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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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Rücken zum Fenster. »Du weißt selbst, dass wir verdammt viel am Hals haben, beruflich, meine ich. Es kann gefährlich werden, wenn wir...« Er vollendete den Satz nicht, was Dagmar nicht passte, denn sie beschwerte sich.
    »He, was ist los? Was wolltest du sagen?«
    Er winkte ab. »Es war nur eine Idee.«
    »Ideen können gut sein, Harry. Ich möchte sie trotzdem hören.«
    »Okay, aber keine Beschwerden dann.«
    »Versprochen.«
    »Du brauchst einen Leibwächter!«
    Dagmar Hansen war nicht so leicht zu überraschen. In diesem Fall allerdings verschlug es ihr die Sprache. Sie musste erst mal schlucken, bevor sie überhaupt etwas sagen konnte, und dann war es nichts anderes als eine Wiederholung.
    »Einen Leibwächter? Habe ich dich richtig verstanden?« Sie blickte Harry unverwandt an.
    »Genau.«
    »Aber warum?«, fragte sie lachend. »Warum brauche ich einen Leibwächter? Und wie siehst du deine Rolle, Harry?«
    »Die sehe ich überhaupt nicht. Du kennst unsere beruflichen Probleme. Wir sind morgen wieder unterwegs. Da gibt es die Konferenz, an der zumindest einer von uns teilnehmen muss. Hier hat sich einiges verändert seit dem Anschlag in New York. Kräfte sind zusammengezogen worden. Wir stehen alle unter Druck. So sind unsere eigentlichen Aufgaben in den Hintergrund getreten. Zum Glück ist in der letzten Zeit auch nichts passiert, aber jetzt trifft es uns genau zum Unrechten Zeitpunkt. Das ist nicht gut, Dagmar.«
    »Rede doch nicht um das Thema herum, Harry. Sag mir, was du dir vorgestellt hast.«
    »John Sinclair!«
    »Ach!« Mehr sagte Dagmar Hansen zunächst nicht. Sie lächelte allerdings und verzog ihren Mund in die Breite. »Du meinst, dass John Sinclair für mich den Leibwächter spielen soll?«
    »Es könnte nicht schaden, wenn er kommt.«
    Dagmar war noch immer dagegen. »Traust du mir und dir nichts mehr zu, Harry?«
    »Doch, jede Menge.« Er fuchtelte mit der Hand in der Luft. »Aber uns fehlt die Zeit, verstehst du? Wir werden woanders eingesetzt. Wir haben andere Aufgaben. Wir können nicht hingehen und unseren Chefs erklären, sie sollen uns von unseren Aufgaben befreien. Wenn wir den Grund nennen, lachen sie uns aus. Du weißt doch selbst, dass wir nicht überall akzeptiert sind. Es gibt noch immer genügend Leute, die unsere Jobs für Geldverschwendung halten. Das ist es genau, was ich meine. Wenn John hier ist, sieht das anders aus.«
    »Meinst du?«, fragte Dagmar spöttisch.
    »Ja. Er würde dir ebenso glauben, wie ich es tue. Ob das bei den verantwortlichen Typen der Fall ist, das weiß ich nicht. Wenn er Zeit hat, wird er bestimmt kommen.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid«, sagte sie, »damit bin ich nicht einverstanden. Ich würde mich doch lächerlich machen. John würde über mich den Kopf schütteln und lachen. Ich soll nicht in der Lage sein, mich selbst zu schützen? Das ist doch verrückt, Harry.«
    Harry Stahl blieb ernst. »Hast du dich damals in deinem ersten Leben schützen können?«
    »Das war etwas ganz anderes.«
    »Nein, war es nicht!«, widersprach er. »Die Zwillinge haben es geschafft, dich zu töten. Damals nahmen sie das Feuer. Was sie heute nehmen werden, weiß ich nicht, doch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie sich entwickelt haben. Sie werden sich bestimmt nicht nur auf das Feuer beschränken, das kann ich dir versichern. Sie werden gelernt haben und sich anderer Tricks und Waffen bedienen.«
    Dagmar verstand die Sorge ihres Freundes, hielt sie allerdings für übertrieben. »Das glaube ich nicht, Harry. Nicht so extrem. Ich rechne mit ihnen, aber sie müssen auch mit mir rechnen, denn du darfst nicht vergessen, dass auch ich mich entwickelt habe. Ich bin nicht mehr die Frau, die ich mal gewesen bin. Ich kann mich wehren, und ich habe einen gewissen Durchblick bekommen.«
    »Ja, ja, das stimmt alles. Nur sind sie zu zweit. Ich mache mir eben Sorgen, seit ich in deinem dritten Auge gesehen habe, was in der Vergangenheit passiert ist.«
    Dagmars Gesicht zeigte ein Lächeln. »Danke, Harry, danke. Ich kenne dich. Ich finde es toll, wie besorgt du um mich bist, aber John Bescheid zu geben, finde ich etwas übertrieben.«
    »Da bin ich und bleibe ich anderer Meinung. Wer weiß, wie morgen die Konferenz endet. Wo ich noch hinmuss. Im Moment muss alles andere zurückstehen, und erst recht die privaten Sorgen. Du weißt selbst, dass es eine Urlaubssperre gegeben hat. Alle rotieren, alle suchen versteckte Nester irgendwelcher Terroristen, und es
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