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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)
Autoren: Guido Krain
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Phalil ihre Gedanken aus.
    „Im Gegenteil“, flötete Hroki.
    „Und warum zischen die so?“, fragte Loric eingeschüchtert.
    „Sie zeigen, dass sie nicht auf der Jagd sind.“ Die Augen des Pseudo-Theravor in ihrer Mitte strahlten in tiefem Violett. Entrückt nahm Hroki jede Bewegung der Horde in sich auf und schien die Beunruhigung ihrer Begleiter in keiner Weise zu teilen. „Es funktioniert wirklich!“ Cvons kühlen Seitenblick nahm sie entweder nicht wahr oder ignorierte ihn. War das hier ein Experiment für Hroki?
    „Häh?“, steuerte Loric zur Diskussion bei und vertrieb damit das Violett aus den Augen der Etherna.
    „Wenn Theravor auf der Jagd sind, geben sie keinen Laut von sich und werden erst gesehen, wenn sie ihre Beute schlagen ...“ Mit plötzlicher Irritation wandte sich Hroki zu ihm um. „Wenn Orks diese Strategie nicht verfolgen, wird deine Art bald ihre Ernährung umstellen müssen“, meinte sie ernst.
    Loric starrte sie ausdruckslos an. Er war einfach zu verblüfft, um reagieren zu können. Nur langsam verließ die Farbe sein Gesicht.
    Hroki hatte den Gedanken bereits beendet und fuhr in ihren Erklärungen fort: „Sie haben ihn als `Nicht-Beute` eingeordnet und demonstrieren diesen Umstand, indem sie sich möglichst auffällig geben. Einen freundlicheren Empfang bekommt man bei den Theravor nicht“, ging sie über den Gemütszustand des Orks hinweg.
    „Aha“, meinte Loric wenig überzeugt aber mit deutlichem Zähneknirschen.
    „Und was passiert jetzt?“, unterbrach Cvon trocken. Der Untote hatte einem der Monstren auf beide Schultern geboxt. Daraufhin verstummte das Zischen und die Theravor begannen, immer heftiger auf den Boden zu stampfen. Dieser bebte spürbar bis zu ihnen. Besonders beunruhigend waren die Blicke, die die Riesen ihnen in immer kürzeren Abständen zuwarfen.
    „Oh, das weiß ich nicht“, meinte Hroki vergnügt.
    „Was?“, schrien Loric und Phalil im Chor.
    „Ich sagte ...“, versuchte die Etherna ihre Antwort zu wiederholen, doch Cvon unterbrach sie barsch.
    „Sagtest du nicht, du könntest dich mit ihnen verständigen?“
    „Nein, ich sagte, dass ich Kontakt mit ihnen aufnehmen kann.“
    „Hör zu, Zaubermädchen ...“, fauchte Cvon, doch dann kam die Kälte zurück und brachte die Ruhe. Mitten im Satz brach sie ab und ließ ihre Augen die Aussage beenden.
    „Es funktioniert etwas anders als verbale Kommunikation“, erklärte Hroki schnell. „Ich kann ihm sagen, was er weitergeben soll und er übermittelt mir die entsprechenden Antworten. Allerdings ist Konversation unter Theravor alles andere als präzise. Ich selbst kann nicht mit ihnen kommunizieren.“
    „Und was sollte er ihnen sagen?“, fragte Cvon in unerschütterlicher Ruhe.
    „Na, dass du um die Führung des Stammes zu kämpfen wünschst.“
    „War das der Schlag auf die Schultern?“
    „Über derartige Details bin ich zu meinem Bedauern nicht orientiert.“
    „Aber du musst solche Herausforderungen doch hundertmal beobachtet haben!“
    „Wie denn? So etwas kommt extrem selten vor, schließlich sind die Weibchen viel schwächer als die Männchen. Es ist für ein Weibchen sehr gefährlich, weißt du?“
    „Aaarrrggh!!“, steuerte Loric bei und riss sich hilflos an den Haaren. Hroki musterte ihn mit oberflächlichem Interesse, doch Cvon führte das Gespräch unerschütterlich weiter: „Und woher weißt du dann, dass es dieses Ritual gibt?“
    „Ich habe mehrere tote Theravor verhört. Eine sehr komplexe Art der Forschung, die ...“
    „Du hast keine Vorstellung, wie so etwas in der Wirklichkeit aussieht?“ Cvons Stimme war noch immer von unerschütterlicher Ruhe getragen, doch ihre Augen glänzten wie tödliches Eis.
    „Wenn du es so ausdrücken willst. Es wird ein aufregendes Erlebnis sein, die Theorie mit der Praxis zu vergleichen.“
    „Aufregend?“, wiederholte Loric schrill.
    „Ja genau.“
    „Wir bekommen Besuch“, meinte Phalil beinahe gelassen.  
    Durch die wild herumtrampelde Horde der Riesen schob sich ein Theravor, dessen wuchtige Erscheinung seine Artgenossen zu Halbstarken degradierte. So etwa musste es aussehen, wenn die Werften von Asha Theravor bauten. Jede seiner Bewegungen strotzte vor Selbstbewusstsein und kaum beherrschter Aggression. Schaufelartige Klauen, die leicht Cvons Kopf umschließen konnten, stießen seine Stammesgenossen wie Kinder aus dem Weg. Mit seiner Größe von gut zwei Meter vierzig überragte er selbst den Untoten um einen
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