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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Autoren: Daniel Cloutier
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versammelten sich zur Begutachtung des aufgeschlagenen Zeitungsbogens um den großen Reaktionstisch. Die jüngeren von ihnen, wie auch Sakura, hatten noch nie ihre eigenen Texte in einer gedruckten Zeitung gesehen. Für sie hing bedrucktes Papier ausschließlich als eingerahmter Anachronismus und stiller Chronist der glorreichen journalistischen Tage in Wang Duns Büro.
    "Wie läuft es mit der Logistik?", fragte Wang Dun, das Wort an den jungen Praktikanten und seinen Blick auf den inneren Bogen der Zeitung vor ihm gerichtet.
    "Ein einzelner lokaler Server ist seit einer halben Stunde online, ich konnte zwanzig User ansprechen, ein gutes Dutzend sagte zu, uns zu unterstützen."
    Ein gutes Dutzend, dachte Sakura. Es ist ein Anfang, aber ob die Zeit genügt? Niemand wusste, wie groß ihr Zeitfenster noch war, wie lange die Stadt noch zu brennen und bluten vermochte, wie unheilbar tief der Konflikt die Gräben zwischen den Erst- und Zweitbesiedler aufgerissen hatte. Und noch war niemand von ihnen hier.
     
    Nach Abschluss ihrer Arbeit setzte sich Sakura mit ihren Kollegen zu Grüntee zusammen. Ihre Blicke folgten Wang Dun, der über den Praktikantenrechner um die Vergrößerung ihres Netzwerks kämpfte. Nach einer halben Stunde setzte er sich zu ihnen und schüttelte den Kopf.
    "Fengs Leute haben ganze Arbeit geleistet, nun haben sie auch den letzten Server außer Verkehr gezogen." Er füllte sich seine Tasse aus der Thermoskanne und rümpfte die Nase ob des mittlerweile leicht bräunlichen Tees. Wasserfilter kosteten aufgrund ihrer notwendigen Bestandteile ein kleines Vermögen, und die von Kalk- und Sandstein dominierte Gegend um die Stadt prägte das traditionell harte Wasser der gesamten Stadt. Daher kochten die meisten Menschen ihren Tee für gewöhnlich mit abgefülltem Wasser.
    "Insgesamt habe ich mit achtundzwanzig Sympathisanten gesprochen, von denen sechzehn uns unterstützen möchten und können. Ich habe mich bemüht, zu verifizieren, ob es sich auch tatsächlich um Unterstützer handelt. Bei einem war ich mir unsicher und habe den Kontakt abgebrochen. Vollständig sicher bin ich mir aber auch bei den restlichen fünfzehn nicht. Ich denke, wir bekommen keine Probleme, sollten aber dennoch vorbereitet sein."
    "Die Miliz haben uns einige Waffen da gelassen, die sollten wir unter uns aufteilen", sagte Sakura.
    Die beiden Waffentaschen brachten Gewehre, Pistolen, Laser und halbautomatische Maschinengewehre zum Vorschein, die die acht anwesenden Journalisten bis an die Zähne zu bewaffnen vermochten. Sakura wählte zwei handliche Laser, während Wang Dun zu kleinen Maschinenpistolen griff. Seine sechs Mitarbeiter verteilten die restlichen Waffen unter sich.
    Sie warteten nur etwa eine viertel Stunde, bis sie ein Klopfen an der Tür vernahmen und nach einem vorsichtigen Öffnen selbiger den ersten Freiwilligen begrüßten. Er hieß Yang, und stellte sich zur Überraschung aller als ein patriotischer Erstbesiedler vor, der nach eigenem Bekunden untröstlich über den Kampf zwischen Brüdern und Schwestern war und einen Beitrag zur Befriedung leisten wollte.
    Binnen einer Stunde klopften nach und nach dreizehn Personen, darunter fünf Erstbesiedler, und davon zwei in roten Rothulanerkutten, was beim jeweiligen Eintreten die Alarmbereitschaft aller anwesenden Journalisten erhöht hatte. Auch ein Feuerwehrmann in brauner Uniform hatte sich zur Unterstützung eingefunden.
    Einem nach dem anderen präsentierten Sakura und Wang Dun ihre Extraausgabe der Metropolitan Times Cubuyata. Sie besprachen vor der aus Wang Duns Büro abgehängten Stadtkarte die Verteilungswege. Sakura wies sie an, zuerst mit den zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln möglichst viele Exemplare an Verteilposten unterzubringen und anschließend nach weiteren Helfern zu suchen, die sie dabei unterstützen sollten, die Zeitung in Umlauf zu bringen. Zweites Primärziel neben der Verbreitung der Informationen in der City stellte ihr Weitertragen auf andere Städte und Planeten, idealerweise die Erde dar. Niemand in der Redaktion glaubte an eine Lösung des Konflikts ohne Intervention von außen.
    Aufgrund der fehlenden mobilen Kommunikationsmittel über das öffentliche Netz, stattete Wang Dun jeden Helfer mit einem alten Walkie Talkie mit einer Reichweite von etwa anderthalb Kilometern aus. Aufgrund der maximalen Ausdehnung von Cubuyata City von 21 Kilometern vereinbarten sie ein komplexes Bewegungsnetz, so dass in Maximalabständen von einer halben
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