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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition)
Autoren: Enrico Mahler
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bringen.“
    Mandy runzelte die Stirn. „Das geht nicht, ich habe alle Wünsche aufgebraucht.“
    „Und wenn schon“, widersprach Niestchen mit polternder Stimme. „Eine Fee schuldet jedem drei Wünsche und die Regel unserer Welt besagt, dass mehr nicht erlaubt ist. Das bedeutet aber nicht, dass dann der Himmel einstürzt. Ich werde meine Kraft auf Ewig verlieren.“
    Mandy zuckte überrascht zusammen. „Das heißt, wenn du mir einen vierten Wunsch erfüllst, wirst du deine Zauberkraft verlieren und ein gewöhnliches Wesen?“
    „Tu nicht so, du hast schon verstanden.“
    „Das würdest du tun?“, fragte Nawarhon noch einmal.
    „Nein!“, unterbrach sie Mandy stürmisch. „Ein solches Opfer werde ich nicht verlangen. Vergiss es, Niestchen. Ich bin dir dankbar, aber...“
    „Klappe!“, schrie die Fee mit piepsender Stimme. „Was soll das, einer Fee widerspricht man nicht. Wir alle hier schulden dir mindestens unser Leben. Was du vollbracht hast, kann niemand jemals gut machen. Also lass mich wenigstens im Namen aller hier ein kleines Präsent machen.“
    Mandy lächelte und drückte die kleine Fee an ihre Wange. „Ich danke dir, Niestchen.“
    „Kein Grund, mich gleich umzubringen ... lass mich runter!“ Niestchen schwebte auf den Boden und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. „Es dauert einen Moment, is schließlich ne einfach. Verabschiedet euch, aber bringt mich bloß ne zum Heuln.“
    Mandy lächelte der Fee zu und wand sich dann an die anderen. Sie schloss sie alle in die Arme. „Es war wunderschön bei euch, trotz allem. Vielleicht werden wir uns ja eines Tages wiedersehen.“
    „Wir kommen dich mal besuchen, wenn es uns möglich sein sollte“, versprach Nirrka.
    „Und es tut uns sehr leid, dass wir dir keinen besseren Dank zollen können“, entschuldigte sich der junge Prinz. „Du hast mehr getan, als du selbst wahrscheinlich ahnst. Wir danken dir von ganzem Herzen.“
    „Ist schon in Ordnung“, erwiderte Mandy abwinkend. „Ein Danke genügt mir. Außerdem habt ihr mir mit diesem Abenteuer mehr gegeben, als ihr wohl ahnt.“
    Sator baute sich abschließend vor dem Mädchen auf. „Und du willst wirklich schon gehen? Hier bist du eine Göttin. Wir könnten gemeinsame Sache machen, du hattest es versprochen.“
    „Ich würde zu gerne hier bei euch bleiben“, meinte Mandy ehrlich. „Aber in meiner Welt wird man sich sonst Sorgen machen. Ich muss gehen.“
    „Wie du meinst, Mandy. Aber wisse, ich werde deinen Freunden das Leben zur Hölle machen und die alleinige Herrschaft übernehmen.“
    „Da bin ich sicher“, lachte Mandy, schloss Sator noch einmal herzlich in die Arme und trat endgültig an Niestchens Seite. „Ich bin soweit.“
    „Gleich geht es los. Endlich werde ich wieder Ruhe haben“, schimpfte die Fee bereits wieder. „Dieses ständige Geschaukel macht einen ja Seekrank.“ Sie war so winzig, dass keiner ihre Tränen sehen konnte.
    Mandy fuhr noch einmal herum und winkte ihren Freunden zu. „Ich werde euch niemals vergessen. Lebt wohl, meine Freunde.“
    „Mach´s gut.“
    „Alles Gute“
    „Behalt uns in guter Erinnerung.“
    „Und nochmals vielen Dank“, rief Nawarhon. „Wenn du jemals Hilfe brauchst, werden wir da sein.“
    Sators Gesicht war ausdruckslos. Was wohl hinter seiner steinernen Fassade vorgehen mochte?
    Dann trennten sich ihre Wege. Mandys Augen fielen plötzlich zu, ihre Umgebung verschwamm.
    Schließlich Ruhe.

    Die Stille in Zeit und Raum hielt nur einen Moment, dann konnte sie ihre Augen wieder aufschlagen.
    Und sah ihre Zimmerdecke.
    Und ihre Mutter.
    Mandy setzte sich hastig auf und starrte ihre Mutter verwirrt an. „Du bist hier?“
    „Natürlich.“ Sie lächelte warm. „Du hast zwei Tage lang geschlafen. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Aber jetzt scheint es dir gut zu gehen.“
    Mandy betrachtete neugierig ihr Zimmer, als sähe sie es zum ersten Mal. Alles war wie früher, warme Sonnenstrahlen drangen herein, Vögel vollzogen draußen ihren Chorgesang. Alles war gut.
    „Bist du okay?“
    Mandy nickte vorsichtig. Sie hatte einfach so viel im Kopf, dass sie befürchtete, platzen zu müssen. Nichts war vergessen, sie konnte sich an jede Einzelheit erinnern. „Wann fahren wir zu Großvater?“
    „Ich habe ihn bereits abgeholt. Wenn du jetzt keine Lust auf mystisches Gerede hast, werde ich nachher mit ihm zurück fahren.“
    „Nicht nötig“, erwiderte Mandy aufgebracht, als hätte sie den Erfolg ihres Lebens hinter sich
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