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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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geht auch noch um den Euro, bei dem immer wieder versucht wird, ihn zu fälschen. Mit diesem Fall waren wir auch schon beschäftigt.«
    »Lass uns bis morgen früh abwarten.«
    »Das finde ich nicht, denn...«
    Genau da klingelte das Telefon. Es war wie auf Bestellung. Das Geräusch klang überlaut, und beide schauten sich erst mal an, ohne etwas zu unternehmen.
    »Willst du abheben, Dagmar?«
    Plötzlich veränderte sich die Frau. Ihre Sicherheit war von einem Augenblick zum anderen verschwunden. Sie stand da und hielt die Hände zusammengepresst. Wahrscheinlich stieg wieder alles in ihr hoch, und sie begann sogar zu zittern.
    Das alles bekam Harry mit. Es bestärkte ihn in der Haltung, John Sinclair zu informieren.
    Da Dagmar keine Anstalten traf, abzuheben, lief er hin und nahm den Hörer hoch.
    Dagmar beobachtete ihn gespannt. Eine Reaktion erkannte sie kaum, dann nickte er und winkte ihr zu.
    »Es ist für dich.«
    »Wer ist es denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Dagmar wälzte sich durch das Bett auf die andere Seite, wo ihr Freund wartete. An seinem Gesicht las sie nichts ab, doch die Starre konnte ihr auch nicht gefallen. Sie nahm den Hörer entgegen und hielt ihn an ihr Ohr.
    »Ja...?«
    Zuerst hörte sie das Kichern. Sehr schnell wurde es von einer weichen Frauenstimme abgelöst.
    »Wir holen dich, Mutter, wir holen dich...«
    ***
    Die Hand mit dem Hörer sackte nach unten. Dagmar hatte keine Antwort geben können. Dafür war sie blass geworden, und sie war auch jetzt nicht in der Lage, einen Kommentar abzugeben. Sie kniete auf dem Bett, schaute ins Leere und merkte kaum, dass Harry ihr den Hörer aus der Hand nahm, ihn selbst noch mal ans Ohr drückte und feststellte, dass er nichts mehr hörte.
    Er legte auf.
    Dagmar hob ihre rechte Hand und wischte mit einer müden Bewegung über ihre Stirn hinweg. Sie sah jetzt noch hilfsbedürftiger aus, etwas, das wirklich selten bei ihr vorkam, und Harry konnte nicht anders, er musste sie einfach umschlingen und sie an sich drücken. Er ließ Dagmar Zeit, zu sich zu kommen, und stellte auch keine Fragen. Zunächst nicht. Er strich nur immer wieder über ihr Haar.
    Harry konnte sich vorstellen, wie es in ihr aussah. Es musste ein Schock für sie gewesen sein, plötzlich Stimmen zu hören oder eine Stimme, die für sie eigentlich fremd war und die trotzdem ihrer Tochter gehörte.
    Bereits mit ihren Träumen hatte sie große Probleme gehabt. Nun kam dieser Anruf hinzu, der so verflucht real war. Über diesen Graben zu springen war fast nicht möglich.
    Harry merkte, dass sie zitterte. Die nur wenigen Worte mussten sie hart getroffen haben. Er wollte so lange warten, bis sie sich gefangen hatte und dann seine Fragen stellen.
    »Ja«, sagte sie schließlich, »ja, das sind sie gewesen...«
    »Beide?«
    »Ich glaube...«
    »Warum?«
    »Es lag an der Stimme. Ich denke nicht, dass es nur eine gewesen ist. Der Klang war so anders, verstehst du? Ich bin davon überzeugt, dass noch eine zweite Person gesprochen hat. Ja, das glaube ich. Beide zusammen...«
    »Okay, Dagmar, nehmen wir es hin. Aber was hat man dir gesagt? Was wollte man von dir?«
    »Es ist eine Botschaft gewesen, Harry. Eine simple und verfluchte Botschaft. Sie haben mir erklärt, dass sie zu mir unterwegs sind. Wörtlich sagten sie: Wir holen dich, Mutter, wir holen dich...«
    Nach diesen Worten sackte Dagmar in Harry’s Griff zusammen. Sie war nicht mehr in der Lage, normal sitzen zu bleiben. Dass sie von einer schrecklichen Vergangenheit so eingeholt werden würde, damit hatte sie nicht rechnen können. Das war wie ein Schicksalsschlag und auch für eine Frau wie sie nicht so leicht zu verkraften.
    »Wir können nichts hm, Harry, nichts tun...«, flüsterte sie. »Das musst du einsehen.«
    »Ja, so denkst du. Aber das ist gegen die Regeln, Dagmar. Wir kennen das. Wir haben noch nie den Kopf in den Sand gesteckt. Das muss ich dir doch nicht extra sagen.«
    »Hier ist alles anders. Sie haben alle Möglichkeiten. Ich glaube, dass sie sich entwickelt haben. Sie sind sicherlich viel stärker geworden im Vergleich zu damals. Die sind auch anders als ich. Ich glaube daran, dass sie von einer dämonischen Macht getrieben worden sind. Sie haben sich erholen können.« Dagmar schloss die Augen. »Genau das ist das Problem, das mir Angst einjagt.«
    »Aber du bist nicht allein, Dagmar.«
    »Ich weiß.«
    »Und wir beide werden dafür sorgen, dass diese dämonischen Zwillinge keine Chance haben. Allerdings zusammen mit John
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