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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda
Autoren: David Eddings
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Ihr? Warum habt Ihr ihn laufen lassen?«
    »Wir brauchten ihn nicht mehr«, antwortete Garion. »Wir hatten das Ufer des Cthakasees erreicht, und so war er keine Bedrohung mehr für uns.«
    Zakath kniff die Augen leicht zusammen. »Noch so einiges tat sich, wenn ich mich nicht täusche«, fuhr er fort. »Urgit war immer ein notori-scher Feigling gewesen, völlig unter der Fuchtel des Grolims Agachak und der Generale seines Vaters. Doch als er seine Truppen aus meiner Falle befreite, war von Feigheit nichts zu merken. Und alle Berichte aus Rak Urga lassen darauf schließen, daß er sich tatsächlich wie ein König benimmt. Habt Ihr vielleicht zufällig etwas damit zu tun?«
    »Das ist schon möglich«, erwiderte Garion. »Urgit und ich unterhielten uns des öfteren, und ich sagte ihm, was er falsch machte.«
    Zakath tupfte mit dem Zeigefinger auf sein Kinn, und seine Augen wirkten plötzlich gar nicht mehr stumpf. »Ihr habt vielleicht keinen Lö-
    wen aus ihm gemacht, Belgarion, aber zumindest ist er kein Angsthase mehr.« Ein eisiges Lächeln spielte um die Lippen des Malloreaners. »Auf gewisse Weise freut mich das. Es gab mir nie große Befriedigung, Hasen zu jagen.« Er beschirmte seine Augen mit einer Hand, obwohl das Licht im Saal nicht sehr hell war. »Doch ich kann nicht verstehen, wie es euch geglückt ist, ihn aus dem Drojimpalast und aus der Stadt herauszubrin-gen. Er hat ganze Regimenter von Leibwächtern!«
    »Ihr überseht eines, Zakath«, sagte Belgarath. »Wir haben gewisse Vorteile, über die andere nicht verfügen.«
    »Zauberei, meint Ihr? Ist sie wirklich so verläßlich?«
    »Nun, ich hatte so manches Mal damit Glück.«
    Zakaths Blick war plötzlich eindringlich. »Man behauptet, Ihr seid fünf-tausend Jahre alt, Belgarath. Stimmt das?«
    »Siebentausend, genauer gesagt – sogar ein bißchen darüber. Weshalb fragt Ihr?«
    »Seid Ihr in all den Jahren nie auf den Gedanken gekommen, die Macht zu übernehmen. Ihr hättet Euch zum Herrscher über die ganze Welt machen können, wißt Ihr?«
    Belgarath blickte ihn belustigt an. »Warum sollte ich das wollen?«
    »Alle Menschen wollen Macht. Das liegt in der menschlichen Natur.«
    »Hat Eure nicht geringe Macht Euch denn glücklich gemacht?«
    »Nun, sie bringt gewisse Befriedigung.«
    »Genug, sämtliche kleine Unannehmlichkeiten, die sie mit sich bringt, wettzumachen?«
    »Sie sind auszuhalten. Aber zumindest befinde ich mich in einer Position, wo niemand mir Befehle erteilen kann!«
    »Mir kann auch niemand Befehle erteilen – und ich brauche nicht diese lästige Verantwortung zu tragen.« Belgarath richtete sich auf. »Nun gut, Zakath, wollen wir zur Sache kommen? Was habt Ihr mit uns vor?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden.« Der Kaiser ließ den Blick über sie wandern. »Ich nehme an, wir können uns in der gegenwärtigen Situation alle zivilisiert benehmen?«
    »Was meint Ihr mit zivilisiert?« fragte Garion.
    »Ihr gebt mir Euer Wort, daß keiner von euch zu fliehen versucht oder irgend etwas Übereiltes tut. Es ist mir klar, daß Ihr und mehrere Eurer Begleiter gewisse besondere Gaben haben. Ich möchte mich nicht gezwungen sehen, sie durch Gegenmaßnahmen zu beschränken.«
    »Wir sind in sehr dringlicher Sache unterwegs«, antwortete Garion vorsichtig, »können also deshalb nicht sehr lange verweilen. Doch einstweilen, glaube ich, läßt sich ein Einverständnis treffen.«
    »Gut. Wir unterhalten uns später weiter, Ihr und ich, um einander besser kennenzulernen. Ich ließ bequeme Gemächer für Euch und Eure Begleiter herrichten, und ich weiß, daß Ihr nach Eurer Gemahlin sehen wollt.
    Ich hoffe, Ihr entschuldigt mich, aber ich habe jetzt einige dieser lästigen Verantwortungen zu tragen, die Belgarath erwähnte.«
    Obgleich das Haus sehr groß war, konnte man es nicht wirklich Palast nennen. Es sah ganz so aus, als wäre den murgosischen Generalgouver-neuren von Hagga, die es hatten bauen lassen, nicht die Prunksucht der Herrscher von Urga zu eigen gewesen, so war das Gebäude mehr zweckmäßig als prunkvoll.
    »Bitte entschuldigt auch mich«, sagte General Atesca, als sie aus dem Audienzsaal traten. »Ich muß Seiner Majestät ausführlich Bericht erstatten
    – über verschiedenerlei Angelegenheiten – und dann sofort nach Rak Verkat zurückkehren.« Er blickte Garion an. »Die Umstände, unter denen wir uns kennenlernten, waren nicht die glücklichsten, Eure Majestät, aber ich würde mich freuen, wenn Ihr nicht zu
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