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Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Titel: Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Gemälde von Jesus Verhaftung im Garten Gethsemane. „Darf ich Euch ein anderes Mal wieder besuchen?“, fragte er.
    „Das darfst du jederzeit, Leonardo.“
    „Ich würde Euch gerne dabei zuschauen wie Ihr malt.“
    Pater Rigoberto zögerte. Er kratzte sich einen Moment lang am Kinn, ehe er antwortete: „Eigentlich lasse ich mir nicht so gerne über die Schulter schauen. Aber in deinem speziellen Fall habe ich nichts dagegen.“
    „Ich danke Euch.“
    Leonardo kehrte über den unterirdischen Kanal zurück ins Haus der di Gioias. Zunächst verlief er sich etwas, bekam dann von einem Diener den richtigen Weg zu Lucas Zimmer gewiesen. Wie sich herausstellte, war Leonardo bis dahin nicht groß vermisst worden. „Ich habe dem Diener einfach gesagt, du würdest dich nicht gut fühlen und wolltest das Essen gerne auf das Zimmer gebracht bekommen“, sagte Luca. „Das mache ich auch des Öfteren so.“ Er deutete auf die Mahlzeit, die auf dem Tisch angerichtet war.
    „Vermutlich ist längst alles kalt. Wenn du willst, lassen wir es wegwerfen und sagen dem Diener, dass er etwas Frisches herbringen soll!“
    „Nein, nein, das ist so in Ordnung“, wehrte Leonardo ab. „Und mein Vater? Hat der denn nichts bemerkt?“
    „Dein Vater ist immer noch im Palast von Cosimo de’ Medici“, berichtete Luca. „Jedenfalls habe ich gehört, wie er darüber mit meinem Vater sprach, dass er heute den Vertragstext übergeben wollte, den er für unseren Stadtherrn entworfen hat. Vielleicht gibt es da noch ein paar Komplikationen – oder er lässt sich von Cosimo neuen Geschäftspartnern vorstellen.“ Luca zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht bringt dein Vater Cosimo sogar dazu, dass die Stadtwache mehr Leute dafür einsetzt, um nach den Entführern zu suchen! Ein Wort von Cosimo de’ Medici kann da manchmal Wunder wirken, sag ich dir!“
    „Ich habe den Fall aufgeklärt“, sagte Leonardo. „Zumindest so gut wie. Aber leider nützt uns das nichts.“
    „Wie?“, stießen Luca und Carlo wie aus einem Mund hervor.
    „Ich habe den Mann mit der Narbe gefunden. Er heißt Bartolo und arbeitet für die Familie Scirea.“
    „Bist du dir sicher?“, fragte Luca.
    Leonardo nickte. „Vollkommen.“
    „Dann sollten wir das meinem Vater sofort sagen!“
    „Warte, ich bin noch nicht fertig…“
    „Du kannst den Rest erzählen, wenn mein Vater zuhört“, meinte Luca. „Das muss er wissen. Die Familie Scirea hatte wir nämlich schon seit längerem in Verdacht, hinter den ganzen Drohungen und Entführungsversuchen zu stehen!“
    Luca zog Leonardo mit sich. Carlo folgte ihnen. Ehe sich Leonardo versah, waren sie schon auf dem Flur.
    „Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist“, sagte Leonardo. „Vielleicht sollte ich dir erst einmal den Rest der Geschichte erzählen.“
    „Gleich! Aber das solltest du sofort meinem Vater berichten, der kann dann dem Kommandanten der Stadtwache Bescheid sagen, sodass zumindest der Kerl mit der Narbe verhaftet werden kann!“
    „Schön wär’s!“, murmelte Leonardo.
    Luca stellte sich das alles viel zu leicht vor. Schließlich gab es keinen Beweis, solange der Pater nicht bereit war, darüber auszusagen, was Bartolo ihm gebeichtet hatte.
    Leonardo hatte inzwischen begriffen, dass der Pater das unter keinen Umständen tun würde. Es musste also irgendeine andere Möglichkeit geben, um die Täter zu überführen. Aber um eine solche Möglichkeit zu finden, hätte Leonardo gerne erst einmal gründlich nachgedacht.
    Die drei Jungen kamen in einen großen Salon. Dort saß Emanuele di Gioia zusammen mit seinem Freund Michele d’Andrea.
    „Wir müssen dir etwas sehr wichtiges sagen!“, meinte Luca. Er wandte sich an Leonardo und stieß ihn an. „Nun sag schon!“
    Leonardo hingegen fragte sich, wie er seine Geschichte erzählen konnte, ohne dabei zugeben zu müssen, dass er auf geheimem Weg das Haus verlassen hatte.
    Aber zunächst einmal wurde er davor bewahrt, sich etwas ausdenken zu müssen, denn in diesem Augenblick meldete der Diener die Rückkehr von Ser Piero.
    „Er möge zu uns kommen!“, sagte Emanuele di Gioia und schon wenige Augenblicke später wurde Leonardos Vater vom Diener hereingeführt.
    „Ich hoffe, Ihr wahrt erfolgreich, Ser Piero“, sagte Emanuele di Gioia.
    „Teils, teils“, antwortete Ser Piero. „Das Grundstücksgeschäft mit Cosimo de’ Medici verkompliziert sich leider etwas. Da müssen noch ein paar zusätzliche Punkte in den Vertrag eingearbeitet
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