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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Autoren: Joseph Merrick
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zu mir um. Doch plötzlich rief Parker »Eröffnet das Feuer!«, und zog unter seiner Kutte eine Maschinenpistole hervor – vermutlich eine der Waffen, mit denen sie die Russen abserviert hatten. Doch mein Wille konnte nicht gebrochen werden, mein Gott würde mich beschützen!
    Drei weitere zogen ebenfalls ihre Waffen, doch der klägliche Rest zögerte. Ich musste schnell reagieren.
    »Hört auf meine Worte«, rief ich, und hatte Mühe, durch den Sprechgesang der Chlysten verstanden zu werden. »Tretet unserem Glauben bei, lasset eure alten Prinzipien ruhen.«
    »Schweig endlich!«, rief Parker, während Teasle immer noch still und regungslos an seinem Platz stand. Es schien, als ob er einen inneren Kampf auszufechten hatte, ebenso wie Amos, der sich aber mittlerweile längst wieder uns anschlossen hatte, David hatte sich wohl seiner angenommen. Er schritt bereits hinter uns her, auch wenn ich in seinem Gesicht innere Enttäuschung erkennen konnte. Doch ich war mir sicher, dass sich dieser Zwist mit der Zeit geben würde. Die Worte Parkers schienen ihn vergiftet zu haben, und ich beschloss, ihm gegenüber barmherzig zu bleiben.
    Parker hob seine Waffe und richtete sie genau auf mich. »Keinen Schritt weiter!«
    »Oh Herr«, fing ich an. »Deine Macht ist groß, erhebe dich aus der Finsternis, zeige dieser verirrten Seele den richtigen Weg!«
    Die Freimaurer wurden immer weiter an die Wand gedrängt, wobei nur noch Parker die Waffe in der Hand hielt. Die anderen hatten sie bereits fallen gelassen. Mein Gehör nahm trotz des lauten und monotonen Sprechgesangs ein leichtes Klicken wahr, und ich schloss daraus, dass Parker seine Maschinenpistole entsichert haben musste. Doch kurz bevor er abdrücken wollte, bewegte sich ein gewaltiger Schatten über ihn hinweg und hüllte alle Anwesenden kurzzeitig in Dunkelheit. Parker blickte nach oben und sein blankes Entsetzen war kaum zu übersehen, sodass er seine Waffe wieder senkte. All das dauerte nur maximal zwei Sekunden, doch ich konnte schwören, dass der Schatten eine Form hatte, die mehr als eindeutig war: Es hatte den Anschein, als wäre es eine Gestalt mit ausgebreiteten Schwingen. Ich warf ebenso einen kurzen Blick nach hinten, konnte aber leider nichts erkennen. Doch Bileam nutzte die Situation und schleuderte mit einem gekonnten Wurf seinen Dolch direkt in Parkers Hals, der daraufhin mit seiner Hand an der Wunde zusammenbrach.
    »Parker!«, vernahm ich plötzlich Teasle, der rasch zu ihm eilte. Er hob seinen Kopf und ich gab Bileam ein Zeichen, dass er sich zurückziehen solle. Sam drückte mit seiner Hand auf die Wunde und versuchte die Blutung zu stoppen.
    »Es tut mir leid, Freund, ich habe versagt.«
    »Nein«, stammelte Parker, wobei ihm immer mehr Blut aus dem Hals strömte. »Es ist in Ordnung, meine Zeit war gekommen. Doch sei gewiss, ich werde nicht umsonst gestorben sein.«
    Damit holte er mit letzter Kraft einen seltsamen Apparat hervor, der einem Funkgerät ähnelte, dessen rot blinkender Knopf in mir die Alarmglocken auslöste.
    »In Deckung!«, rief ich und meine Sorge galt Elsa, woraufhin ich ohne zu zögern zum Steinaltar rannte.
    Als Parker auf den Knopf drückte, folgte eine gewaltige Detonation, die ringsum an den oberen Kirchenfenstern begann. Er hatte die Kirche von oben mit Sprengladungen versehen, gewissermaßen als eine Art von eigener Rückversicherung. Zum Teufel auch, die Hölle brach nun wortwörtlich über uns herein.

    IV. Psalm: Asche zu Asche, Staub zu Staub

    Ich wusste nicht, wie viele Sprengsätze Parker installiert hatte, doch die Explosionen schienen kein Ende mehr zu nehmen. Die Fenster brachen, Balken stürzten herab, schwere Gesteins brocken krachten in den Kirchensaal und zertrümmerten alles, was sie trafen. Dunkelrote sowie Freimaurer wurden erschlagen, und ich konnte von Glück reden, dass mich keines dieser gewaltigen Bruchstücke traf, obwohl es doch ein- bis zweimal danach aussah, als ob mein letztes Stündlein geschlagen hätte.
    Meine Ohren vernahmen Geschrei, Hilferufe und schmerzerfüllte Stimmen von Menschen, die von einem schweren Gegenstand getroffen oder darunter verschüttet wurden. Doch ich kannte nur ein Ziel: Elsa!
    Ich konzentrierte mich voll und ganz auf den Steinaltar, auf dem ich sie völlig regungslos liegen sah. Ein angsterfüllter Stich fuhr in mein Herz.
    Dann gab es einen gewaltigen Krach und ich schaute nach oben. Voller Schrecken erkannte ich, dass das gesamte Kirchendach gewaltige Risse bekam und
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