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Cujo

Cujo

Titel: Cujo
Autoren: Stephen King
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sich. Er schnappte nach ihr, und seine Zähne waren nur Zentimeter von ihrem Hals entfernt. Sie riß den Arm hoch, als Cujo weiter auf sie kroch. Aus seinem Auge lief Flüssigkeit an seinem Gesicht herab. Sein Atem war widerwärtig. Sie versuchte, sein Maul nach oben zu stoßen, und er verbiß sich in ihren Unterarm.
    »Aufhören!« kreischte sie. »Aufhören, willst du denn nie aufhören?  Bitte! Bitte! Bitte!«
    Klebrig floß Blut über ihr Gesicht - ihr eigenes und das des Hundes. Die Schmerzen in ihrem Arm waren grauenhaft. Der zersplitterte Griff des Schlägers schwankte und tanzte grotesk hin und her und schien ihm aus dem Kopf zu wachsen, wo vorher sein Auge gewesen war.
    Er schnappte nach ihrem Hals.
    Donna spürte schon seine Zähne, und mit einem letzten gellenden Schrei warf sie die Arme hoch und stieß ihn von sich. Schwer sank Cujo auf den Kies.
    Mit den Hinterbeinen scharrte er im Kies. Seine Bewegungen wurden langsamer … langsamer … und er lag still. Sein heües Auge starrte in den heißen Sommerhimmel. Sein Schwanz lag auf ihren Beinen, schwer wie ein türkischer Teppichläufer. Er zog den Atem ein und stieß ihn wieder aus. Noch einmal.
    Er gab einen knurrenden Lernt von sich, und plötzlich brach Blut aus seiner Schnauze hervor. Er war tot.
    Donna Trenton stieß ein Triumphgeheul aus. Sie kam halb auf die Beine, fiel hin und stand wieder auf. Sie machte zwei schlurfende Schritte, stolperte über die Leiche des Hundes und scheuerte sich die. Knie auf. Sie kroch ins Gras hinüber, wo das dicke Ende des Schlägers lag. Das eine Ende war voll Blut. Sie sammelte das Stück auf und zog sich am Wagen hoch, so daß sie wieder auf die Füße kam. Dann taumelte sie zu der Stelle, wo Cujo lag. Sie fing an, mit dem Baseballschläger auf ihn einzuschlagen, und nach jedem Schlag gab es ein dumpfes Klatschen. Schwarze Streifen Isolierband flatterten durch die Luft. Sie riß sich Splitter in die Hände, und das Blut lief ihr an den Unterarmen entlang. Sie schrie immer noch, aber ihre Stimme war ein heiseres Krächzen. Es hörte sich fast an wie Cujos Laute, bevor er starb. Immer wieder hob sie den Schläger und verprügelte das tote Tier. Hinter ihr bog Vics Jaguar in Cambers Einfahrt ein.

    Er wußte nicht genau, was er erwartet hatte, aber dies nicht. Er hatte Angst gehabt, aber der Anblick seiner Frau - war das wirklich Donna? -, die über dem zusammengekrümmten und grauenhaft zugerichteten Hund stand und immer wieder mit etwas auf ihn einschlug, das aussah wie die Keule eines Höhlenmenschen … verwandelte seine Angst in schreiende Panik, die jeden klaren Gedanken ausschloß. Einen winzigen Augenblick lang - er würde es sich selbst gegenüber später nie zugeben - überkam ihn der Impuls, den Rückwärtsgang einzulegen und wegzufahren … wegzufahren für immer. Was in diesem stillen sonnigen Hof vor sich ging, war monströs.
    Statt dessen stellte er den Motor ab und sprang aus dem Wagen. »Donna! Donna!«
    Sie schien ihn nicht zu hören, schien nicht einmal seine Anwesenheit zu bemerken. Ihre Wangen und ihre Stirn waren häßlich von der Sonne verbrannt. Ihr linkes Hosenbein hing in Fetzen herab und war blutdurchtränkt. Und auch ihr Bauch war voll Blut.
    Der Baseballschläger fuhr hoch und sauste herab. Immer wieder. Dabei stieß sie rauhe krächzende Laute .aus. Blut spritzte von der Leiche des Hundes hoch.
    »Donna!«
    Als sie wieder ausholte, riß er ihr den Baseballschläger aus den Händen. Er schleuderte ihn fort und packte ihre nackten Schultern. Sie wandte ihm das Gesicht zu, die Augen blickleer, das Haar aufgelöst und in Strähnen. Sie sah wie eine Hexe aus. Sie starrte ihn an … schüttelte den Kopf… und trat ein paar Schritte zurück.
    »Donna, Honey, mein Gott«, sagte er leise.

    Es war Vic, aber Vic konnte nicht hier sein. Es war eine Fata Morgana. Es war die tödliche Krankheit in ihr, mit der der Hund sie infiziert hatte und die ihr Halluzinationen verursachte. Sie rieb sich die Augen … und er war immer noch da. Sie streckte eine zitternde Hand aus, und das Trugbild legte seine braunen Hände darüber. Das war gut. Ihre Hände schmerzten entsetzlich.
    »Vw?« flüsterte sie heißer. »Vw - Vw - Vic?«
    »Ja, Honey. Ich bin es. Wo ist Tad?«
    Es war keine Fata Morgana. Es war die Wirklichkeit. Er war es wirklich. Sie wollte weinen, aber sie hatte keine Tränen. Ihre Augen rollten nur in den Höhlen wie überhitzte Kugellager.
    »Vic? Vic?«
    Er legte einen Arm um sie. »Wo ist
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