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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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es nicht mehr schaffen, nur für euch zu sein. Es gibt stolze und mächtige Männer, die sich für euch interessieren, und ihnen habe ich mein Wort gegeben, dass sie euch bekommen.«
    »Nein, Mutter, nein«, erklärten beide wie aus einem Mund. »Wir sind etwas Besonderes, das weißt du. Auch du bist eine besondere Frau, das müssen wir dir nicht erst sagen...«
    »Ja, ja, wir sind es, meine Töchter. Und deshalb werdet ihr auch besondere Männer bekommen, die Macht und Einfluss haben. Zusammen mit euch werden sie herrschen und die Welt begreifen und sehr gut kennen lernen, wie keiner von euch sie bisher kennt. Ihr habt das Erbe, ihr seid die Erbinnen, ebenso wie ich die Erbin bin. Wenn ich euch anschaue, sehe ich mich. Wenn ihr mich anschaut, dann seht ihr euch. Man kann die Zeichen nicht einfach zur Seite schieben.«
    Sie sagte nichts mehr, sondern richtete den Blick auf ihre beiden Töchter.
    Sie spürten es. Sie merkten, wie etwas in ihre Köpfe eindrang. Sie erlebten den Druck hinter der Stirn. Aber sie konzentrierten sich dabei nicht auf sich selbst, sondern auf ihre Mutter, die sich ihnen zeigte, wie sie es gewollt hatte, denn auf ihrer Stirn malte sich das Zeichen ab, das sie schon seit Jahren begleitet hatte.
    Das dritte Auge!
    Rot und violett sah es aus. Eingefasst in diese düsteren Farben, die auch für das Leuchten im Inneren des Auges zuständig waren. Die Zwillinge spürten das andere, das Unheimliche, das Erbe, das auch in ihnen steckte, und sie wussten, dass sie von ihrer Mutter nicht loskamen, denn dieses Zeichen schweißte sie zusammen.
    »Ihr werdet eurer Mutter gehorchen. Es gibt keinen anderen Weg. Die Zeichen sind gesetzt. Wir sind eine Gemeinschaft, und ihr werdet mir gehorchen.«
    »Nein, nein!«, sprach Irene dagegen. »Nein, das machen wir nicht. Wir werden unseren eigenen Weg gehen. Wir lösen uns von dir, Mutter. Wir werden uns nicht verkuppeln lassen. Niemals.«
    »Ihr seid schon vergeben, meine Lieben!«, erklärte sie. »Es gibt keinen anderen Weg. Wir sind zu Großem geboren. Es wird uns immer geben, denkt an meine Worte. Wir gehören der Kaste der Psychonauten an. Wir sind auserwählt, um die Rätsel der Menschheit zu lösen, und das können wir nur, wenn wir in ein besonderes Fahrwasser geraten, in das ich euch jetzt gelenkt habe.«
    »Nein!«, schrie Irene.
    Penelope schüttelte den Kopf. »Der Weg steht fest. Die Stunde des Abschieds ist gekommen. Ihr könnt euch nicht dagegen wehren. Eure Männer werden bald hier erscheinen, um euch abzuholen. Sie werden euch in verschiedene Reiche bringen, in denen ihr herrschen könnt. Sie herrschen mit der Waffe, aber ihr werdet es mit eurem Geist tun, und dann bin auch ich wieder frei...«
    »Niemals!«, schrie auch Isa.
    Sie drehte danach den Kopf, um ihre Schwester anzuschauen. Das kannten sie, das taten sie oft, wenn die eine von der anderen erfahren wollte, was sie dachte.
    Der Druck hinter ihren Stirnen war geblieben, aber die Augen strahlten nicht. Sie mussten erst noch geboren werden, um ihre Kraft entfalten zu können.
    Stumme Fragen...
    Töten?
    Ja, töten!
    Es geht nicht anders .
    Wir müssen zusammenbleiben .
    Niemand darf das Versprechen brechen .
    Auch keine andere .
    Penelope merkte, dass etwas nicht stimmte. Sie saß noch immer, aber es war vorbei mit ihrer Ruhe. Das dritte Auge auf der Stirn glühte jetzt stärker, und sie versuchte, sich in die Gedankenwelt der Zwillinge hineinzuversetzen.
    »Stellt euch nicht gegen mich!«, flüsterte sie mit scharfer Stimme über das Öllicht hinweg.
    Beide schüttelten den Kopf. »Du bekommst uns nicht auseinander. Wir lassen uns nicht trennen.«
    Penelope verengte ihre Augen. Sie hatte längst gemerkt, dass sich vor ihr eine Wand aufgebaut hatte. Zwei Töchter, die waren wie sie, und genau das konnte ihr nicht gefallen. Auch sie würden von ihrem einmal gefassten Entschluss nicht abweichen, aber sie konnte es auch nicht. Es gab nur einen Weg – den der Gewalt.
    Mit einer schnellen und ruckartigen Bewegung erhob sich die Frau. »Ihr bleibt!«, befahl sie. »Ihr seid meine Töchter. Ihr habt mir zu gehorchen. Ihr gehört den Männern, denen ihr versprochen worden seid. Es gibt keinen anderen Weg für euch.«
    »Doch!«, schrie Irene ihr entgegen. »Doch, doch, doch!« Ihr Kopf ruckte bei jedem Wort vor, und auf ihrem Gesicht lag ein bösartiger Ausdruck.
    »Sie kommen!«, flüsterte Penelope. »Sie holen euch. Ihr werdet mächtig sein, ihr werdet den richtigen Weg gehen, der einer
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