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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Kamin.
    Pelasias blickte durch das Auge auf Bazaard. »Ist die Warnanlage denn auch in Betrieb?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann können wir uns ja wieder offen unterhalten. Cugel, ich will keinen Hehl daraus machen. Wir waren alle vier einst berühmte Zauberer, doch Iucounu spielte uns einen schlimmen Streich, unter dem wir immer noch leiden. Unsere Magie ist zum größten Teil vergessen und uns ist nichts geblieben, als ein Hauch Hoffnung und, natürlich, unsere Verachtung für Iucounu.«
    »Ich verstehe. Was beabsichtigt ihr?«
    »Nun, die Sache ist wohl eher: Was habt Ihr vor? Iucounu wird Euch ohne Gewissensbisse die Schuppe wegnehmen und sich dabei über Euch lustig machen. Wie wollt Ihr ihn davon abhalten?«
    Cugel zupfte sich nachdenklich am Kinn. »Ich habe mir schon alles mögliche durch den Kopf gehen lassen.«
    »Und mit welchem Erfolg?«

»Nun, ich überlege, ob ich die Schuppe nicht vielleicht verstecken und Iucounu mit Andeutungen und Verlockungen verwirren sollte. Doch schon jetzt plagen mich Zweifel. Vermutlich achtet er gar nicht auf meine Geheimniskrämerei und droht sogleich Panguires frohlockende Displasmen anzuwenden. Zweifellos würde ich schnell sagen: ›Iucounu, Eure Späße sind unübertroffen! Ihr sollt Eure Schuppe haben!‹ Meine einzige Hoffnung ist, Iucounu die Schuppe höchstpersönlich zu geben, angeblich aus reiner Großzügigkeit.«
    »Aber was habt Ihr dann davon?« erkundigte sich Pelasias.
    Cugel schaute sich vorsichtig um. »Kann uns auch bestimmt niemand belauschen?«
    »Ganz gewiß nicht!«
    »Nun, dann sollt Ihr etwas sehr Wichtiges erfahren: Die Schuppe verschlingt den, der sie berührt, außer in Anwesenheit von Wasser, das ihre Gefräßigkeit dämpft.«
    Pelasias betrachtete Cugel sichtlich voller Achtung. »Ich muß schon sagen. Ihr tragt dieses tödliche Ding mit erstaunlichem Mut.«
    »Ich bin mir seiner Anwesenheit stets bewußt. Er hat bereits einen Pelgran verschlungen und eine Kreuzung weiblichen Geschlechts aus Bazil und Grue.«
    »Ah!« rief Pelasias. »Erproben wir diese Schuppe. Wir haben im Hühnerhaus ein Wiesel gefangen, das auf seinen Tod wartet – warum sollen wir es nicht macht Eures Zierstücks bestrafen?«
    Cugel hatte nichts dagegen. »Wie Ihr wollt.«
    Bazaard holte den gefangenen Hühnerdieb, der heftig knurrte und fauchte. Cugel tauchte seine Hände in Wasser, dann band er die Schuppe an einen Stock und stieß ihn gegen das Wiesel, das plötzlich nicht mehr war. Der Schuppenknoten schillerte in neuem, sprühenden Rot und vibrierte mit solcher Heftigkeit, daß Cugel zögerte, die Schuppe an die Kappe zurückzustecken. Er wickelte sie in mehrere Lagen dicken Tuches und steckte sie in seinen Beutel.
    Nun trug Disserl Augen und Ohr. »Eure Schuppe hat ihre Kraft bewiesen. Nur fehlt ihr die Voraussicht. Ihr braucht unsere Hilfe, so schwächlich sie auch sein mag. Wenn Ihr dann Erfolg habt, könnt Ihr uns vielleicht unsere verwaisten Körperteile zurückbringen.«
    »Aber werden sie noch in brauchbarem Zustand sein?« fragte Cugel zweifelnd.
    »Deswegen müssen wir uns keine Sorgen machen«, beruhigte ihn Disserl. »Sie sind in Iucounus Schatzgewölbe in sofort einsetzbarem Zustand aufbewahrt.«
    »Freut mich zu hören«, versicherte ihm Cugel. »Ich bin mit euren Bedingungen einverstanden und gespannt zu hören, wie Ihr mir behilflich sein könnt.«
    »Als erstes und dringlichstes müssen wir dafür sorgen, daß sich Iucounu der Schuppe nicht mit Gewalt oder durch Einschüchterung bemächtigen kann, auch nicht mit Hilfe von Arnhoults beschlagnahmender Digitalia oder durch ein Anhalten der Zeit, wie beispielsweise mit dem Unendlichen Interim. Läßt sich das verhindern, muß er das Spiel nach Euren Regeln spielen, und der Sieg ist Euch sicher.«
    Vasker übernahm die Körperteile. »Schon jetzt fühle ich mich viel leichter. In Cugel haben wir einen Mann, der sich, ohne zurückzuzucken, Iucounu Nase zu Nase stellen kann.«
    Cugel sprang auf und schritt nervös hin und her. »Eine herausfordernde Haltung ist vielleicht nicht das beste. Immerhin kennt Iucounu tausend Schliche! Wie wollen wir ihn davon abhalten, seine Magie anzuwenden?«
    »Ich werde mich mit meinen Brüdern beraten«, versprach Vasker. »Bazaard, du kannst mit Cugel im Saal der Trophäen speisen. Achtet aber auf Spione!«
    Nach einem Mahl mittlerer Güte kehrten Bazaard und Cugel in den großen Saal zurück, wo die vier Zauberer der Reihe nach von einer großen Schale Tee tranken.

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