten Vergangenheit nachhaschte, jagten sie nach den guten Dingen des Lebens: nach dem Blut, das wahrlich das Leben war, nach Frauen und Sklaven und der schieren Freude an der Jagd. Hah! Nestor hatte nicht viel Freude in sich. Aber davon hatte Vasagi auch nicht viel gehabt! Und der hier trug sein Ei in sich.
    Nestor hatte nichts davon ›gehört‹; sein mitgenommener Verstand war mit anderen Dingen beschäftigt und erinnerte sich nur an das, woran er sich erinnern wollte. Und als sein Flieger die Flügel krümmte und durch den Wind auf die Baumgrenze zuraste, trieben ihn die schneller und immer schneller wirbelnden fremdartigen Zahlen in seinem Hirn fast in den Wahnsinn. Jetzt würde er endlich den Strudel bis zu seiner Quelle verfolgen und sie – ihn! – für immer vernichten. So wie er ihn schon in einer fernen, undeutlichen und fast vergessenen Vergangenheit hätte vernichten sollen ...
    Wie Zahar hatte auch Nana Kiklu den Dunst in den Bergen gesehen und war sofort zu Lardis gelaufen. Nun waren sie unterwegs, um nach den Frischvermählten zu suchen, Nana in die eine Richtung, Lardis in die andere. Er war es, der sie entdeckte, und zwar gerade noch rechtzeitig. Zumindest dachte er das. Tatsächlich jedoch war es gerade zu spät.
    Arm in Arm gingen sie über einen Hügelpfad zum Felsen. Müde und mit schweren Füßen zogen sie ihre irdischen Besitztümer hinter sich her. Lardis sah sie, seufzte erleichtert auf und stürzte schon los ... und erstarrte, als die nächtliche Luft zu wummern begann, das Sternenlicht schwächer zu werden schien und ein Schatten über ihm dahinglitt! Lardis duckte sich, ließ seine Schrotflinte einrasten und blickte nach oben. Da sah er sie – zwei Flieger, die über den Hang schossen und wie Falken auf das Paar herabstießen! Und nun spürten auch die beiden das Wummern in der Luft, sahen auf und entdeckten die heranjagenden Flieger. Instinktiv flüchtete Misha sich in Nathans Arme.
    »Hierher!«, bellte Lardis. »Zu mir!« Sie sahen ihn und rannten auf ihn zu. Die Flieger änderten leicht den Kurs; ihre Bauchtaschen klafften auf, und ihre Schwingen rundeten sich zu Bögen, als sie über dem Paar zu schweben schienen.
    »Runter!«, brüllte Lardis. »Runter mit euch!«
    Die Flieger waren überall und trieben die beiden mit Schwingenschlägen auseinander. Der eine, der Nathan verfolgte, stieß zum Fanggriff auf ihn herab. Nathan stolperte, und die Bauchtasche des Wesens streifte ihn und ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Das Ding krümmte seine Schwingen, um die Luft einzufangen, und blieb auf gleicher Höhe mit Nathan, als dieser einen Schieferhang hinabkollerte.
    Verzweifelt riss Lardis seine Waffe zu dem anderen Biest herum, wagte jedoch nicht zu schießen, da Misha sich in seinem Schussfeld befand. Das Wesen hatte sie beinahe erreicht, als sie ... plötzlich aufschrie und verschwand! Sie war einer von Lardis’ Gruben zum Opfer gefallen! Aber das war besser als das Schicksal, das ihr sonst gedroht hätte. Weit besser! Möglicherweise war sie verletzt, aber für den Augenblick befand sie sich in Sicherheit. Und der alte Lidesci stürzte Hals über Kopf den Schieferhang hinab und Nathan hinterdrein.
    Nathan rappelte sich auf. Er drehte sich um, spähte den Hang hinauf – und da war der Flieger, gleich hinter ihm! Er sah ihn und erkannte in seinem Reiter ...
    ... Nestor!
    Nathan erkannte vielleicht das Gesicht nicht wieder – diese verzerrte, fauchende Fratze mit den blutrot flammenden Augen –, aber den Geist dahinter, wie sehr er auch entstellt und verwandelt sein mochte, hätte er überall erkannt. Auf diese kurze Entfernung war ein Irrtum ausgeschlossen; er spürte seinen Hass und wusste, dass auch der andere ihn erkannt hatte. Nestor war zu einer regelrechten Macht
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