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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Autoren: Daniel Cloutier
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ausgelegten Schuhen ab, so dass der zweite Miliz ihn auffangen und aufrichten musste. Hätte mir jemand heute Morgen erzählt, was ich heute Nacht vorhabe, ich hätte ihn für verrückt erklärt, dachte sich Markus, kurz bevor er erneut abrutschte. Die beiden Miliz halfen ihm pflichtbewusst und ohne Murren hoch und setzten gemeinsam mit ihm den Aufstieg fort.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie ein Plateau, das in einen ebenen Schacht führte, innerhalb dessen sie gebückt Meter um Meter hinter sich brachten bis sie an einem weiteren Gitter ankamen, hinter dem Markus anfangs nur Dunkelheit sah. Er trat näher und schaute durch das Gitter. Seine Augen gewöhnten sich bereits an das fehlende Licht. Er identifizierte den Raum als Waschkeller, vergewisserte sich, dass niemand anwesend war, und versetzte dem Gitter einen kräftigen Stoß. Die drei Männer stiegen hinab und stellten sich vor die Tür auf der gegenüberliegenden Seite.
    "Wie weit ist es von hier?" fragte einer der Milizen.
    "Wir sind im Keller. Xis Büro ist im fünften. Wir haben noch einiges vor uns."
    Vorsichtig öffnete er die Tür und stieg auf den menschenleeren Flur. Er wusste, dass er ein hohes Risiko bei der Aktion einging, ein eleganterer Weg existierte aber nicht. Jeder anwesende Polizist würde sie erkennen, daher mussten sie vorsichtig sein. Niemand durfte sie sehen. Vorsichtig betraten sie das Treppenhaus und stiegen die Treppen hoch. Außer ihren Schritten vernahmen sie keine weiteren Geräusche.
    Als sie an der Tür zum Erdgeschoss vorbei gingen, hörte Markus gebrüllte Befehle im Foyer. Xi. Kein Zweifel. Er öffnete die Tür einen Spalt und sah sich um. Sein Ex-Chef stauchte eine kleine Gruppe ranghoher Polizisten zusammen und verließ anschließend das Gebäude, hinter ihm der gesamte Präsidententross aus verdienten Polizisten und Speichelleckern.
    Markus registrierte das verlassene Foyer und nutzte seine Chance. Er rannte los.
    "Schnell, kommt, kommt."
    Die Milizen folgten ihm, bis er auf der gegenüberliegenden Seite am Haupteingang anhielt und durch die Glastüren nach draußen blickte. Xi stieg in seine Polizeilimousine ein und fuhr los, vor und hinter ihm ein beeindruckender Schweif  Begleitfahrzeuge. Markus ahnte, wohin es ihn zog.
    "Kann einer von euch ein Fahrzeug kurzschließen?"
     
    Sie fuhren in gebührendem Abstand hinter der Fahrzeugkette her, die ausschließlich aus verstärkten Panzerwägen bestand. Markus wusste, dass sie mit ihrem gestohlenen Fahrzeug, einem einfachen Polizeiwagen, vorsichtig sein mussten, um nicht in einen Hinterhalt oder offene Straßenkämpfe zu gelangen.
    Die andauernden Kämpfe hatten die Straßen in der City schwer beschädigt. Überall standen ausgebrannte Wagen. Eingeschlagene Fenster und Schuss- und Brandschäden bis in die oberen Stockwerke zeugten von Laserangriffen und Explosionen. Nur selten lag eine Leiche am Straßenrand. Geflüchtet oder von der Rothulanischen Geheimpolizei gesäubert, dachte Markus.
    Sie durchquerten nach einer Weile die große Allee Richtung Kathedrale und verweilten kurz vor dem großen Platz.
    Markus und seine Begleiter stiegen aus und gingen zu Fuß durch den Schnee über den stockdunklen Platz. Nur der Mond und seine Reflektion zeichnete Umrisse der direkten Umgebung. Vor ihnen thronte die Kathedrale über die umstehenden Stadthäuser, doch nur wenige Fenster zeugten von Anwesenheit vereinzelter Kirchendiener. Zwei einsame Straßenlaternen beleuchteten den kleinen Vorplatz der Kirche. Den Polizeiberichten zufolge hatten hier noch heute Morgen Tausende die Hetzreden Fengs mit zustimmendem Brüllen quittiert, jetzt war nur noch gähnende Einsamkeit zu spüren.
    Aus der Entfernung sah Markus Xi den Eingang betreten, vier seiner Leibwächter stellte dieser zur Bewachung der Türen ab. Markus versteckte sich mit den beiden Milizen hinter eine der vier rothulanischen Statuen, die mittig an den jeweiligen Enden des Platzes standen. Markus hatte sie schon immer als hässlich empfunden, besonders jene unter der er jetzt stand, eine Abbildung von Feng dem Ersten in all seinem körperlichen Übermaß. Sein Blick wanderte die Kathedrale entlang, nach einem Eingang suchend. Er sah eine kleine Tür, einen Dienstboteneingang, sicherlich schwer bewacht, aber ihm fehlten die Alternativen. Markus musste Xi außer Gefecht setzen und anschließend die Männer der City Police davon überzeugen, einen neuen Präsidenten einzusetzen, notfalls kommissarisch, notfalls er.
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