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CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

Titel: CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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Geschmack. Aber ich glaube, die Dinger mag jeder.« Franka ließ ihren Blick über den Kirchplatz wandern. Niemand zu sehen. Und Madlens Freunde würden sicher eine Weile brauchen und sie suchten ja auch noch dieses Haus. Franka überlegte, wie wahrscheinlich es war, dass sich Remo in diesem Haus aufhielt, beziehungsweise dort aufgehalten wurde. Was konnte das schon sein? Die erschreckende Antwort war: Nichts. Es gab einfach keinen plausiblen Grund für sein Verschwinden. Nicht nach der Zeit. Franka hielt es nicht mehr am Auto. Sie begann, unruhig auf und ab zu gehen. Madlen schien weniger aufgeregt und futterte in Ruhe die Haferkekse. Als sie Frankas Blick bemerkte, hielt sie inne und lächelte verlegen.
    »Tut mir leid, ich fresse dir alles weg.«
    »Die Essensvorräte sind gerade mein kleinstes Problem. Iss nur«, sagte Franka und dachte daran, dass noch vor Stunden die Vorräte ein wichtiges Thema zwischen ihr und Remo gewesen waren. Wie lächerlich kam ihr das jetzt vor. Einfach bescheuert, über so was auch nur zu reden. Bis gestern hatte es in ihrem Leben ausschließlich Luxusprobleme gegeben. Das war nichts Existenzielles, nichts von Bedeutung, aber man stritt sich deshalb, man diskutierte darüber ... Franka nahm sich vor, das ab heute zu ändern. Schluss mit dem ganzen oberflächlichen Getue. Sie wollte nur Remo finden, zu seiner Mutter fahren, Kürbis in allen Varianten essen. Sie würde alles tun und pausenlos gut gelaunt sein, wenn Remo jetzt nur wieder auftauchen und verkünden würde, dass alles nur ein großes Missverständnis gewesen war und er jemandem geholfen hatte oder so was.
    »Willst du auch was trinken?«, fragte Franka Madlen. Sie hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen. Aber es gab da nichts, außer dass sie Madlen etwas zum Trinken anbieten konnte.
    »Wir könnten uns ins Auto setzen. Ich habe Wasser, Cola und Apfelschorle«, sagte Franka.
    »Das ist ja der reinste Supermarkt. Da sag ich nicht nein. Die Kekse sind pur etwas trocken.«
    Madlen ging zur Beifahrerseite und stieg ein. Franka ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und griff nach hinten zu ihrem Getränkevorrat. Sie förderte eine 0,5 Liter-Flasche Apfelschorle zutage und reichte sie Madlen hinüber.
    »Ich fürchte, ich werde noch fett, wenn das so weitergeht«, sagte Madlen und schraubte die Flasche auf. »Ich glaube, den zweiten Test kann ich mir sparen. Ich esse jetzt schon für zwei.«
    »Oh ... gratuliere«, sagte Franka. Unwillkürlich warf sie einen Blick auf Madlens Bauch.
    »Ist noch ganz am Anfang«, sagte Madlen. »Wofür bräuchte ich sonst nen Test?«
    »Stimmt«, sagte Franka. Sie schaute durch die Frontscheibe. Die anderen mussten jeden Moment zurück sein. So groß war das Dorf ja nicht.
    »Müssten die nicht längst wieder hier sein?«, fragte sie Madlen. Die zuckte die Achseln und griff nach den Keksen.
    »Wenn nicht, kann das auch heißen, sie haben das Haus gefunden. Oder deinen Freund«, sagte sie.
    »Das kann man nur hoffen. Das kann man echt nur hoffen.« Franka hielt den Blick auf die Straße gerichtet und wartete.

Jakob hielt den Wagen. Erst verstand Larissa nicht, warum. Sie waren nur wenige Minuten unterwegs und als sie zur Frontscheibe hinausschaute, sah sie kein Horror House . Ihr Bruder schaltete den Motor aus, löste den Gurt und drehte sich nach hinten.
    »Da ist die Kneipe«, sagte er, »wenn hier jemand was weiß, dann doch der Barkeeper.«
    »Klassiker«, sagte Martin und öffnete die Tür auf seiner Seite. Jakob tat es ihm gleich. Die beiden Jungs stiegen zusammen aus.
    Larissa wandte sich an Sarah, die stur vor sich hin blickte. Die lebhaften und ruhigen Momente wechselten sich häufiger bei ihr ab. Sogar mehrmals pro Tag.
    »Soll ich bei dir bleiben?«, fragte Larissa und fühlte sich wie eine große Schwester. Sie war irgendwie wütend auf Martin, dass er mal wieder nicht bemerkte, was los war. Während seine Gedanken stets hin und her sprangen, verharrten die seiner Schwester auf der Stelle. Larissa mochte Sarah, aber sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, jetzt mit ihr allein zu bleiben. Heute war ein düsterer Tag und Sarahs Aura spiegelte die des Dorfes. Verlassenheit und unnatürliche Stille.
    »Nein, geh nur«, sagte Sarah, fast ein Flüstern, das typisch dünne Stimmchen.
    »Willst du nicht mitkommen?«
    »Ich hasse Kneipen!«
    Sarah schaute sie nicht einmal an. Bevor Larissa es sich anders überlegte, öffnete sie ihre Tür und stieg ebenfalls aus. Die zwei Männer waren schon an
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